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ERF Plus - Wort zum Tag Nachwuchs mit 100 Jahren

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Update: 2025-11-17
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Mit diesem Satz beschreibt der Apostel Paulus im Römerbrief den Glauben Abrahams. Paulus erinnert daran: Abraham war alt, seine Frau Sara ebenso. Menschlich gesehen war es ausgeschlossen, dass sie noch ein Kind bekommen könnten. Und doch hielt Abraham an Gottes Zusage fest: „Du wirst Nachkommen haben, so zahlreich wie die Sterne am Himmel.“



Wenn ich das nüchtern betrachte, klingt es verrückt. Wer würde mit 100 Jahren noch mit Nachwuchs rechnen? Aber Abraham vertraute: Gott kann mehr als das, was ich sehe. Gott kann Neues schaffen, auch wenn es nach menschlichen Maßstäben unmöglich scheint.



Dieses Vertrauen ist der Kern des Glaubens: nicht, dass ich alles im Griff habe, sondern dass ich mich auf Gott verlasse – gerade dort, wo ich selbst nicht weiterweiß.



Und genau hier wird der alte Text aktuell: Wenn Paulus von Abrahams Hoffnung spricht, dann ist das keine ferne Geschichte für Bibelinteressierte, sondern eine Einladung für mich heute. Denn auch ich stehe in Situationen, in denen Hoffnung fehlt: Wenn ich an persönliche Grenzen stoße bei Trennungen. Oder an gesellschaftliche, wenn ich die Bilder aus Kriegsgebieten sehe, Menschen auf der Flucht, zerstörte Häuser. Abraham zeigt mir: Hoffnung ist nicht Leichtgläubigkeit, sondern Vertrauen. Vertrauen darauf, dass Gott mehr sieht, mehr kann, mehr schenkt, als ich mir vorstellen kann.



Vielleicht sieht es äußerlich so aus, als ob nichts besser wird. Aber der Gott, der Abraham damals Zukunft geschenkt hat, bleibt derselbe. Er verheißt Leben, wo ich nur Ende sehe. Er verheißt Versöhnung, wo ich nur Streit erlebe. Er verheißt Frieden, wo ich nur Waffen sehe.



Klingt das zu schön, um wahr zu sein? Ist es nicht leichter zu sagen: „Das wird doch sowieso nichts.“ „Die Realität spricht dagegen, das sieht doch jeder.“ Genau hier setzt Paulus an: Wo keine Hoffnung war, hat Abraham auf Hoffnung hin geglaubt.



Glaube heißt nicht: einfach alles schönreden und die Augen vor der Realität verschließen. Glaube ist: darauf vertrauen, dass Gott größer ist als das, was ich gerade sehe. Die Hoffnung, die Paulus hier meint, ist kein Gefühl, das kommt und geht. Es ist eine Entscheidung, darauf zu vertrauen, dass Gott hält, was er verspricht, auch wenn’s noch nicht da ist.



In unserer Zeit, in der viele Menschen sagen: „Da gibt es keine Hoffnung mehr – politisch, gesellschaftlich, ökologisch“, lädt mich dieser Vers ein, den Blick zu weiten. Abraham hat damals nicht aus eigener Kraft gehofft, sondern weil er Gott vertraute. Und so hoffe auch ich – nicht naiv, sondern im Wissen: Gott kann Neues schaffen, auch heute.



Abraham wurde „Vater vieler Völker“. Sein Vertrauen war nicht nur für ihn selbst wichtig, sondern es wurde zum Segen für viele. So kann auch mein Hoffen ansteckend wirken. Vielleicht ist das die Aufgabe für mich in dieser Woche: Ein kleines Hoffnungszeichen setzen – durch ein ermutigendes Wort, ein Gebet für andere, durch eine Tat.



Wenn ich als Christin in dieser Welt solche Zeichen der Hoffnung setze, dann erzähle ich etwas von dem Gott, der Gedanken des Friedens und nicht des Leides für mich hat und der mir Zukunft, Hoffnung und neues Leben schenkt, wo ich nichts mehr erwarte.



Und so wird Abrahams Geschichte meine Geschichte: eine Geschichte der Hoffnung, die gegen alle Hoffnung spricht.



  

►  Bibelleseplan zum Römerbrief


Autor: Dagmar Janssen





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