DK141 - Der Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel
Description
DK141: Der Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel
Und: Was unterscheidet Österreich vom Rest der Welt?
"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen und erklären den aktuellen Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel.
In Folge 141 starten wir etwas Neues. Ab jetzt und in den nächsten 9 Folgen werden wir den “Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel” lesen und besprechen. Denn Österreich mag zwar ein kleines Land sein, aber ist aus Sicht des Klimas erstens durchaus interessant. Und man kann zweitens viel über Klimaforschung und -politik lernen, was auch anderswo in der Welt eine Rolle spielt. Zum Auftakt sprechen wir mit Daniel Huppmann vom IIASA in Laxenburg, einem der Co-Chairs des Projekts, über den Bericht selbst. Warum braucht Österreich einen eigenen Bericht? Wer schreibt ihn und in welchem Auftrag? Was steht da alles drin und wie unterscheidet sich das ganze Prozedere vom globalen Sachstandsbericht des IPCC?
Wer den Podcast unterstützen will, kann das gerne tun: https://steadyhq.com/de/dasklima/ und https://www.paypal.me/florianfreistetter.
Der Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel
Der Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel wird im Juni 2025 erscheinen. Der letzte Bericht dieser Art ist 2014 erschienen und seitdem hat sich viel getan.
Zu Gast ist Daniel Huppmann, Klimaforscher am IIASA (Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse) und einer der vier Co-Chairs des AAR2 (Second Austrian Assessment Report on Climate Change), wie der Bericht offiziell heißt. Daniel hat uns schon in Folge 2 dieses Podcasts erklärt, wie der Sachstandsbericht des IPCC funktioniert und berichtet in dieser Folge von den Entstehungsprozessen und Herausforderungen, die mit der Koordination eines solchen nationalen Großprojekts verbunden sind. Mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben an den acht Kapiteln des Berichts mitgearbeitet. Die Struktur orientiert sich grundsätzlich am IPCC, doch bewusst wurden auch Abweichungen vorgenommen, etwa durch die Integration interdisziplinärer Perspektiven in thematisch aufgebaute Kapitel, statt einer Trennung nach Arbeitsgruppen wie im IPCC.
Ein wesentlicher Unterschied zum internationalen Vorbild liegt im verstärkten Stakeholder-Prozess. Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft wurden aktiv eingebunden, um sicherzustellen, dass der Bericht nicht nur wissenschaftlich fundiert ist, sondern auch gesellschaftlich relevant und verständlich (hier grafisch dargestellt). Ein Beteiligungsverfahren wie etwa ein Bürger*innenrat wurde jedoch aus Zeitgründen nicht durchgeführt.
Daniel macht auch deutlich, warum ein nationaler Bericht notwendig ist: Obwohl es viele internationale Daten und Forschungsergebnisse gibt, fehlt es auf nationaler Ebene oft an spezifischer Zusammenfassung, an Kontextualisierung und an der politischen Sichtbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der AAR2 soll diese Lücke schließen und evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen schaffen – gerade auch für politische und wirtschaftliche Akteure.
Die acht Kapitel des Berichts decken ein breites Spektrum ab: von den physikalischen und ökologischen Grundlagen des Klimawandels über Auswirkungen auf Gesundheit, Landwirtschaft, Mobilität, Städte und Wirtschaft bis hin zu gesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten, rechtlichen Rahmenbedingungen, den besonderen Herausforderungen in den Alpen und möglichen Transformationspfaden in Richtung Klimaneutralität. Letztere sind nicht als ein einziger Weg gedacht, sondern als Optionenraum, der politische Entscheidungen fundieren soll.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Wissenschaftskommunikation. Neben der Besprechung im Podcast soll der Bericht über weitere Kanäle wie Medienkooperationen, Wikipedia, TikTok und eine interaktive Online-Plattform zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, möglichst viele Bevölkerungsgruppen zu erreichen – nicht nur in Schulen, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit, etwa in Seniorenheimen oder bei zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Die Sprache des Berichts wurde mit Bedacht gewählt: Sie soll die Dringlichkeit der Klimakrise deutlich machen, aber zugleich Handlungsoptionen aufzeigen und nicht lähmen. Der AAR2 soll nicht nur warnen, sondern auch ermächtigen – durch das Aufzeigen von Synergien mit anderen gesellschaftlichen Zielen wie Gesundheit, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.
Am Ende soll der Bericht Debatten anstoßen, politische Prozesse beflügeln und ganz konkret in ein geplantes neues Klimagesetz einfließen. Klar ist: Die Klimaneutralität 2040 bleibt ein ambitioniertes Ziel, das ohne faktenbasierte Orientierung kaum zu erreichen ist. Der AAR2 liefert dafür das wissenschaftliche Fundament – und der Podcast begleitet diesen Prozess Folge für Folge. Und wird dafür ab jetzt wieder wöchentlich erscheinen.
Transparenz-Hinweis
Die Podcastfolgen zum Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel sind in Zusammenarbeit mit dem Koordinationsteam des AAR2 entstanden und wurde vom Klima- und Energiefonds finanziell unterstützt.
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Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.
Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.
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