Gerade frisch aus Berlin in Trier angekommen, nach 30 Jahren Leben in der Hauptstadt, war ich noch sehr frustriert unterwegs, da traf ich auf IHN und seine Kunst.

An einem Sonntag anno 2022 muss es gewesen sein. Eine Kunstaustellung in der Tufa, Trier zu der ich nur sehr widerwillig mitgekommen war, wegen Depression und hey: "Kunst in Trier? …ich ewarte da nichts, ehrlich" (Zitatende: ich)
Dann war da, am Ende der Halle (Licht am Ende des Tunnels?) - da waren mehrere güldene Klobürsten in Plexiglas zu sehen, daneben, in schreiendem Pink, Hellblau und fast Neongrün Öl auf Leinwand , Oil on Canvas: Lamborghini, 6000 PS, Ferrari Testarossa und all solch wundervollen Motive, gehängt gleich neben den fantastischen Ausscheidungsbürsten in GOLD. Gold, Design, Gucci, Prada, Smartwatch und das im kindlichen Stil. Das macht was mit Dir, denk ich noch, bevor ich begeistert und viel zu laut ausrufe: "Wer hat Das denn gemacht, wie geil ist das denn?"

Es springen zwei junge Ladies bei: "Das sind Werke von Ivan Summersky aus Deuselbach, der ist ein Freund von uns" (stolze Mädels). Dann hör ich faßt geflüstert ein "Das bin ich" hinter mir, drehe mich um und da steht er, der Meister seines Faches. Er sei schüchtern, wolle nicht so im Vordergrund agieren, sei keine Rampensau und habe Probleme mit Galeristen, sei aber andererseits von seiner Kunst selbst ganz klar überzeugt. Er sehe sich bald in den großen Häusern der Metropolen: MOMA, Neue Nationalgalerie, Galerie Netzwerk, Cafe Glücklich usw. us.

Was für ein Typ, denke ich noch, und lasse mir die Kontaktdaten geben, bevor ich dann wieder vom Hof reite. Es dauert dann quasi nochmal knappe 2 Jahre, bis wir uns wieder begegnen (Trier ist einfach so groß und weitläufig) um dann Freunde zu werden.

Inzwischen besitze ich selbst einen original Summersky. Er zeigt mich am Steuer eines Lamborghini Countage (6000 PS) cirka 1983 , mit Kippe im Mundwinkel. "Es ist der Moment, kurz bevor die Asche auf die Klinaanlage fällt…" (Zitat Ivan Summersky) Seine Kunst nennt er: " der naive Stil"

Ich nenn es kubistische Gesellschaftskritik in Farbe.

Warum Deuselbach so toll ist, die Höhe des Erbeskopf oft falsch im Internet angegeben ist, Kakao Dein Herz öffnet, wer Iffi Zenker ist, was die Villa Wulla für ihn bedeutet und Chat GPT prima Aufsätze schreiben kann, darüber und vieles mehr erfahren wir in der heutigen Folge mit Ivan Summersky.

Cover-Foto Ivan Summersky: Beatrice Linzmeier