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Der Wolfspodcast
Der Wolfspodcast
Author: Sabine Sebald
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© Sabine Sebald
Description
Der Wolf ist wieder da, und er ist gekommen, um zu bleiben. Die Diskussion um seine Rückkehr ist jedoch politisch und gesellschaftlich mehr als aufgeladen. Dieser Podcast macht sich für den aktiven Wolfsschutz stark. Mit vielen wissenschaftlichen Fakten, spannenden Informationen rund um das Leben der wilden Wölfe, sowie politische und juristische Hintergründe und News. Gespräche mit Expertinnen und Experten liefern die unterschiedlichsten Perspektiven zum Thema Wolf. Denn nur, was wir kennen, können wir lieben und nachhaltig schützen. Folgt uns auf den Spuren unserer wilden Wölfe.
73 Episodes
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Es gibt Neuigkeiten von der Taskforce: Artenschutz. Max berichtet in dieser Folge über einen wichtigen Meilenstein – die Gründung des Vereins Taskforce: Artenschutz e. V.. Dadurch können Projekte künftig noch strukturierter und wirkungsvoller umgesetzt werden.
Der Initiator und Gründer erzählt, wie aus einer spontanen Idee ein Verein mit Mission wurde – und warum sich immer mehr Menschen ihm anschließen. Er spricht über Risiko, Motivation und den Reiz einer Arbeit, die häufig auf einem schmalen Grat zwischen Engagement und Zivilcourage im Verborgenen geschieht.
Außerdem geht’s um die Mitgliedschaft im Verein, Technik im Einsatz, erste Meilensteine, spannende Erlebnisse rund um die Arbeit und die Frage, was Max so macht, wenn er nicht auf Einsätzen ist.
Der Wolfspodcast findet: es ist höchste Zeit, Verantwortung für den Artenschutz zu übernehmen. Deshalb jetzt gleich Mitglied werden!
Auf der Ministerpräsidentenkonferenz im Oktober 2025 in Mainz forderten die Länder mehr Möglichkeiten zur Jagd auf Wölfe, um den Schutz von Nutztieren zu gewährleisten und die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung zu sichern. Sie sprachen sich dafür aus, den Schutzstatus des Wolfes im deutschen Recht "unverzüglich" abzusenken, um ein besseres Bestandsmanagement zu ermöglichen, das gleichzeitig den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes sichert. Die Begründung: Ohne eine solche Maßnahme könnten Wölfe die Akzeptanz verlieren, da es vermehrt zu Angriffen auf Weidetiere kommt. Für den rheinland-pfälzischen Weidetierhalter Hanno Pilartz sind diese Aussagen Anlass zu großer Sorge. Der 70-jährige Pferde-Freund hat sich an den Wolfspodcast gewandt: "Es wird höchste Zeit, diese krude Mischung aus Populismus und Bedienen von Trophäenjagd-Interessen als das vorzuführen, was sie ist: Ein Paradebeispiel für eine absolut NICHT "enkeltaugliche" Politposse! Denn wie dringend wir Wölfe brauchen, wird meines Erachtens auch noch viel zu wenig klar gemacht!“. In dieser Folge spricht der ehemalige Vizepräsident des VFD-Bundesverbandes Klartext und erläutert, was auf die Weidetierhaltenden zukommen könnte, wenn die Pläne der Politik umgesetzt werden. Ein Blick in die vielen internationalen Studien belegt zudem, dass die Bejagung von Wölfen die Weidetierrisse eher ansteigen lässt, also auf keinen Fall senkt. Diese Studien sind großenteils seit Jahren bekannt und werden
von deutschen Politikern mit ihrer Planung von Quotenjagd und Bestandsregulierung zu Lasten der Weidetierhalter und kommender Generationen einfach mal ignoriert. Insiderin Ines ist auch wieder am Start. Sie weiß, was aktuell hinter verschlossenen Türen passiert und kontert wie immer mit Faktenwissen über EU-Recht und politische Hintergründe. Diese Folge öffnet mal eine ganz andere Perspektive auf das Thema und gibt ehrliche Einblicke in die Gedanken und Sorgen eines engagierten, aufgeklärten Weidetierhalters.
