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Totschnig hält versprochenes Geld für Klimaschutz zurück

Totschnig hält versprochenes Geld für Klimaschutz zurück

Update: 2025-11-10
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Entwicklungshilfer kritisierten, dass Minister Totschnig 15 Millionen Euro für internationale Klimaschutzprojekte nicht freigibt. Diese Mittel seien für stark betroffene Regionen wichtig, die kaum zur Klimakrise beigetragen haben. Auch heimische Hilfsorganisationen und zukünftige Budgets würden darunter leiden. “Österreich kommt natürlich allen eingegangenen Verpflichtungen nach”, hieß es dazu in einem Statement aus dem Umweltministerium.









“Jeder Euro, der heute nicht für Klimaschutz ausgegeben wird, kann uns morgen bis zum Zehnfachen kosten”, warnt Stefan Fritz von Hilfswerk International. Die Mittel wären im Haushalt für 2025 verfügbar, jedoch scheine man sie nicht aktivieren zu wollen, kritisiert er Minister Totschnig (ÖVP). Aus dem Umweltministerium hieß es hingegen, dass Österreich einen großen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung leiste. So seien 2024 insgesamt 405 Millionen Euro bereitgestellt worden, im Jahr 2023 555 Millionen Euro. Jedoch seien die “Zeiten der vollen Geldtöpfe vorbei”: Aufgrund der notwendigen Budgetkonsolidierung seien derzeit keine weiteren Zusagen vorgesehen.





Entwicklungshelfer: Bundesregierung sollte Verpflichtungen bei Klimaschutz nachkommen





“Jedes internationale Klimaprojekt, das aus den Mitteln des Klimaressorts finanziert wird, trägt für die am stärksten betroffenen Menschen unmittelbar zur Verbesserung ihrer Lebenssituation im Kontext des Klimawandels bei”, erklärte Martin Krenn von der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO): “Anstatt die bereits budgetierten Gelder zurückzuhalten, soll die Bundesregierung ihren internationalen Verpflichtungen gerecht werden.”





Im Vorjahr (2024) wurden 15 Millionen Euro ausgeschrieben, und derselbe Betrag wurde vom Klimaschutzministerium auch für das aktuelle Jahr 2025 angekündigt, sagte Lukas Wank von der Arbeitsgemeinschaft Globale Verantwortung: “Bis jetzt wurde aber keine Ausschreibung durchgeführt”. Schriftliche Anfragen zum Verbleib der Mittel seien bis heute unbeantwortet geblieben.





Österreich ist unter anderem laut Pariser Klimaabkommen verpflichtet, Länder des Globalen Südens beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen, so Wank. Auch im aktuellen Regierungsprogramm sei dies verankert. Laut seines Wissens wäre die Ausschreibung für die Klimaprojekte seit dem Sommer fertig und müsste nur mehr unterschrieben werden. Dass dies nicht geschieht, sei seiner Ansicht nach “ein Entscheidungsproblem und kein Geldproblem”. Denn es müssten keine neuen Geldtöpfe dafür gefüllt werden, sondern nur vorhandene geöffnet und genutzt.





Erfolgreiche Klimaschutz-Projekte mit österreichischer Expertise weltweit





Die Experten berichteten von erfolgreichen österreichischen Projekten in Afrika, Asien und Südamerika, die ohne Auszahlung der Mittel kaum fortgeführt werden könnten. So habe man etwa in Mosambik großflächig klimarelevante Mangrovenwälder schützen oder wieder aufforsten können, erklärte Stefan Fritz. Das wurde erreicht, indem man etwa den dort lebenden Menschen verschiedene andere Einkommensquellen als das Ausbeuten der Mangrovenwälder erschlossen hat.





In Pakistan wiederum konnten Bäuerinnen und Bauern durch österreichische Hilfe mit alten, schädlings- und trockenheitsresistenten Getreideformen experimentieren, eine Tröpfchenbewässerung einrichten und zusätzlich Imkerei betreiben. “So wurden ihre Erträge sicherer und höher”, sagte Alexander Bodmann von der Caritas Österreich. Das Projekt wurde vom Klimaschutzministerium gefördert, doch ein Ausbauen wäre durch das Nichtausschütten der Mittel zunichte gemacht, erklärte er.





Auch das Zusammenbringen von Bäuerinnen und Bauern aus Argentinien und Österreich habe in beiden Ländern für positive Veränderungen gesorgt, berichtete Margareta Moser von Welthaus Graz der Diözese Graz-Seckau: “Ein großer österreichischer Schweinemäster hat daraufhin etwa beschlossen, den Sojaverbrauch auf seinem Hof zu reduzieren und Alternativen zu finden”, sagte sie: “In Argentinien setzen nun wiederum ganz viele Betriebe auf Agroforstmethoden (dort wachsen Bäume und landwirtschaftliche Nutzpflanzen auf derselben Fläche, Anm.), die zeigen, dass man Tiere halten und Eiweiß produzieren kann, um damit Menschen zu ernähren, ohne dass man dafür Wälder abholzen muss”. Die Pressekonferenz wurde von der Arbeitsgemeinschaft Globale Verantwortung organisiert.





(APA/Red)

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