DiscoverZeitblendeViel mehr als nur Tränen: Tessiner Emigrationsgeschichte(n)
Viel mehr als nur Tränen: Tessiner Emigrationsgeschichte(n)

Viel mehr als nur Tränen: Tessiner Emigrationsgeschichte(n)

Update: 2024-09-07
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Description

Im 19. Jahrhundert, vor allem zwischen 1850 und 1900, zwang der Hunger Tausende von Tessinern auszuwandern. In dieser Zeit führten gerade im Maggiatal grosse Überschwemmungen zu Ernteausfällen und Krankheiten. Die Werbung von Reisebüros lockte viele auch nach Australien. Mit katastrophalen Folgen.

Zeitzeuge Arthur Nicolas, 75, kennt die falschen Heilsversprechen dieser Reisebüros aus der eigenen Familiengeschichte. Dass er nicht im Tessin, sondern in Kalifornien aufgewachsen ist, verdankt er seinen beiden Urgrossvätern. Diese gingen nach Australien, um Gold zu suchen. Als sie ankamen, gab es aber kein Gold mehr. Der eine Grossvater hatte für die Überfahrt sein Land verpachtet. Er blieb in Australien und stürzte zu Hause im Maggiatal seine Familie in bittere Armut.

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

Feedback, Fragen oder Wünsche? Nehmen wir gerne entgegen unter zeitblende@srf.ch

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Audiotranskript

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Dieses Transkript wurde automatisch erstellt und nur formal überarbeitet, daher kann es Ungenauigkeiten und Fehler enthalten.

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Karoline Thürkauf:

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Angelo Comisetti:

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Karoline Thürkauf:

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Arthur Nicola (nachgesprochen, Original in Englisch):

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Karoline Thürkauf:

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

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* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
* Luigi Lorenzetti, Historiker

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Angelo Comisetti:

Die Frauen und Kinder waren die Leitragenden der Tessiner Emigration, ordnet Historiker Luigi Lorenzetti ein. Im Maggiatal emigrierten so viele Männer, dass um 1900 die Hälfte der Frauen Singles waren – ein europaweit einzigartiges Missverhältnis.

Das starke Bild der Armut, das im 19. Jahrhundert so viele Tessiner zwang, auszuwandern, hat aber das kollektive Gedächtnis einseitig geprägt, sagt der Historiker. Emigration wird damit fälschlicherweise ausschliesslich negativ konnotiert. So geht vergessen, dass viele Tessiner Emigranten sehr erfolgreich waren und mit ihrem erworbenen Reichtum für ein fortschrittliches Sozialsystem in ihrem Heimatkanton sorgten.

Zu Gast in dieser Zeitblende sind:

* Arthur Nicola, direkter Nachfahre von Emigranten aus dem Maggiatal
* Angelo Comisetti, Kurator Piccolo Museo von Sessa
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Kar
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