Verkehrschaos: Das sind die Vorschläge der VOL.AT-User
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Rund um den Kreisverkehr Dornbirn-Nord staut sich nicht nur der Verkehr, sondern auch der Ärger: Hunderte VOL.AT-User haben ihre Ideen zur Entlastung des Dauer-Nadelöhrs eingebracht – und zeichnen ein deutliches Bild.
Rund um den Kreisverkehr Dornbirn-Nord und die L 190 herrscht Frust. In einer VOL.AT-Umfrage haben innerhalb kurzer Zeit Hunderte User ihre Vorschläge geschickt – von pragmatischen Sofortmaßnahmen bis zu radikalen Systemänderungen.
In den Antworten zeichnen sich zwei klare Stoßrichtungen ab:
Straßenbau und Knotenlösung
- Die Mehrheit ist überzeugt: Ohne bauliche Entflechtung des Knotens wird es keine nachhaltige Entlastung geben.
- Besonders oft genannt werden:
- Unterführungen und Überführungen für den Durchgangsverkehr zwischen Bregenzerwald und Autobahn sowie zwischen Dornbirn und Lauterach. Viele User wollen den Geradeausverkehr “unter dem Kreisverkehr durch” oder “oben drüber” führen, damit nur noch Abbieger im Kreis oder an einer Kreuzung landen.
- Kleeblatt- oder Autobahnkreuz-Lösungen nach dem Vorbild großer Autobahnknoten. Mehrere Teilnehmer sprechen von einem “Kleeblatt”, einem “Autobahnkreuz” oder davon, die Spuren “übereinanderzulegen”.
- Mehrspurige Lösungen: Einspurige Zufahrten und der kleine Durchmesser des aktuellen Kreisels werden als Hauptproblem gesehen. Immer wieder fällt der Wunsch nach “zwei Spuren im Kreisverkehr”, zusätzlichen Abbiegespuren und einer verbreiterten L 190.
- Vollanschluss Wolfurt/Lauterach: Viele fordern, den bestehenden Halbanschluss endlich auszubauen. Ein direkter Autobahnanschluss beim Güterbahnhof beziehungsweise bei Hohe Brücke soll den Knoten Dornbirn-Nord spürbar entlasten.
Der Tenor: Ein einfacher Tausch “Kreisverkehr gegen Ampelkreuzung” reicht nicht. Ohne Unter- oder Überführungen drohe nur eine andere Form von Stau – diesmal “mit Stop-and-go an der Ampel”.
Zoll und Lkw-Verkehr als Hauptverursacher
Fast genauso häufig taucht das Thema Zollabfertigung auf. Viele User sehen den Kern des Problems im Lkw-Aufkommen rund um das Zollamt Wolfurt:
- Digitale Zollabfertigung ist einer der am häufigsten genannten Wünsche: “Zoll digitalisieren”, “Verzollung ins Internet verlegen”, elektronische Voranmeldungen und ein “Drive-in für Lkw” tauchen in vielen Varianten auf.
- Zoll an die Grenze oder in die Schweiz verlegen: Zahlreiche Kommentare fordern, die Abfertigung direkt an den Grenzübergängen oder auf Schweizer Seite zu erledigen. Wer den Stau verursache, solle ihn auch spüren, heißt es sinngemäß.
- Längere und flexiblere Öffnungszeiten sowie mehr Personal werden als kurzfristige Entlastungsmaßnahme vorgeschlagen – insbesondere an Tagen mit hohem Aufkommen.
- Mehr Parkplätze und eigene Lkw-Spuren: Viele stören sich daran, dass Lkw auf der L 190 stehen und ganze Fahrstreifen blockieren. Genannt werden zusätzliche Wartespuren, große Parkplätze in der Nähe des Güterbahnhofs oder neben bestehenden Betrieben sowie eigene Zu- und Abfahrten nur für Lkw.
Kritik an der Politik
Deutlich ist auch der Unmut über die politische Entscheidungsfindung. Mehrere User werfen Land und Bund “Planungsfehler”, “Unfähigkeit” oder schlicht “Nichtstun” vor. Man habe gewusst, dass die Verlagerung der Zollstellen das Verkehrsaufkommen erhöhen würde, aber zu spät reagiert.
Einige fordern sogar explizit “fähigere Politiker”, ein Ende des “Parteienstreits” und den Mut, unpopuläre, aber langfristige Lösungen durchzusetzen – statt immer nur “Provisorien” zu schaffen.
Öffentlicher Verkehr und Verhaltensänderung
Neben baulichen Großprojekten gibt es auch Stimmen, die beim Verhalten ansetzen:
- Mehr Bus, Bahn und Rad: User wünschen sich attraktivere, günstigere Öffis, bessere Radwege und Kampagnen, um Pendler zum Umstieg zu bewegen.
- Weniger Individualverkehr: Einzelne Beiträge plädieren dafür, generell weniger mit dem Auto zu fahren – zumindest für kurze Alltagswege.
Diese Vorschläge stehen zwar zahlenmäßig hinter den Infrastruktur- und Zollideen zurück, zeigen aber, dass ein Teil der Bevölkerung die Lösung nicht allein in mehr Asphalt sieht.
(VOL.AT)




