Gibt es auf dem Mond Jahreszeiten?
Update: 2025-08-24
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Heiße Tage und kalte Nächte auf dem Mond
Ja, auf dem Mond gibt es Jahreszeiten. Allerdings fallen die auf dem Mond nicht so auf. Denn dort lebt nichts. Es gibt keine Blätter, die gelb werden, keine Tiere, die Winterschlaf halten und kein Knospen, die im Frühling sprießen würden.
Aber Jahreszeiten haben vor allem physikalische Aspekte. Das fängt bei den Tageslängen an: Im Sommer sind die Tage lang, im Winter sind sie kurz. Diese Unterschiede sind um so stärker, je näher man an den Polen ist.
Der zweite Aspekt ist die Temperatur. Im Sommer ist es eher warm, im Winter kalt – jedenfalls in unseren Breiten. Das hängt mit den Tageslängen zusammen, aber auch damit, dass die Sonne im Sommer höher über dem Horizont steht als im Winter.
Das liegt daran, dass die Erdachse geneigt ist, und zwar um etwas mehr als 23 Grad. Deshalb bekommt ein halbes Jahr lang die Nordhalbkugel und ein halbes Jahr die Südhalbkugel mehr Sonne ab. Und daher erleben wir auf der Erde Sommer und Winter.
Auch die Mondachse ist geneigt, allerdings viel schwächer. Statt über einen Winkel von 23 Grad reden wir hier über 1,5 Grad. Daher sind die Unterschiede zwischen Sommer und Winter auf dem Mond viel geringer. Was nicht heißt, dass es auf dem Mond nicht auch krasse Temperaturschwankungen gibt. Aber die kommen vor allem durch den Unterschied zwischen Tag und Nacht. Der Mond hat keine Atmosphäre, die Wärme speichern könnte. Darum sind die Nächte auf dem Mond immer sehr kalt, in manchen Kratern bis zu minus 233 Grad Celsius. Die Tage dagegen sind immer sehr heiß, nämlich bis zu 123 Grad Celsius.
Wichtig für Mondmissionen: im Winter mehr Eis
Und es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen dem Mondwinter und Mondsommer. Für den interessiert sich auch die NASA sehr. Und wie auf der Erde macht sich der Unterschied zwischen Sommer und Winter am stärksten bemerkbar an den Polen.
Die obersten Bergspitzen der polaren Mondkrater bekommen zwar fast ganzjährig Sonnenlicht ab und nur ein sehr kleiner Teil fällt im Winter tatsächlich dauerhaft ins Dunkle. Der ist aber besonders interessant, weil die NASA in diesen schattigen Regionen rund um die Pole kürzlich Eisvorkommen nachgewiesen hat, also tatsächlich gefrorenes Wasser auf dem Mond. Die Menge dieser gefrorenen Wasservorkommen vor allem an der Oberfläche schwankt tatsächlich mit den Jahreszeiten. Im Winter gibt es also etwas mehr Eis als im Sommer. Das ist eine kleine, aber für Mondmissionen sehr wichtige Gemeinsamkeit mit den Jahreszeiten auf der Erde.
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