Meldungen 19.11.25
Description
Island — Existenzielle Gefahr durch Abschwächung der Ozeanzirkulation
Island stuft das drohende Schwächungsszenario der Atlantischen Umwälzzirkulation (AMOC) als nationale Sicherheitsbedrohung ein: Wissenschaftler warnen, dass Schmelzwasser aus Grönland und anomale Erwärmung die Strömung massiv stören könnten — mit dramatischen Folgen für Klima, Infrastruktur und Meereswirtschaft. Die isländische Regierung will nun Vorbereitungen für Worst-Case-Szenarien treffen und betont, dass ein AMOC-Kollaps „existenzielle“ Folgen hätte; Forschende diskutieren gleichzeitig neue Modellbefunde und Unsicherheiten. Die Entwicklung sorgte zuletzt für Debatten auf internationalen Klimakonferenzen, weil ein Kollaps regionale Temperatur- und Niederschlagsmuster global beeinflussen könnte — wie CNN und Reuters berichteten.
USA — Peter Thiel, Konzerne und politische Allianzen
Eine ausführliche Analyse in DIE ZEIT porträtiert den Tech-Investor Peter Thiel als zentralen, oft polarisierenden Einfluss in US-Konservatismus und Tech-Kreisen: Thiels Netzwerke, seine Nähe zu Figuren wie Donald Trump und J. D. Vance sowie seine Kritik an liberalen Institutionen werden als Teil einer größeren politischen Strategie gewertet. Der Beitrag schildert, wie Thiels Ideologie, sein Geld und seine Plattformen gerichtete politische Projekte, Medienkampagnen, Faschisierung und Kandidatenförderung befördern; zugleich beleuchtet der Text die Spannungen zwischen libertären Tech-Utopien und realer Politik. Er bedroht mit seiner Arbeit demokratische Institutionen — wie die Zeit ausführlich darlegte.
Ukraine — Korruption, Festnahmen und Regierungssturm
Ein aktuelles Video-Dossier berichtet über neue Korruptionsaffären in der Ukraine: Es geht um Schmiergeldzahlungen, Ermittlungen, mehrere Festnahmen und den Rücktritt zweier Minister. Demnach ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ein Geflecht aus Beamten und Unternehmern; die Enthüllungen haben in Kiew politische Turbulenzen ausgelöst, Vertrauensverluste bei Teilen der Bevölkerung und verschärften Druck auf Reformprozesse. Das Video fasst Beweislagen, O-Töne und Reaktionen zusammen und ordnet die Vorfälle als Belastungsprobe für den innenpolitischen Reformwillen inmitten des Kriegszusammenhangs ein, wie ZDF berichtete. youtu.be
Deutschland / international — Militärische Einsätze und Datenlücken bei Treibhausgasen
Die taz hebt hervor, dass militärische Aktivitäten international eine bislang schlecht erfasste Quelle von Treibhausgasen darstellen: Konflikte und Basenbetrieb erzeugen Emissionen, die in Klimabilanzen oft unzureichend dokumentiert sind. Autor:innen beklagen methodische Lücken, mangelnde Transparenz und politische Hemmnisse — Staaten melden militärische Emissionen sporadisch oder gar nicht, wodurch Klimapolitik und Abschätzungen über Sektorlasten verzerrt werden. Die Folge: Fehlende Datengrundlagen erschweren wirksame Reduktionsstrategien und Risikoabschätzungen, gerade in Kriegszonen, wo Infrastruktur, Treibstoffverbrauch und Logistik Emissionstreiber sind — wie die taz darstellte.
Deutschland — Feuer im Jagdschloss von Fürstin Gloria: Bekennerschreiben auf Indymedia war Fälschung
Nach dem Brand im Jagdschloss der Fürstin Gloria schließen die Ermittler laut t-online einen politischen Anschlag inzwischen weitgehend aus. Besonders das auf Indymedia veröffentlichte Bekennerschreiben – angeblich vom „Kommando Georg Elser“ – gilt als Fälschung. Es enthält keine Details, die nur Täter wissen könnten, und liefert weder Fotos noch belastbare Angaben. Ein Brandgutachten fand zudem keine Spuren von Brandbeschleunigern, was gegen einen Anschlag spricht.
