DiscoverDeutsches ReiseradioD-RR293 – Tampere / Finnland: Glück & Schwarzwurst
D-RR293 – Tampere / Finnland: Glück & Schwarzwurst

D-RR293 – Tampere / Finnland: Glück & Schwarzwurst

Update: 2025-09-03
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Wenn die Sauna oder Alkohol nicht helfen, dann stirbt man


Von der Suche nach dem Glücksgeheimnis in Finnlands drittgrößter Stadt


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_16930" style="width: 1600px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-16930">Foto: Laura Vanzo / Visit Tampere</figcaption></figure>

Sollte das wirklich das Geheimnis des, nach Umfragen, glücklichsten Volks der Welt sein? Ja und Nein! Alkohol mag wichtig sein, ist aber unter staatlicher Kontrolle. Sauna ist die Patentlösung für fast Alles, was einem im Leben an Gutem oder auch Schlechtem über den Weg läuft. Nur gibt es natürlich noch sehr viele andere Faktoren.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17135" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17135">Trdition: Nach der Sauna Lachssuppe – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Ich war auf der Spur, auch nach dem Glück in Tampere. Zur Lektion gehört sicher auch, der Besuch bei Mumintroll und seiner großen Familie. Märchenhaft kommt man auch hier der Lebensphilosophie auf die Spur.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17120" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17120">Saunarestaurant Kuuma am Stadthafen – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Industriestadt Tampere


Rund 260 Tausend Einwohner hat Tampere. Rechnet man den Ballungsraum dazu, sind es eine gute halbe Million Menschen. Das ist für Finnland, mit seinen nur fünfeinhalb Millionen verteilt auf die vergleichbare Fläche Deutschlands mit 83,5 Millionen Einwohnern, ziemlich viel. Anders gerechnet: In Großraum Tampere leben 10 Prozent der gesamten finnischen Bevölkerung. Trotzdem und vorweg. Ich hatte nie das Gefühl in einem hektischen Großstadtdschungel unterwegs zu sein. Und trotzdem: Das Paradies sieht anders aus, aber das kommt auf den Blickwinkel an.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17123" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17123">Finlayson und Tampella beherrschten die Industrielandschaft – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Wer mit Anja Hakkarainen durch Tampere läuft, erfährt so viel mehr von der einstigen Industriestadt. Papier, Textilien und Metallverarbeitung waren die Big Player. Auch Schuhe wurden produziert. Die Finnen waren in der Zeit der großen Industrialisierung russisch besetzt (1809 bis 1917). Trotzdem wurde investiert und aufgebaut. Einer der Gründer, James Finlayson, kam sogar aus Schottland. Aber auch tapfere Finnen gründeten große Betriebe wie zum Beispiel „Tampella“, Hersteller von Maschine für die Holz- und Papierindustrie, Lokomotiven, Waffen und Verpackung. So siedelte sich immer mehr Industrie an.


Tampere galt mal als das Industriezentrum der nordischen Länder. Heute geht die industrielle Produktion immer weiter zurück. Man hat sich darauf eingestellt und die Wirtschaft transponiert. Finlayson gibt es immer noch. Allerdings werden die Textilien in Indien produziert. Nur das Design ist noch finnisch.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17138" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17138">Altes mit Neuem verbinden – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Trotzdem haben die großen Fabrikkomplexe die Stadt geprägt. Heute ist man immer noch damit beschäftigt, alte Gebäude zu restaurieren und neuen Zwecken zuzuführen. Die Menschen leben heute hauptsächlich von neuer Technologie (Die Stadt Nokia gehört auch zum Einzugsgebiet), Dienstleistung und Wissenschaft. Die Universität von Tampere erfreut sich großer Beliebtheit. Im Umland hält sich aber auch die Fabrikation von Papierprodukten, klar bei so viel Wald und Seen.


Glück ist auch Empfindungssache


Anja sagt, das mit dem Glück, beziehe sie in der Hauptsache darauf, dass es nur wenige Statusunterschiede gäbe. Finnland habe wenige Superreiche und wenig arme Menschen. Der Neid aufeinander nehme dadurch deutlich ab. Und die Finnen seien letztlich auch ganz froh, dass sie nur sehr wenige auf großem Gebiet sind. Lebenseinstellung: Aus allem das Beste machen. Der Staat kassiert zwar hohe Steuern, aber soziales Angebot und Sicherheit funktionierten.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17136" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17136">Am Näsinjärvi – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Finnland war historisch immer umkämpft und auch immer wieder von den Nachbarn besetzt. Von den Schweden, aber insbesondere von den Russen. Diese russische Besetzung ist bis heute so etwas wie ein Trauma. Der Antrag auf Mitgliedschaft in der Nato, nach dem Kriegsbeginn kam nicht von ungefähr. Russische Kultur und eine russisch-orthodoxe Kirche findet man auch heute noch.


Viel zu sehen und zu erleben


Diese Orthodoxe Kirche gehört zum Besuchsprogramm genauso, wie der Hafen der Stadt, die historische Markthalle, der Dom von Tampere, ein Ausflug auf die bei den Einheimischen beliebteste Insel in Stadtnähe und dank der zwei großen Seen sind wir dann auch noch mit den Kanu unterwegs.


Viel zu sehen und zu schmecken


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17121" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17121">Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Die 120 Jahre alte Kaupahalli hat es den meisten Besuchern angetan. Wer eintritt, den erwarten verlockende Köstlichkeiten und Gerüche. 30 Läden und Restaurants sind für die Kundschaft da.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17137" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17137">Bäckerei auf 8 Quadratmetern Fläche – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Unser Rundgang war geprägt, von Fisch, Brot und einer ganz besonderen Spezialität, der Mustamakkara. Die „Schwarzwurst“ gehört zu den Lieblingssnacks der Menschen in Tampere.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17124" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17124">Schwarzwurst mit Beerenkonfitüre – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

Zum Abschluss ist auch der Biss in die Munkikahvila fast schon Pflicht. Vergleicht man das Gebäck mit unseren Spezialitäten, kommt man schnell auf: Berliner, Krapfen, Kräppel, Pfannkuchen oder fachlich Schmalzgebäck. Kardamom und Zimt, spielen auch in Finnland eine wichtige Rolle.


<figure class="wp-caption aligncenter" id="attachment_17125" style="width: 1024px;"><figcaption class="wp-caption-text" id="caption-attachment-17125">Frische Munkikahvila von Anja – Foto: Rüdiger Edelmann / ttb-media TON-TEXT-BILD</figcaption></figure>

In Finnland gibt es außerdem noch einige Überraschungen: In der Sauna trinkt man gerne mal ein Bier. Tradition nach der Sauna isst Lohikeitto, die typisch finnische Lachssuppe, mit Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln und dazu gibt’s das ganz dunkle Roggenbrot.


Salmiakki, die Pastillen, auf die angeblich alle Finnen total abfahren, gehört nicht zu meinen Favoriten. Gemacht aus Lakritz, Salmiaksalz und Anisöl sind sie gewöhnungsbedürftig.


Viel zu sehen und zu fühlen


Durch das ehemalige Fabrikareal, das sich zusehends zum schicken In-Viertel entwickelt hat, geht es, nach Überquerun

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