DiscoverERF Plus - Bibel heuteMahnung zur Standfestigkeit
Mahnung zur Standfestigkeit

Mahnung zur Standfestigkeit

Update: 2025-11-27
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Was ist das für ein Wechselbad der Gefühle! Der Kontrast zwischen den vorausgehenden Sätzen im 2. Kapitel des 2. Thessalonicherbriefes und diesem Abschnitt kann kaum größer sein. Da schreibt Paulus mit allergrößtem Ernst über unheimliche satanische Mächte und über die Verführung der Christenheit. Viele werden dem Geist des Irrtums verfallen und infolgedessen der Lüge glauben (2. Thessalonicher 2,11). Aus dem freien Spiel des Geistes und dem eifrigen intellektuellem Streben nach Wahrheit wird unversehens die „Flucht aus dem Glaubensgehorsam gegenüber der Wahrheit in die Probleme“. Gott hat vormals glaubende Menschen ihrem Willen dahingegeben und sie in ihr Verderben laufen lassen! Schrecklich!



Und dann dieser riesengroße Kontrast: „Ihr aber glaubt der Wahrheit in Jesus Christus und nicht der Lüge.“ Dieser Gegensatz ist nicht geringer als der zwischen Tod und Leben. Darum beginnt unser Briefabschnitt auch mit einem aus tiefstem Herzen kommenden „ABER“: „Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken“ (2. Thessalonicher 2,13). An erster Stelle steht also der Dank an den lebendigen Gott, dass er seine Gemeinde im wahren Glauben erhält.



Darum lenkt der Apostel Paulus hier in diesem Abschnitt unser Augenmerk auf das, was wirklich wichtig ist und was im Blick auf die Ewigkeit allein zählt Christen. In wenigen Versen wird alles wie in einem Brennglas zusammengefasst und benannt, was den christlichen Glauben ausmacht und von allen anderen Weltanschauungen und Religionen unterscheidet. Das dürfen wir getrost glauben und für Zeit und Ewigkeit festhalten und uns tief einprägen. Das sind die kostbarsten Schätze, die wir entdecken können und die uns in Erinnerung gerufen werden:




  • Der lebendige Gott selbst hat uns berufen. Das Wort, was Paulus hier gebraucht, heißt: Gott hat uns nahe herbei gerufen in den Heilsraum und Schutz- und Schonraum seiner Gnade. Jetzt sind wir nicht mehr unter dem Zorn Gottes, sondern ein für alle Mal unter der Gnade. Es war nicht unsere eigene Idee, zu Jesus gehören zu wollen. Nicht wir haben uns für Ihn entschieden, sondern er hat sich für uns entschieden. Er hat uns erwählt.

  • Sein Heiliger Geist leitet uns immer tiefer auf den Weg mit Jesus und bewahrt uns darauf. Er wird uns in alle Wahrheit leiten, damit wir ihn immer besser erkennen können und kennenlernen.

  • Jesus Christus hat uns geliebt. Er hat sich selber nicht verschont, sondern hat sich bis ins äußerste Verderben dahingegeben. Er war sich nicht zu schade dafür, diesen entsetzlichen Weg ans Kreuz zu gehen. Darum müssen wir nicht an unserer Schuld ersticken. Wir sind freigekauft aus der Knechtschaft unter die Schuld. Jesus hat den Höchstpreis dafür bezahlt: Sein Leben für uns. Das genügt. Mehr an Liebe geht nicht.

  • Damit zugleich haben wir einen unvergleichlichen und tiefen Trost, der unsere Herzen tief berühren kann, gerade dann, wenn die Stürme des Lebens um uns toben. Das gilt vor allem dann, wenn die kalte Hand des Todes nach uns greift: „Selbst wenn ich im Tal des Todesschattens bin, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir…“, heißt es in Psalm 23. Wir wären sonst sehr leicht verzagt und wie ein schwankendes Schilfrohr im Wind, ständig hin- und hergerissen und ohne festen Stand.

