Kurz vor Krieg? Der zerbrechliche Frieden in Bosnien-Herzegowina
Update: 2022-03-23
Description
+++ HINWEIS ZUR FOLGE +++
Es war ein Fehler, die Podcast-Folge „Kurz vor Krieg? Der zerbrechliche Frieden in Bosnien-Herzegowina“ zu veröffentlichen. Wir hätten erkennen müssen, dass diese die Gefühle von Menschen verletzt, schlimmer noch, sie retraumatisiert hat. Der Genozid von Srebrenica ist ein furchtbares Kriegsverbrechen, mithin ein historischer Fakt. Unsere Einordnung der Aussagen unserer Gesprächspartnerin dazu war unzureichend. Dafür bitten wir ausdrücklich um Entschuldigung.
Wir bedauern auch, dass das Gespräch mit Melina Borčak so unversöhnlich endete. Sie hatte die Ausgabe dieses Podcasts bereits im April kritisiert. Wir nehmen ihre und Eure Kritik sehr ernst und setzen uns nochmals intensiv mit den Vorwürfen und damit, was sie für unsere Arbeit bedeuten, auseinander. Bis wir das alles aufgearbeitet haben, wollen wir mit unserem Podcast “Sack Reis” pausieren.
Wir haben uns im Sinne der Transparenz entschieden, die Folge zu Bosnien-Herzegowina sowie die Sonderfolge mit Melina Borčak weiterhin online vorzuhalten.
Milica will von Krieg nichts mehr wissen. Sie lebt in Bosnien-Herzegowina und ist nur vier Jahre nach Ende des Bosnienkriegs auf die Welt gekommen. Der wird oft als einer der grausamsten Konflikte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet und liegt gerade Mal um die 30 Jahre zurück. Damals haben sich Menschen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit bekämpft und die traumatischen Erinnerungen daran sind bei vielen noch sehr präsent. Damit so ein Krieg nicht nochmal ausbricht, ist für Bosnien und Herzegowina eines der kompliziertesten politischen Systeme der Welt erfunden worden. Bis heute sind Ethnien ein Riesenthema im Land – und das stört Milica. Sie sagt, dass alte Konflikte jetzt keine Rolle mehr spielen dürfen und alle zusammenhalten müssen. Aber gleichzeitig will einer der mächtigsten Politiker im Land, dass der serbische Teil von Bosnien und Herzegowina unabhängig wird. Und viele befürchten, dass er damit womöglich einen neuen Krieg riskiert.
***HINWEIS:
Wir mussten den Podcast wegen inhaltlicher Fehler neu hochladen.
In unserem Podcast hieß es, dass Bosnien-Herzegowina aus zwei Teilen besteht, der Republika Srpska und einem kroatisch-bosnischen. Richtig ist: Bosnien-Herzegowina besteht aus der mehrheitlich von Serben bewohnten Republika Srpska und der Föderation Bosnien und Herzegowina, mehrheitlich von Bosniaken und bosnischen Kroaten bewohnt, sowie dem Sonderverwaltungsgebiet Brcko.
Es ist nicht so, dass jede der drei ethnischen Gruppen einen eigenen Präsidenten, eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament hat. Richtig ist: An der Spitze Bosnien und Herzegowinas steht ein dreiköpfiges Staatspräsidium, mit jeweils einem Vertreter der drei „konstitutiven Völker“ Bosniaken, Kroaten und Serben. Die Landesteile Republika Srpska und Föderation Bosnien und Herzegowina haben jeweils eigene Präsident:innen, Regierungen und Parlamente. Die zehn Kantone, aus denen die Föderation Bosnien und Herzegowina besteht, haben ebenfalls eigene Parlamente und Regierungen.
Das gesamtstaatliche Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Repräsentantenhaus und der Völkerkammer. Wer sich für keine der drei Ethnien (Bosniaken, Kroaten und Serben) aufstellen lassen will, kann weder für das Staatspräsidium noch für die Völkerkammer des Parlaments Bosnien und Herzegowinas kandidieren. Eine Praxis, die vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg als diskriminierend abgeurteilt wurde, weil damit politische Ämter zum Beispiel Juden und Jüdinnen, Romn*ja, oder Menschen, die sich als Bürger:innen Bosnien und Herzegowinas bezeichnen, verweigert werden.
