DiscoverNS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung
NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung
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NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung

Author: Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte sowie des Lehrstuhl für Geschichte der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg

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„NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung“ – unter diesem Titel fand im Wintersemester 2020/21 ein interdisziplinäres Projektseminar des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin und des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Studierende der Geschichte und der Medizin haben sich mit der „Zweiten Geschichte“ des nationalsozialistischen Patientenmords an Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt nach 1945 beschäftigt. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Studierenden und Dozentinnen ist dieser Podcast.

Quellen: https://www.ns-medizinverbrechen-erlangen.de/

10 Episodes
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2022-10-1004:34

In dieser Folge erfahren Sie, wie der Podcast entstanden ist und worum es geht. Autorinnen: Dr. Susanne Ude-Koeller, Marion Voggenreiter, Dr. Helen Wagner Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Patienten der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt bei der Gartenarbeit (Arbeitssituation vmtl. für das Foto gestellt) Bildquelle:
Im 16. April 1945 endete mit der kampflosen Übergabe der Stadt an die US-Armee der Zweite Weltkrieg in Erlangen. Wie das Kriegsende in der Stadt wahrgenommen wurde und wie die darauffolgende Entnazifizierung in Erlangen verlief, erfahren Sie in dieser Folge. Interviewpartner*innen: Dorothea Rettig, Prof. Dr. Georg Seiderer, Dr. Clemens Wachter Autorinnen: Kristin Leuteritz und Sophie Schmidt Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Eingestürzte Anstaltsmauer der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt Quellen
Mit dem Nürnberger Ärzteprozess begann Ende 1946 die strafrechtliche Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen. 23 Angeklagte mussten sich unter anderem wegen ihrer Mitwirkung an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor einem amerikanischen Militärgericht verantworten. Mehr zu den Hintergründen und dem Verlauf des Prozesses erfahren Sie in dieser Folge. Interviewpartner: Prof. Dr. Karl-Heinz Leven Autorinnen: Julia Ladendorf und Anton Wild Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Der „Ärzteprozess“ im Nürnberger Schwurgerichtssaal 600 Quellen
Werner Leibbrand (1896-1974) wurde im Sommer 1945 von der amerikanischen Militärregierung als neuer Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen eingesetzt. Diese Folge beleuchtet zum einen sein Leben und Wirken und hinterfragt zum anderen seine Rolle bei der Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen in Erlangen. Interviewpartner: Prof. Dr. Andreas Frewer Autor*innen: Leona Stahl und Moritz Stegmeier Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Titelbild der Publikation „Um die Menschenrechte der Geisteskranken“ von 1946 Quellen
In die nationalsozialistischen Krankenmorde involvierte Ärzte mussten sich nicht nur im Nürnberger Ärzteprozess, sondern in den folgenden Jahren auch in zahlreichen Einzelverfahren vor Gerichten verantworten. Für Erlangen wurden zwei Verfahren angestrengt, zum einen gegen den ehemaligen Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Wilhelm Einsle und andere Ärztinnen und Ärzte der Anstalt, zum anderen gegen den ehemaligen Direktor der Kinderklinik Albert Viethen. Inwieweit sie in die NS-Patientenmorde verstrickt waren und wie die Verfahren gegen sie verliefen, erfahren Sie in dieser Folge. Interviewpartnerin: Dr. Susanne Ude-Koeller Autor: Elias Schmitt Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: TKapelle der ehemaligen Erlanger Heil und Pflegeanstalt mit Inschrift „Ich bin der Herr Dein Arzt!“ Quellen
In die nationalsozialistischen Medizinverbrechen war noch eine Reihe weiterer Erlanger Ärzte verstrickt. Einige von ihnen konnten trotz ihrer Beteiligung ihre Karrieren nach 1945 erfolgreich fortsetzen. Zum Teil wurde ihnen weit über ihren Tod hinaus ein ehrendes Andenken bewahrt. In dieser Folge erfahren Sie mehr über die Geschichte der Erlanger Mediziner Otto Goetze, Hermann Wintz, Rudolf Dyroff und Berthold Kihn. Interviewpartner: Dr. Susanne Ude-Koeller Autor: Christoph Fürst Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Büsten der Erlanger Mediziner Ludwig Seitz, Hermann Wintz und Rudolf Dyroff (bis 2001 ausgestellt in der Universitätsfrauenklinik, heute in der Medizinischen Sammlung der Universität) Quellen
Erscheint der Umgang mit nationalsozialistischen Tätern nach 1945 aus heutiger Perspektive oft unverständlich und empörend, so gilt dies umso mehr für den Umgang mit den Opfern, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Für diejenigen Opfer, die die nationalsozialistischen Medizinverbrechen überlebt hatten, begann mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung. In dieser Folge erfahren Sie mehr über die Hintergründe und die Entwicklung des Ringens um die Entschädigung der Opfer. Interviewpartner: Prof. Dr. Andreas Scheulen Autorinnen: Anna Deinzer und Kerstin Schmitt Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Gedenkstein für die Opfer der NS-Patientenmorde an Patient*innen der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt Quellen
Die Opfer der nationalsozialistischen Medizinverbrechen wurden in der Öffentlichkeit erst spät wahrgenommen. Auch viele Jahrzehnte nach dem Ende der NS-Herrschaft sind ihre individuellen Lebensgeschichten nur zum Teil bekannt. In dieser Folge erfahren Sie, wie Forscherinnen und Forscher versuchen, Spuren der Opfer zu finden und ihre Schicksale zu rekonstruieren. InterviewpartnerIN: Dr. Susanne Ude-Koeller Autor*innen: Johanna Sebald und Maria Gemmel Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Zusammenstellung von Dokumenten aus dem Erlanger Stadtarchiv Quellen
In den vergangenen Jahrzehnten gab es eine lebhafte Debatte um den Umgang mit dem Gebäude der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt. Ein geplanter Abriss führte zu großem Protest, da ein Teil der Stadtbevölkerung fürchtete, dass mit dem Gebäude auch die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Medizinverbrechen verloren gehen würde. Dabei war ein Großteil des Gebäudes schon in den 1970er Jahren abgerissen worden, ohne eine vergleichbare Debatte um die historische Bedeutung des Ortes zu entfachen. Aus welchen anderen Gründen aber auch damals schon gegen den Abriss protestiert wurde und wie sich der Umgang mit dem Ort und seiner Geschichte verändert hat, erfahren Sie in dieser Folge. Autor*innen: Fiona Bäuml und Sebastian Winterl Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Protest gegen den Teilabriss der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt im Jahr 1978 Quellen
Die letzte Folge zeichnet die anhaltende Debatte um den Teilabriss des verbliebenen Gebäudeteils der ehemaligen Erlanger- Heil- und Pflegeanstalt im Spiegel der Presse nach. Diese breit geführte Diskussion war der Ausgangspunkt für das Projektseminar, in dessen Rahmen der Podcast zur „zweiten Geschichte“ des nationalsozialistischen Patientenmords in der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt nach 1945 entstanden ist. Zum Abschluss erzählen Studierende, wie sie die Beschäftigung mit dem Thema im Seminar und die Arbeit an dem Podcast erlebt haben. Interviewpartner: Christoph Fürst, Elias Schmitt Autor*innen: Selina Schrödel und Jonas Krause Sprecher*innen: Jennifer Sittler, Christian Wincierz Schnitt: Medienstudios des Instituts für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Bild: Teilabriss der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt im Oktober 2020 Quellen
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