  • Wir dürfen wissen: Wir werden Jesus in seiner Herrlichkeit selbst schauen von Angesicht zu Angesicht, so, wie er ist. Das ist das unverrückbare Ziel des christlichen Glaubens und der unumstößliche Grund unserer Hoffnung. Diese Hoffnung hat einen realen Grund in der Verheißung Gottes. Hoffnung ohne die Verwurzelung in der Heiligen Schrift ist keine Hoffnung, die wirklich tragen könnte im Leben und im Sterben. Eine wie auch immer geartete Hoffnung, die zusätzlich oder gar etwas anderes anbieten oder gar verkaufen will, ist nur Betrug an unserer aufgescheuchten Seele. Der Markt ist voll von solchen Angeboten. Die Hoffnung aus dem Evangelium habe ich eben nie und nimmer aus oder in mir selber. Das wäre so ähnlich, als wollte man sich an seinen eigenen Haaren aus dem Sumpf herausziehen. Das hat, soviel ich weiß, bisher nur der Baron Münchhausen geschafft …

  • Und schließlich: Er selbst, unser Herr Jesus Christus, wird uns in unserer Herzensbindung an Ihn gründen, stärken, bewahren und erhalten. Alles, was wir für unser Leben als Christenmenschen brauchen, hat er bereits für uns vorbereitet und getan: Jedes gute Wort und Werk. Wir brauchen gleichsam nur noch aus dem Vollen zu schöpfen.



Das sind also die unvergleichbaren Schätze, die Gott für uns bereithält. Das allein macht den Glauben an Christus aus. Das alles darf „man“ glauben, muss es aber nicht.



Zwischen den Versen 13 bis 14 und 16 bis 17 steht eine Klammer, die diesen ganzen Abschnitt aufs engste zusammenhält. Denn der hier so kernig zusammengefasste Glaube an Jesus Christus ist allemal und immer wieder aufs Äußerste bedroht, angefochten und in Frage gestellt. Darum bittet der Apostel Paulus in Vers 15 inständig, an dem festzuhalten, worin wir gelehrt und unterwiesen worden sind. Lehre und Unterweisung meint in diesem Zusammenhang nie so etwas wie das Auswendiglernen von Vokabeln oder Matheformeln. Es meint immer und ausschließlich: Sich in ein Verhalten einzuüben, wie es der Beziehung zu Jesus Christus entspricht. Das ist also ungemein praktisch. Und das, was wir als Brief oder Wort haben, liegt uns in der Heiligen Schrift vor, unverfälscht, unverkürzt. Da finden wir alles, was wir für unser Glaubensleben wissen sollen. Es ist auch keine vorsorgliche oder theoretische Mahnung von Paulus, am Wortlaut der Heiligen Schrift unbedingt festzuhalten. Die junge Christengemeinde in Thessalonich war aufs Äußerste erschüttert und beunruhigt durch eine grobe und heftige Irrlehre. Darum schärft Paulus hier so kompromisslos und eindringlich ein, bei dem zu stehen, was wir glauben und wissen.



Ich finde es sehr bemerkenswert, dass in den griechischen Originalschriften für die Überlieferung des Wortes Gottes und für die Überlieferung Jesu ans Kreuz das gleiche Wort gebraucht wird. Das bringt mich auf den Gedanken, dass es der Bibel genauso ergeht wie dem HERRN Jesus selbst: Verspottet, gelästert, verachtet.



Denn wo, außer im Wort Gottes, können Menschen das finden, was unseren Glauben ausmacht und trägt: das reine und unverfälschte Evangelium von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus Hände und Füße, ein Gesicht und einen unverwechselbaren Namen bekommen hat. Dabei sollen wir verbleiben. Und daran können wir festhalten. Wir wissen: Jesus selbst erhält und bewahrt uns im wahren Glauben zum ewigen Leben. So kann und soll sich der Glaube auch im Alltag bewähren, Gott zur Ehre und den Menschen zum Segen.

 



Hintergrundinfos zum 2. Thessalonicherbrief:





 


Autor: Joachim Opitz





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