Wenn ihr Fragen habt oder uns eine Nachricht schicken möchtet, könnt ihr das über unseren Instagram-Kanal tun: https://www.instagram.com/sack_reis_podcast/
Merve ist auch auf Instagram und freut sich über Nachrichten: https://www.instagram.com/primamuslima/
Wenn ihr mehr über die Situation in Bosnien-Herzegowina wissen wollt, hört rein in den Weltspiegel Podcast: https://www.ardaudiothek.de/episode/weltspiegel/bosnien-und-herzegowina-ist-der-friede-in-gefahr/swr/96536446/
Es war ein Fehler, die Podcast-Folge „Kurz vor Krieg? Der zerbrechliche Frieden in Bosnien-Herzegowina“ zu veröffentlichen. Wir hätten erkennen müssen, dass diese die Gefühle von Menschen verletzt, schlimmer noch, sie retraumatisiert hat. Der Genozid von Srebrenica ist ein furchtbares Kriegsverbrechen, mithin ein historischer Fakt. Unsere Einordnung der Aussagen unserer Gesprächspartnerin dazu war unzureichend. Dafür bitten wir ausdrücklich um Entschuldigung.
Wir bedauern auch, dass das Gespräch mit Melina Borčak so unversöhnlich endete. Sie hatte die Ausgabe dieses Podcasts bereits im April kritisiert. Wir nehmen ihre und Eure Kritik sehr ernst und setzen uns nochmals intensiv mit den Vorwürfen und damit, was sie für unsere Arbeit bedeuten, auseinander. Bis wir das alles aufgearbeitet haben, wollen wir mit unserem Podcast “Sack Reis” pausieren.
Wir haben uns im Sinne der Transparenz entschieden, die Folge zu Bosnien-Herzegowina sowie die Sonderfolge mit Melina Borčak weiterhin online vorzuhalten.
Milica will von Krieg nichts mehr wissen. Sie lebt in Bosnien-Herzegowina und ist nur vier Jahre nach Ende des Bosnienkriegs auf die Welt gekommen. Der wird oft als einer der grausamsten Konflikte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet und liegt gerade Mal um die 30 Jahre zurück. Damals haben sich Menschen wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit bekämpft und die traumatischen Erinnerungen daran sind bei vielen noch sehr präsent. Damit so ein Krieg nicht nochmal ausbricht, ist für Bosnien und Herzegowina eines der kompliziertesten politischen Systeme der Welt erfunden worden. Bis heute sind Ethnien ein Riesenthema im Land – und das stört Milica. Sie sagt, dass alte Konflikte jetzt keine Rolle mehr spielen dürfen und alle zusammenhalten müssen. Aber gleichzeitig will einer der mächtigsten Politiker im Land, dass der serbische Teil von Bosnien und Herzegowina unabhängig wird. Und viele befürchten, dass er damit womöglich einen neuen Krieg riskiert.
***HINWEIS:
Wir mussten den Podcast wegen inhaltlicher Fehler neu hochladen.
In unserem Podcast hieß es, dass Bosnien-Herzegowina aus zwei Teilen besteht, der Republika Srpska und einem kroatisch-bosnischen. Richtig ist: Bosnien-Herzegowina besteht aus der mehrheitlich von Serben bewohnten Republika Srpska und der Föderation Bosnien und Herzegowina, mehrheitlich von Bosniaken und bosnischen Kroaten bewohnt, sowie dem Sonderverwaltungsgebiet Brcko.
Es ist nicht so, dass jede der drei ethnischen Gruppen einen eigenen Präsidenten, eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament hat. Richtig ist: An der Spitze Bosnien und Herzegowinas steht ein dreiköpfiges Staatspräsidium, mit jeweils einem Vertreter der drei „konstitutiven Völker“ Bosniaken, Kroaten und Serben. Die Landesteile Republika Srpska und Föderation Bosnien und Herzegowina haben jeweils eigene Präsident:innen, Regierungen und Parlamente. Die zehn Kantone, aus denen die Föderation Bosnien und Herzegowina besteht, haben ebenfalls eigene Parlamente und Regierungen.
Das gesamtstaatliche Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Repräsentantenhaus und der Völkerkammer. Wer sich für keine der drei Ethnien (Bosniaken, Kroaten und Serben) aufstellen lassen will, kann weder für das Staatspräsidium noch für die Völkerkammer des Parlaments Bosnien und Herzegowinas kandidieren. Eine Praxis, die vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg als diskriminierend abgeurteilt wurde, weil damit politische Ämter zum Beispiel Juden und Jüdinnen, Romn*ja, oder Menschen, die sich als Bürger:innen Bosnien und Herzegowinas bezeichnen, verweigert werden.
Wenn ihr Fragen habt oder uns eine Nachricht schicken möchtet, könnt ihr das über unseren Instagram-Kanal tun: https://www.instagram.com/sack_reis_podcast/
Merve ist auch auf Instagram und freut sich über Nachrichten: https://www.instagram.com/primamuslima/
Wenn ihr mehr über die Situation in Bosnien-Herzegowina wissen wollt, hört rein in den Weltspiegel Podcast: https://www.ardaudiothek.de/episode/weltspiegel/bosnien-und-herzegowina-ist-der-friede-in-gefahr/swr/96536446/
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