Vor einem Jahr, am 5. November 2024, wurde die bekannte Wölfin Gloria zum letzten Mal nachgewiesen — an dem Tag hatte sie zwei ungeschützte Zwergziegen gerissen. Dieses Datum markiert nun den traurigen Jahrestag ihres Verschwindens aus dem Schermbecker Wolfsterritorium.
Die AG „NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ (Borken, Bottrop, Wesel) hat aus diesem Anlass eine außergewöhnliche Dokumentation zu Glorias Leben veröffentlicht. Auf 75 Seiten erzählen sie die ganze Geschichte von GW954f alias „Gloria von Wesel“: von ihrer Ankunft am Niederrhein 2018 über ihre schicksalhaften Jahre im Westmünsterland bis zu ihrem vermutlich illegalen Tod 2024. Die Doku mit vielen Fotos, Grafiken und Originalquellen beleuchtet beispielhaft, wie aus Wölfen „Problemwölfe“ werden — menschengemacht und vermeidbar.
Zu Gast in dieser Episode ist der Kreisvorsitzende vom NABU Borken, Martin Frenk, und wir sprechen unter anderem über:
Die wichtigsten Stationen aus Glorias Leben: Ihre Ankunft, ihren Überlebensinstinkt und die zahllosen Herausforderungen der fast unsichtbaren Wölfin
Die Herausforderungen und Fehler im Herdenschutz sowie Ursachen wiederholter Nutztierrisse
Historische Wolfsbezüge der Region und besondere Umstände rund um das Rudel
Das Ende von Gloria: die letzten Nachweise und warum sie sehr wahrscheinlich Opfer einer illegaler Tötung wurde
Behördenversagen, Monitoring-Lücken und warum ohne konsequenten Herdenschutz „Problemwölfe“ entstehen
Warum die Dokumentation als Fallstudie für Wolfsmanagement von Flensburg bis Oberammergau dienen kann
Insiderin Ines ist schließlich auch wieder am Start. Sie klärt über das Versagen von Behörden und Politik auf und richtet sich an die Verantwortlichen im Land NRW mit einem Appell: Sie sollen endlich ihrer Verpflichtung aus der FFH-Richtlinie nachkommen und die obligatorischen Schutzgebiete für Wölfe einrichten.
Wir empfehlen Folge 32: „Gloria – ein Wolfsleben am Niederrhein“ als vertiefenden Rückblick auf ihre Geschichte.
Hört rein für eine differenzierte Analyse nicht nur von Glorias Lebensweg, sondern auch der Rahmenbedingungen, die aus einer faszinierenden und klugen Wölfin einen „Problemwolf“ machen — und warum am Ende alle verlieren, wenn Konflikte nicht gelöst werden.
Jetzt im Gespräch: Martin Frenk sowie Ines zur „Akte Gloria“ und wie sich ihre Geschichte auf das Wolfsmanagement in Deutschland auswirkt.
In dieser Folge ist Stefan Schwill, Landesvorsitzender des NABU Mecklenburg-Vorpommern, zu Gast. Der studierte Landschaftsökologe stammt aus der Uckermark und engagiert sich seit den 1990er-Jahren im Naturschutz. Heute setzt er sich für den Wolfs- und Artenschutz in seiner Heimat im Nordosten ein. Im Gespräch berichtet Schwill von seinem persönlichen Weg zum Wolf und blickt auf aktuelle Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern: den von der Politik ausgerufenen „günstigen Erhaltungszustand“, den Umgang mit dem Wolf im Jagdrecht, das Monitoring und den Zustand des Herdenschutzes. Im Fokus steht auch der Fall der 2020 getöteten Wölfin bei Rostock – ein bundesweit beachtetes Ereignis, das 2025 mit einer Anklage gegen Minister Till Backhaus endete. Die Folge bietet eine sachliche Analyse der schwierigen Balance zwischen Naturschutz, politischer Entscheidungsfindung und gesellschaftlicher Akzeptanz – Mecklenburg-Vorpommern ringt weiterhin um eine nachhaltige Zukunft für seine Wölfe.
