Was passiert, wenn Konzerne mächtiger werden als Staaten?
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Private Konzerne übernehmen weltweit Aufgaben, die früher als öffentliche Grundversorgung galten: Infrastruktur, Energie, Wasser, Gesundheitsversorgung und digitale Kommunikation. Diese Machtverschiebung hat eine neue Qualität erreicht. Nicht mehr Staaten bestimmen über zentrale Lebensbereiche, sondern wenige globale Unternehmen. Sie agieren schneller, als die Gesetzgebung ihnen folgen kann, und entziehen sich durch ihre Größe und internationale Struktur häufig demokratischer Kontrolle.
Historisch galten Monopole als Gefahr für freie Märkte und Demokratie. Heute ist die Regulierung geschwächt: Wettbewerbs- und Kartellgesetze greifen oft erst, wenn Preise steigen – nicht, wenn Macht konzentriert wird. Die Folge: Konzerne können sich Märkte sichern, Grundversorgung privatisieren und Politik über Lobbyarbeit beeinflussen. Beispiele aus dem Energie-, Wasser- und Gesundheitssektor zeigen, dass Privatisierung zwar Gewinne verspricht, aber Versorgungssicherheit, Transparenz und Gemeinwohl gefährden kann.
Die zentrale Frage lautet daher nicht, wer reich oder mächtig wird, sondern welche Zukunft entsteht, wenn Demokratien ihre Gestaltungshoheit verlieren. Wie lässt sich politischer Einfluss zurückgewinnen, wenn wirtschaftliche Macht einmal monopolisiert ist? Darüber spricht Dilan Gropengiesser mit Peter Dabrock, Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik an der Universität Erlangen-Nürnberg, in der 117. Folge von Was jetzt? – Die Woche.
Unsere Sendung sehen Sie immer donnerstags auf zeit.de und auf YouTube.
Redaktionsleitung, Moderation: Dilan Gropengiesser
Postproduktion: Simon Schmalhorst, Dilan Gropengiesser
Redaktion, Producing und Regie: Julian Claudi, Ina Rotter
Sprecherin: Poliana Baumgarten
Ressortleitung Video: Max Boenke
Technisches Konzept: Sven Wolters
Videodesign: Fabian Friedrich, Adele Ogiermann
Musik: Konrad Peschmann, soundskin



