ERF Plus - Wort zum Tag Provokant
Description
Diese Worte Jesu aus der Bergpredigt klingen provokant. „Glückselig“, also zutiefst glücklich, ist der Mensch, der verspottet oder ausgegrenzt wird? Wer freut sich schon, wenn andere schlecht über einen reden oder lästern, einem das Wort im Mund umdrehen und einen wegen des eigenen Glaubens belächeln? Ich fühle mich verletzt, aber doch nicht glücklich.
Nur zu gut kenne ich das aus meinem Alltag. Da kann ich schnell zur Zielscheibe werden, wenn ich nicht alles mitmache, wenn ich mich weigere, andere schlecht zu machen. Mich nicht an der Gerüchteküche beteilige. Wenn ich zu meinem Glauben stehe und mich für Ehrlichkeit und Fairness einsetze. Ja, so eine Person macht sich nicht immer beliebt. Spott und Ausgrenzung sind oft unterschwellig. Da reicht manchmal ein Augenrollen, ein Spruch, ein abfälliges Lachen und schon spüre ich: Ich gehöre nicht dazu.
Jesus spricht hier eine unbequeme Wahrheit aus: Wer nach seinen Maßstäben lebt, der stößt auch auf Widerstand. Seine Botschaft von Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit stört. Sie stört dort, wo Menschen lieber Macht, Eigennutz oder Gleichgültigkeit pflegen. Und sie macht unbequem, weil sie mich aufruft, nicht einfach mitzuschwimmen.
Und genau da setzt Jesus an. Er sagt nicht: Suche dir extra Probleme. Jesus romantisiert das Leiden nicht. Er ruft mich nicht dazu auf, mich absichtlich zum Opfer zu machen oder Verfolgung zu suchen. Vielmehr will er mich darauf vorbereiten, was passieren kann, wenn ich mich ernsthaft auf ihn einlasse. Und er dreht die allgemein gültige Meinung auf den Kopf, in dem er sagt: Gerade in diesen Momenten liegt eine Verheißung. Wenn dir das passiert – weil du dich an mir orientierst – dann verlierst du nicht, sondern du gewinnst: Glückseligkeit.
Das Wort „selig“ klingt altmodisch, aber es meint: getragen, geborgen, innerlich frei. Glückseligkeit meint eine innere Freude, die unabhängig ist von äußeren Umständen. Im Zustand der Glückseligkeit weiß ich: Am Ende zählt nicht, was andere über mich denken oder sagen. Am Ende zählt, dass Gott mich sieht und ich sein Kind bin.
Und das verändert die Situation. Spott und Ablehnung haben dann nicht das letzte Wort, sondern Gottes Zusage: „Seid fröhlich und jubelt.“ Das klingt wie ein übertriebener Gegensatz – und doch steckt darin Kraft. Er öffnet den Blick nach vorne: Gottes Anerkennung wiegt schwerer als alle Missachtung von Menschen. Die „Belohnung im Himmel“ ist nicht eine Prämie, die ich irgendwann erhalte, sondern schon jetzt ein Trost und eine Stärkung. Schon jetzt weiß ich, dass mein Leben bei Gott sicher ist.
Mit dieser Gewissheit halte ich es besser aus, wenn jemand schlecht über mich redet und über mich lacht. Denn nun hat ein anderes Wissen in mir Raum eingenommen: Ich bin wertvoll, nicht weil ich keinen Widerstand erlebe, sondern weil Gott Ja zu mir sagt. Und so mache ich mich für die Wahrheit stark, auch wenn es unbequem ist. Ich trete für Gerechtigkeit ein, auch wenn es mir selbst Nachteile bringt. Ich stehe zu meinem Glauben und zu Gott, dem ich vertraue, auch wenn ich Anfeindungen spüre.
Jesus ermutigt Sie und mich: Bleibt aufrecht. Lass dich nicht kleinmachen. Das Urteil der Menschen hat keine Macht. Binde dein Herz an Gott, dann bleibst du frei – und diese Freiheit kann kein Spott dieser Welt zerstören.
Sie haben Fragen zur Bibel und zum christlichen Glauben? – Dann fragen Sie doch Nikodemus.AI:
Autor: Dagmar Janssen
Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden





