Ein Tierschutzskandal mit Ansage: Wie ein Warnsystem über Jahre versagte
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Seit dem Einsatz in Ramiswil ist Marianne B. untergetaucht. Sie soll mehrere Wohnungen in verschiedenen Kantonen besitzen; niemand weiss, wo sie sich momentan aufhält oder ob sich an anderen Orten weitere Tiere befinden. Immer wieder melden sich Personen, die angeben, noch Hunde oder Pferde von ihr in ihren Ställen oder auf ihren Höfen stehen zu haben – ein Hinweis darauf, wie weit verzweigt das Netzwerk der Frau tatsächlich ist.
Für die Behörden beginnt jetzt die mühsame Phase der Aufarbeitung. Der Kanton Solothurn hat eine externe Untersuchung eingesetzt und verweist seither auf eine Informationssperre. Ein Vorgehen, das Behörden in Krisensituationen regelmässig anwenden: Eine Untersuchung gibt Zeit, entzieht aber auch kritische Fragen der Öffentlichkeit. Bis die Ergebnisse vorliegen, kann es Monate dauern.
Fest steht: Der Fall wirft ein Schlaglicht auf Schwachstellen im Schweizer System, insbesondere in der Zusammenarbeit zwischen den Veterinärämtern verschiedener Kantone. Hinweise aus Freiburg scheinen nicht konsequent weitergegeben worden zu sein, lokale Behörden reagierten teilweise spät – selbst dort, wo Nachbarn schon früher Alarm schlugen.
Die Frage bleibt, wie ein solcher Fall in Zukunft verhindert werden kann. Klar ist nur: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt. Während Tierschützer Antworten fordern und Tierärzte die Massentötung kritisch hinterfragen, müssen die Veterinärbehörden beweisen, dass sie aus diesem Skandal lernen – und dass sich solche Zustände in der Schweiz nicht wiederholen.



