Eine Liebe aus Klagenfurt und eine in Ost-Berlin
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An diesem Wochenende wird der legendäre Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt verliehen. Seit Tagen streitet die Jury vor Publikum und Fernsehkameras über literarische Texte vor den Augen der Schriftstellerinnen und Schriftstellern. In dieser Folge von Was liest du gerade? sprechen Iris Radisch und Adam Soboczynski daher über ein neues Buch aus dem Nachlass von Ingeborg Bachmann mit dem Namen Senza Casa. Von der österreichischen Schriftstellerin (1926–1973), zu deren Ehren der Preis in ihrer Geburtsstadt verliehen wird, können im Juli bislang unbekannte autobiografische Skizzen und Notizen aus Neapel, Ischia und Klagenfurt entdeckt werden. Wir erfahren von einer unerfüllten Liebe, vom Leid des Schreibens – aber immer ist sie voller Lebenshunger, der ansteckend ist.
Jenny Erpenbeck wurde vor Kurzem mit ihrem Roman Kairos den International Booker Prize verliehen. Wir sprechen über dieses große Werk, das uns in die letzten Jahre der DDR entführt: Es spielt im weinseligen und amourösen Intellektuellenmilieu Ost-Berlins. Wie wird in diesem Roman der Westen gesehen? Wie die Stasi? Und warum ist die Liebesgeschichte der jungen Protagonistin zu einem alten Schriftstellerfreund so böse, toxisch und sadistisch?
Im Roman von Jenny Erpenbeck taucht auch der Schriftsteller Heiner Müller auf. Unser Klassiker ist diesmal eine Erzählung von Müller aus dem Jahr 1956: Das Eiserne Kreuz.
Der "Erste Satz" kommt diesmal aus dem ungewöhnlichen und lustigen Krimi Die Frau mit den vier Armen von Jakob Nolte.
Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter: buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Ingeborg Bachmann: Senza Casa, Suhrkamp, 336 Seiten, 42 Euro
Jenny Erpenbeck: Kairos, Penguin, 384 Seiten, 24 Euro
Jakob Nolte: Die Frau mit den vier Armen, Suhrkamp, 235 Seiten, 20 Euro
Heiner Müller: Werke 2. Die Prosa, Suhrkamp, herausgegeben von Frank Hörnigk, 210 Seiten, 30 Euro
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