Mein Partner ist depressiv: Was jetzt?
Description
50 - Die Depression trifft viele Menschen mit einem statistisch späteren Eintrittsalter in den 30ern – eine Lebensphase, in der viele Menschen bereits in einer festen Partnerschaft sind. Kaum jemand hat dieses Risiko für sich oder bei der Partnerwahl auf dem Schirm; und dennoch kann es jeden treffen. Was nun? Eine Depression kann viele Auslöser haben; ob Verlusterfahrungen wie eine schwere Trennung, der Tod einer nahestehenden Person oder wiederholte Niederschläge bei der Arbeit. Und dennoch tritt sie in vielen Fällen auch scheinbar „aus dem Nichts“ auf, ohne Vorahnung oder jegliche vorangehende Ereignisse. Auch wenn diese psychische Störung eine der meist erforschten Erkrankungen mit soliden Behandlungsmethoden darstellt und eine Beziehung an sich einen wichtigen Schutzfaktor: Im Fall einer Erkrankung reagieren die meisten Partner*innen instinktiv falsch. Denn durch das wohlwollende, unterstützende Verhalten, welches in liebevollen Beziehungen oft aufkommt, wird eine Depression paradoxerweise psychologische verstärkt, und nicht viel später leidet die ursprünglich gesunde Partei nicht selten selber unter klinisch relevanten Symptomen; aus einem Betroffenen werden zwei. Aber warum ist das so, wie funktioniert das? Und die vielleicht wichtigste Frage: Was kann man dagegen tun? Wir besprechen die psychologischen Prozesse hinter der Entstehung einer Depression, die ungewollten Verstärkungsprozesse durch die Partner*innen, und wie man diese Erkrankung gemeinsam überwindet und diese tiefe Schauerwolke über der Beziehung an sich vorbeiziehen lässt, ohne zusammen darin zu versinken.
Diese Episode behandelt Depression, Suizid (erwähnt, nicht explizit).