DiscoverMUT - Der Deutschland Talk mit Tijen OnaranSterben unsere Restaurants – und kann Migration die Gastro retten, Steffen Greubel?
Sterben unsere Restaurants – und kann Migration die Gastro retten, Steffen Greubel?

Sterben unsere Restaurants – und kann Migration die Gastro retten, Steffen Greubel?

Update: 2025-08-26
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Im MUT-Podcast warnt Metro-Chef Steffen Greubel vor dem stillen Sterben vieler Restaurants. Er fordert mehr lokale Lebensmittelproduktion, weniger bürokratischen Irrsinn und beantwortet dieFrage, ob am Ende vielleicht mehr Migration die gebeutelte Branche retten kann.

 

Im MUT-Podcast von FOCUS online spricht Metro-Chef SteffenGreubel mit Tijen Onaran über die Krise der Gastronomie, steigende Lebensmittelpreise und die Herausforderungen für die Branche. Gleich zu Beginn macht er deutlich, wie er selbst beim Einkauf vorgeht: „Ich bin ein Riesenanhänger von Rohprodukten und eigener Verarbeitung – entweder zu Hause oder in der Gastronomie. Diese ganzen Ersatz- und Fertigprodukte möchte ich nicht.“ Für ihn ist klar: Qualität und natürliche Lebensmittel sindentscheidend – sowohl privat als auch im professionellen Bereich.

 

Ein zentrales Thema ist die Förderung lokalerLebensmittelproduktion. Greubel fordert: „Wir müssen wirklich auf Lokalität, auf Selbstversorgungsmöglichkeit, auf Autarkie setzen und die lokale Produktion fördern.“ Nur so lasse sich die Versorgungssicherheit gewährleisten und Abhängigkeiten von internationalen Lieferketten reduzieren. Gleichzeitigkritisiert er die aktuelle Regulierung: „Wir müssen die Regularien sogestalten, dass lokale Produktion im großen Stil wieder möglich ist.“

 

Die Gastronomie selbst steht laut Greubel unter massivemDruck: steigende Kosten, Bürokratie und Personalmangel bedrohen zahlreiche Betriebe. „Daran werden viele Restaurants zugrunde gehen“, warnt er. Besondersabsurde Vorschriften belasten Gastronomen unnötig: „Wenn du ein Omelett aus zwei Bio-Eiern machst, bekommst du Todesärger, weil die ganze Karte zertifiziert sein muss.“

 

Als Gegenmaßnahme hebt er steuerliche Entlastungen hervor:„Die Gleichbehandlung von Speisen und Getränken durch die7-Prozent-Mehrwertsteuer ist längst überfällig. Das wird hunderte, wenn nichttausende Betriebe davor retten, aufzugeben.“ Ziel müsse sein, Bürokratieabzubauen, Rahmenbedingungen für Start-ups und kleine Unternehmen zu verbessernund faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

 

Personalfragen sind ein weiteres zentrales Thema. Greubelsieht Migration als Chance, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. „Statt über mehr oder weniger Migration zu reden, würde ich erst mal überlegen: Wie kriegt man die Leute motiviert, in die Gastronomie einzusteigen?“ Wichtig seien niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeiten, etwa für Spüler oder Küchenhilfen, bei denen Sprachkenntnisse zunächst keine Hürde darstellen. Wer arbeite, lerne im Job sowohl die Sprache als auch den Beruf. Zudem müsse die Alternative, nicht zu arbeiten, unattraktiv gestaltet werden, um Motivation zu erhöhen. So könne die Gastronomie ein wertvoller Einstieg für Schüler oder neu zugewanderte Menschen sein.

 

Trotz aller Herausforderungen blickt Greubel optimistisch indie Zukunft: „Erstens mal, volkswirtschaftlich, die Inflation geht runter, die Löhne steigen signifikant, das verfügbare Einkommen der Haushalte geht nach oben.“ Das werde das Konsumverhalten normalisieren und die Menschen wieder mehr ausgeben lassen. Gleichzeitig betont er die Bedeutung von Stabilität und sichtbaren politischen Maßnahmen: Bürokratieabbau und Infrastrukturinvestitionen müssten spürbar sein, sonst verliere das Vertrauen der Bürger.

 Greubel appelliert auch an den gesellschaftlichenOptimismus: Unternehmerisches Handeln, neue Gastronomiebetriebe und Start-ups sollten gefeiert werden. „Wir brauchen diesen Optimismus zurück… Bei jedem Unternehmen, das sich gründet, müsste der Kanzler auf so einen Gong hauen und sagen: Geil, jetzt ist wieder eins da.“ Für ihn ist das ein wichtiger Impuls, um Wirtschaftswachstum zu fördern, Innenstädte zu beleben und die Vielfalt in der Gastronomie zu erhalten.

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Tijen Onaran