Folge 30: Vollmond in Zwillinge - Ist doch alles in Ordnung, oder?
Description
Vollmond in Zwillinge – „Ist doch eigentlich alles gut, oder?“
Der Vollmond in Zwillinge fällt in die Schütze-Zeit und bringt damit eine Achse ins Bewusstsein, die zwischen Klagen und Hoffnung, zwischen Neugier und Übertreibung, zwischen Ambivalenz und Begeisterung pendelt. Daher der Titel: „Ist doch eigentlich alles gut, oder?“ Diese Frage ist gleichzeitig ernst gemeint und ein bisschen ironisch. Typisch Zwillinge-Schütze. Zwillinge ist kritisch und neugierig holt alles ins Bewusstsein, was stört, irritiert oder Fragen aufwirft, während Schütze sofort mit dem Impuls reagiert, alles größer, heller und euphorischer zu machen. Die Herausforderung liegt darin, weder in Zynismus noch in einen 'Alles wird toll' -Film zu rutschen, sondern sich selbst im eigenen Fokus wiederzufinden.
Zwillinge-Mond, Schütze-Sonne und Vorweihnachtsglück im Glühweinformat
Der Vollmond wirft grelles Licht auf mentale Zwillinge-Muster, Bewertungen, Kommunikation und kleine Gedankenreflexe, die sonst untergehen. Genau in diese Stimmung fällt die Vorweihnachtszeit mit langen Nächten, kurzen Tagen und Glühweinmomenten, die wärmen, schmecken und sich am nächsten Tag rächen. Der Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei in Berlin Prezlauer Berg mit seinen Backsteinmauern, dem Duft nach Tanne und Strömen von Alkohol wird zu einem Beispiel dafür, wie gesellschaftliche Erwartungen funktionieren. Wer nicht mittrinkt, muss sich rechtfertigen. Manche trinken aus Vorweihnachts-Ritual, manche aus Freude, manche, weil es dazu gehört. Andere fliehen vor dem Weihnachtsrummel gleich ganz in den Süden und sagen: „Das ist mir alles zu viel Kommerz.“ Schütze lässt grüßen – die Suche nach Sinn, nach Weite, nach etwas, das nicht so überfrachtet ist mit Erwartungen.
Hinterhofchor
Mitten in diese Zwillinge-Schütze-Stimmung fällt meine Teilnahme an einer Chorgruppe in einem gemütlichen kleinen Hinterhof, der eigentlich ein Frauenchor ist – bis plötzlich ein Mann in der Tür steht, nämlich meine Wenigkeit. Ein kurzer irritierter Blick, dann der Satz: „Warum nicht?“ Und schon entsteht ein Moment, der alles in Bewegung bringt. Ein Bariton zwischen drei- und vierstimmigen Frauenstimmen, ein Gefühl von „Das macht richtig Freude“, ein Raum, der warm wird, weil Menschen bereit sind, jemanden spontan aufzunehmen. Zwillinge ergreift diese Gelegenheit, etwas skeptisch: "Mal sehen, ob das überhaupt etwas für mich ist?", Schütze bringt die große Freude.
Dieses Zwillinge-Schütze-Spiel begegnet mir auf auf überfüllten Bahnsteigen und im Speisewagen der Deutschen Bahn. Ein Kellner, der sagt, Suppen seien „Urschleim“ und gingen immer, verwandelt Chaos in ein kleines Kabaret. Selbst die quäkige Stimme einer Mitreisenden im Flugzeug – nervtötend bis zur Schmerzgrenze – führt dazu, dass Fremde sich wortlos verbünden und anfangen zu lächeln. Zwillinge registriert die Reize, Schütze bricht den Bann.
Zwillinge-Kritik, Schütze-Funken und ein Weltbild im Wandel
Parallel dazu verändert sich die Welt spürbar: Selbstbedienungskassen, QR-Code-Restaurants, künstliche Stimmen, Gesichter mit Lotus-Effekt auf neuen Fernsehern, Bilder, die nichts Echtes mehr haben. Der Begriff „Entmenschlichung der Gesellschaft“ bekommt Gewicht, gerade wenn Sinnlichkeit und Wahrnehmung so stark reagieren wie bei einem Stier mit Jungfrau-AC. Gleichzeitig entsteht ein Gegentrend: der Wunsch nach echten Stimmen, echten Gesichtern, echtem Kontakt. Selbst ein Manuskript, das aus Versehen von KI verfälscht wurde und komplett neu geschrieben werden musste, erinnert daran, dass Authentizität mehr ist als ein Stil – es ist ein Bedürfnis. Zwillinge sieht, was bröckelt. Schütze erkennt, was bleibt.
Kleine Funken
Zwischen Kritik und Zuversicht entsteht ein Alltag, der nur mit einem bewussten inneren Fokus zu meistern ist. Kleine Gesten wie ein Kompliment im Supermarkt, ein kurzer Blickwechsel, eine Stimme, die berührt, werden zu Gegenpolen zum mentalen Dauerfeuer.




