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Drama Deutsche Einheit – Grass, Brecht und der 17. Juni

Drama Deutsche Einheit – Grass, Brecht und der 17. Juni

Update: 2025-06-131
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Berlin, 17. Juni 1953: Günter Grass ist auf dem Weg zum Potsdamer Platz. Menschenmassen, wohin man sieht, sowjetische Panzer eingeklemmt in der Menge. Auf der anderen Seite des Platzes steht Bertolt Brecht. Über den Intellektuellen in der Revolution wird Günter Grass später ein umstrittenes Lehrstück schreiben.



Die Bilder der Unruhen im Juni ’53, vom Mauerbau ’61 lassen Günter Grass nicht los. Eben so wenig das Schweigen der DDR-Intellektuellen darüber. 1964 entwirft er ein Theaterstück: Den Aufstand der römischen Plebejer in Shakespeares Coriolan will er verbinden mit dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953, das Wechselspiel zeigen zwischen politischer Wirklichkeit und ihrer Abbildung auf dem Theater. Mittendrin der große Theatermann Bert Brecht. „Die Plebejer proben den Aufstand“ betitelt Günter Grass das Stück, das auf Drängen seiner Verlegerin Maria Sommer tatsächlich entsteht. Eine erste Lesung bei der Gruppe‘ 47 führt zu heftigen Diskussionen. Nach der Uraufführung am Schillertheater verschwindet das Stück in der Versenkung.
Erst 2003 bringt Günter Grass sein „deutsches Trauerspiel“ über Macht und Moral wieder auf die Bühne. Kurz bevor er selbst seinen Ruf als moralische Instanz in der Öffentlichkeit verliert durch mutloses Beschweigen seiner freiwilligen Meldung zur Waffen-SS als Siebzehnjähiger.
Ein Feature von Cornelia Epping-Jäger und Jean Claude Kuner. Produktion: WDR 2023

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Drama Deutsche Einheit – Grass, Brecht und der 17. Juni

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Cornelia Epping-Jäger und Jean Claude Kuner