Laut Einschätzungen, die t-online wiedergibt, könnte der Text stilistisch sogar mithilfe von KI-Tools zusammengestellt worden sein; er greift bekannte Kritikmuster gegen die Fürstin auf und wirkt wie ein Versuch, politisches Echo zu erzeugen. Die Polizei prüft das Schreiben zwar, ermittelt aber „in alle Richtungen“ und hält technische oder fahrlässige Ursachen für wahrscheinlicher als einen Angriff politischer Gruppen. Die Fälschung auf der Plattform Indymedia dürfte als Versuch gewertet werden, antifaschistische Gruppen weiter zu delegitimieren.
Österreich — Wer sind die Dinghofer-Preisträger?
Beim diesjährigen FPÖ-nahen Dinghofer-Symposium im Parlament – einer Veranstaltung, die nach dem bekennenden „radikalen Antisemiten“ Franz Dinghofer benannt ist – sorgten die Auszeichnungen erneut für Kritik, wie der Standard berichtete. Beide Preisträger stammen aus Burschenschaften und weisen familiäre oder organisatorische Verbindungen zur extremen Rechten auf. Die Dinghofer-Medaille erhielt der Biochemiker Gunther Gotthard Pendl. Über seine wissenschaftlichen Leistungen wurde wenig bekannt; hervorgehoben wurde vielmehr sein Wirken zwischen Forschung und Pharmaindustrie. Brisant ist sein familiärer Hintergrund: Sein Vater organisierte Gedenkfeiern für den NS-Kampfflieger Walter Nowotny, zu denen regelmäßig Neonazis erschienen.
Den Medienpreis erhielt Wolfgang Dvorak-Stocker, Leiter des Leopold-Stocker- und Ares-Verlags, deren Programme seit Jahrzehnten mit rechtsextremen, antisemitischen und identitären Publikationen in Verbindung stehen. Der Verlag war wiederholt Gegenstand von Verfahren, und Kritik an seinen Autoren wurde gerichtlich als zulässig bestätigt. Laut Standard nennen Rechtsextremismus-Berichte den Ares-Verlag explizit als einschlägigen Akteur.
Begleitet wurde die Veranstaltung von Protesten jüdischer Studierender, Jugendorganisationen und Abgeordneten anderer Parteien, die die Ehrung von Personen aus diesem Umfeld als fatales politisches Signal kritisieren.
Österreich — Wie eine Gesetzesänderung die freie Kulturszene bedroht
Eine weitere Analyse in der Standard-Kulturberichterstattung warnt davor, dass geplante Änderungen im Förder- und Vereinsrecht die freie Szene empfindlich treffen könnten: Kürzere Fristigkeiten, höhere Berichtspflichten und engere Förderrichtlinien gefährden experimentelle Kollektive, die mit geringen Budgets und projektbasierten Strukturen arbeiten. Betroffene Kultureinrichtungen sehen in der Novelle das Risiko, künstlerische Vielfalt und Innovationsfreiraum einzuschränken; Verbände fordern Nachbesserungen und Schonräume für nicht-kommerzielle Kunstprojekte — wie derStandard berichtete.
Graz — Prozess um großen Drogenring, Drahtzieher aus Haft
In Graz begann ein Prozess gegen mutmaßliche Drahtzieher eines groß angelegten Suchtgiftnetzwerks: Zwei Männer sollen die Organisation von Kokain, Heroin und Amphetaminen von ihrer Zelle in der Justizanstalt Graz-Karlau aus gesteuert haben. Laut Anklage wurden Handys eingeschmuggelt, verschlüsselte Messenger-Dienste genutzt und Kuriere nach Slowenien und in österreichische Bundesländer eingesetzt; die beschlagnahmten Mengen sind erheblich. Verteidiger bestreiten die Führungsrolle; das Gericht hört zahlreiche Zeugen — wie die Krone berichtete.























