Mit Gentechnik zu nachhaltigeren Äpfeln?
Update: 2023-10-26
Description
Die beliebtesten Äpfel, wie Gala und Golden Delicious, sind anfällig und müssen viel gespritzt werden. Gefragt sind robustere Sorten. Doch das Züchten ist kompliziert und langwierig. Die Gentechnik verspricht eine Abkürzung. Ist dies die Lösung, um die Äpfel resistenter zu machen?
Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist in der Schweiz wegen des geltenden Moratoriums zwar verboten. Doch an verschiedenen Hochschulen und Instituten wird an gentechnisch veränderten Pflanzen geforscht. Welche Vorteile verspricht man sich davon? «Einstein» zeigt dies am Beispiel des Apfels, den ein Forschungsteam der ETH Zürich resistenter machen will.
Häufig gespritzt – Bio noch mehr
Denn: Die heutigen Tafel-Apfelsorten werden rasch von Pilzen und Schädlingen befallen. Sie müssen deshalb viel und oft gespritzt werden, 10- bis 15-mal pro Saison. Mit den Weintrauben sind Äpfel die Agrarpflanzen mit dem höchsten Pestizideinsatz. Auch Bio-Betriebe sind davon nicht ausgenommen. Sie setzen zwar keine synthetischen Mittel ein. Weil ihre Kupfer- und Schwefelprodukte aber weniger potent sind, müssen sie ihre Bio-Apfelkulturen rund doppelt so oft spritzen, um erstklassige Tafeläpfel zu produzieren.
Klassische Zucht: langwierige Selektion
Von der Produktion über Zucht bis zum Handel sind sich alle einig: Gefragt sind neue, robustere Apfelsorten, die robuster sind und weniger Pflanzenschutz brauchen. Doch das Züchten neuer Sorten, die dereinst Gala oder Golden Deliscious ablösen könnten, ist kompliziert und langwierig. Bei jeder Kreuzung entsteht eine enorme Vielfalt von Abkömmlingen – kaum einer ist geeignet. «Einstein» zeigt den aufwändigen Selektionsprozess. So können über 20 Jahre vergehen, bis eine neue Sorte reif für den Anbau ist.
Gezielte Resistenz mit Gentechnik
Die Gentechnik verspricht eine Abkürzung. Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich arbeiten daran, die beliebte Sorte «Gala» resistenter zu machen, gegen Feuerbrand (Bakterien) und auch Schorf (Pilz). So wurde bereits erfolgreich ein Resistenz-Gen aus einem Wildapfel auf Gala-Pflanzen übertragen. Das Resultat: eine feuerbrand-resistente Sorte. Versuche laufen auch mit der Genschere CRISPR/Cas. Damit sollen gezielt Anfälligkeitsgene deaktiviert werden, um die Pflanze widerstandsfähiger zu machen.
Doch aufs Feld dürften solche geneditierten Pflanzen nicht. In der Schweiz gilt ein Moratorium, das den Anbau verbietet. In der EU wird nun darüber diskutiert, die Methoden, wie sie auch beim ETH-Forschungsteam angewendet werden, zuzulassen. Das Argument: die so gemachten Änderungen am Erbgut sind nicht von natürlichen Mutationen oder von klassischen Züchtungen zu unterscheiden. Auch der Bundesrat will nun eine Vorlage ausarbeiten, die in diese Richtung geht, wie er am 25. Oktober 2023 bekanntgab.
Alternative aus Bio-Züchtung?
Obschon so gezüchtete Pflanzen einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln versprechen, lehnen die Schweizer Bio-Produzentinnen und -Produzenten solch gezielten Eingriffe im Erbgut ab. «Einstein» besuchte einen Apfelzüchter, der spezifisch nach neuen Sorten für den Bioanbau sucht. Er setzt auf die klassische Züchtung, innerhalb eines natürlichen Systems, mit minimalem Pflanzenschutz.
Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist in der Schweiz wegen des geltenden Moratoriums zwar verboten. Doch an verschiedenen Hochschulen und Instituten wird an gentechnisch veränderten Pflanzen geforscht. Welche Vorteile verspricht man sich davon? «Einstein» zeigt dies am Beispiel des Apfels, den ein Forschungsteam der ETH Zürich resistenter machen will.
Häufig gespritzt – Bio noch mehr
Denn: Die heutigen Tafel-Apfelsorten werden rasch von Pilzen und Schädlingen befallen. Sie müssen deshalb viel und oft gespritzt werden, 10- bis 15-mal pro Saison. Mit den Weintrauben sind Äpfel die Agrarpflanzen mit dem höchsten Pestizideinsatz. Auch Bio-Betriebe sind davon nicht ausgenommen. Sie setzen zwar keine synthetischen Mittel ein. Weil ihre Kupfer- und Schwefelprodukte aber weniger potent sind, müssen sie ihre Bio-Apfelkulturen rund doppelt so oft spritzen, um erstklassige Tafeläpfel zu produzieren.
Klassische Zucht: langwierige Selektion
Von der Produktion über Zucht bis zum Handel sind sich alle einig: Gefragt sind neue, robustere Apfelsorten, die robuster sind und weniger Pflanzenschutz brauchen. Doch das Züchten neuer Sorten, die dereinst Gala oder Golden Deliscious ablösen könnten, ist kompliziert und langwierig. Bei jeder Kreuzung entsteht eine enorme Vielfalt von Abkömmlingen – kaum einer ist geeignet. «Einstein» zeigt den aufwändigen Selektionsprozess. So können über 20 Jahre vergehen, bis eine neue Sorte reif für den Anbau ist.
Gezielte Resistenz mit Gentechnik
Die Gentechnik verspricht eine Abkürzung. Forscherinnen und Forscher der ETH Zürich arbeiten daran, die beliebte Sorte «Gala» resistenter zu machen, gegen Feuerbrand (Bakterien) und auch Schorf (Pilz). So wurde bereits erfolgreich ein Resistenz-Gen aus einem Wildapfel auf Gala-Pflanzen übertragen. Das Resultat: eine feuerbrand-resistente Sorte. Versuche laufen auch mit der Genschere CRISPR/Cas. Damit sollen gezielt Anfälligkeitsgene deaktiviert werden, um die Pflanze widerstandsfähiger zu machen.
Doch aufs Feld dürften solche geneditierten Pflanzen nicht. In der Schweiz gilt ein Moratorium, das den Anbau verbietet. In der EU wird nun darüber diskutiert, die Methoden, wie sie auch beim ETH-Forschungsteam angewendet werden, zuzulassen. Das Argument: die so gemachten Änderungen am Erbgut sind nicht von natürlichen Mutationen oder von klassischen Züchtungen zu unterscheiden. Auch der Bundesrat will nun eine Vorlage ausarbeiten, die in diese Richtung geht, wie er am 25. Oktober 2023 bekanntgab.
Alternative aus Bio-Züchtung?
Obschon so gezüchtete Pflanzen einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln versprechen, lehnen die Schweizer Bio-Produzentinnen und -Produzenten solch gezielten Eingriffe im Erbgut ab. «Einstein» besuchte einen Apfelzüchter, der spezifisch nach neuen Sorten für den Bioanbau sucht. Er setzt auf die klassische Züchtung, innerhalb eines natürlichen Systems, mit minimalem Pflanzenschutz.
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