DiscoverDas KlimaDK154 - CO2-Speichern im Auenland
DK154 - CO2-Speichern im Auenland

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Update: 2025-09-29
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Und: Wo gibt es eine schöne Au?

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Und: Wo gibt es eine schöne Au?


"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lasen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.


In Folge 154 geht es in die Au. Diese Feuchtgebiete sind nicht nur wichtig für die Artenvielfalt und als Hochwasserschutz, sondern können auch sehr gute CO2-Speicher sein und noch dazu sehr resilient. Das zumindest hat aktuelle Forschung gezeigt und genau darüber reden wir heute. Und über Eddies.


Wer den Podcast unterstützen will, kann das gerne tun: https://steadyhq.com/de/dasklima/ und https://www.paypal.me/florianfreistetter.


Auen – unterschätzte CO₂-Speicher


Wenn über Kohlenstoffspeicher gesprochen wird, fallen meist zuerst Bäume und Wälder ein. Doch nicht überall wachsen Wälder – und es gibt andere Landschaften, die eine ebenso wichtige Rolle für das Klima spielen. Moore etwa sind riesige Kohlenstoffspeicher (ein Thema für sich). Heute geht es jedoch um ein Mittelding zwischen Moor und Wald: die Auen.


Auen sind Uferlandschaften von Bächen und Flüssen, die in ständigem Austausch mit dem Wasser stehen. Sie sind dynamische Lebensräume, geprägt vom Wechsel zwischen Überflutung und Trockenheit. Ihre ökologische Bedeutung ist vielfältig: Hochwasserschutz, Abbau von Nitraten und dadurch Verbesserung der Wasserqualität, Lebensraum für eine enorme Artenvielfalt usw.
Eine Übersicht über Auen findet man im [https://www.bmluk.gv.at/service/publikationen/wasser/Aueninventar-Oesterreichs---Karte.html](Aueninventar Österreichs) oder beim BfN in Deutschland


Die Funktion der Au als CO2-Senke wurde in einer aktuellen Arbeit (“Impact of various flood conditions on the CO2 ecosystem exchange as a component of floodplain grassland restoration”) anhand des WWF-Auenreservat Marchegg untersucht. Das ist ein rund 1.100 Hektar großes Schutzgebiet an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien. Seit 1978 steht die Aue unter Naturschutz. Seit Kurzem steht dort eine Messstation der BOKU Wien, die Teil des EU-Projekts Rewet ist. Ziel: Das Potenzial von Feuchtgebieten als Kohlenstoffsenken erfassen. Während es in Europa bereits viele Daten zu Mooren gibt, sind Auen bislang kaum untersucht. In Marchegg wurde ein Jahr lang auf einer beweideten Auwiese gemessen – sogar während extremer Bedingungen wie einer vier Meter hohen Überschwemmung im Jahr 2024. (Bilder kann man in diesem Artikel sehen).


Zum Einsatz kam die Methode der Eddy Covariance: Sie erfasst winzige Luftwirbel („eddies“), die Gase wie CO₂ transportieren. So lässt sich die Treibhausgasbilanz direkt messen.
Das Ergebnis war überraschend positiv: Trotz Überschwemmungen – inklusive des Jahrhunderthochwassers im September – blieb die Fläche eine CO₂-Senke. Am Jahresende lag die Bilanz bei –17,6 Gramm CO₂-Äquivalent pro Quadratmeter.


Was bei einer Überflutung mit der Auwiese passiert, zeigt Abbildung 8) aus der Arbeit.
Auch die Weidetiere hatten kaum negative Auswirkungen.


Die Ergebnisse zeigen: Auen können auch unter Extrembedingungen CO₂-Senken bleiben. Das macht Hoffnung, dass die Wiederherstellung von Feuchtgebieten nicht nur für Artenvielfalt und Hochwasserschutz wichtig ist, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.


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Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.


Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” ab und an über Wissenschaft.


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Florian Freistetter, Claudia Frick