Am 13. Oktober 2025 erklärte das Bundesumweltministerium, Deutschland habe den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs nun auch für die kontinentale biogeografische Region an die EU-Kommission gemeldet – obwohl hierfür keine neue wissenschaftliche Grundlage existiert. Die fachlichen Referenzwerte sind seit März unverändert. Damals ist das Ministerium selbst davon ausgegangen, dass es für die von einigen Bundesländern geforderte Meldung des günstigen Erhaltungszustandes keine wissenschaftlich nachvollziehbaren Gründe gibt. Außerdem verweigert das Ministerium bislang, die genauen Daten offenzulegen.
Kritiker sprechen von einem politisch motivierten Schritt, der rechtliche Hürden für künftige Abschüsse senken soll – entgegen der klaren Vorgabe des Europäischen Gerichtshofs, wonach solche Bewertungen rein wissenschaftsbasiert erfolgen müssen.
Jurist und Vorstandsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V., Björn Sepke, ordnet in dieser Folge ein, was hinter der Entscheidung steckt – und warum jetzt Gerichte gefragt sind.
Gibt es im Thüringer Wald ein auffälliges Wolfsrudel? Nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums, sind beim Kompetenzzentrum Wolf Biber Luchs (KWBL) Mitte September Hinweise eingegangen, wonach sich Wölfe in Südthüringen offensiv Spaziergängern genähert haben sollen. In einem Fall gehe es um einen Spaziergänger, in einem zweiten Vorfall um einen Revierleiter des Forstes. Dieser berichtete, dass ihn fünf Wölfe im Wald überrascht hätten. Die Tiere seien ihm in einem Abstand von rund 50 Metern bis zu seinem Fahrzeug gefolgt. Ein weiterer Fall ereignete sich wenige Tage später. Ein Wanderer traf mit seinen zwei Hunden auf vier Wölfe. Zwei von ihnen hätten ihn angeknurrt und sich auf ihn zu bewegt. In beiden Fällen seien die Wölfe nicht zurückgewichen. Die zuständigen Behörden nehmen die Situation ernst. Das KWBL und Thüringenforst wollen ihr Monitoring mit Fotofallen ausweiten, um so Rückschlüsse auf das Verhalten des Rudels ziehen zu können. Außerdem spricht das Ministerium davon, die Tiere zu vergrämen, damit sie wieder mehr Abstand zum Mensch halten. Zusammen mit Max und der Taskforce Artenschutz hat sich der Wolfspodcast auf Spurensuche begeben, um sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Wurden die angekündigten Maßnahmen umgesetzt? Wie gehen die Menschen in der Region mit der angeblichen Bedrohung um? Und kommt es während des Streifzugs durch das Wandergebiet zu einer weiteren Nahbegegnung mit Wölfen? Auf der Suche nach der Wahrheit bekommen Max und Sabine Antworten, die überraschen...
In dieser Folge berichtet Matthias Kays, was sich in seinem Leben als Naturfilmer seit dem Abschied vom Wolfspodcast so alles getan hat. Ein ehrliches und bewegendes Gespräch über die Kraft der Natur und die Magie der Wölfe. Matthias spricht offen über die Herausforderungen und Rückschläge, die ihn im Feld und im Leben begleiten, und wie seine Liebe zur Natur ihm hilft, die eigenen Krisen zu meistern. Auch Robert Marc Lehmann, einer der prominentesten Naturfilmer und Artenschützer, ist beeindruckt von Matthias' Arbeit und hat ihn kürzlich vor seiner Community gefeiert. Für Matthias ein überwältigendes Gefühl und natürlich auch Antrieb, auf seinem eigenen YouTube-Kanal jetzt wieder intensiver und mit vielen neuen Ideen die faszinierende Welt der Wölfe und der heimischen Natur zu zeigen. Eine Episode voller persönlicher Einblicke und Inspiration - für alle, die sich für Wölfe, Wildnis und ehrliche Naturfilme begeistern.
Zu Gast in dieser Folge ist der Jurist Björn Sepke, Vorstandsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe. Auf seine Initiative haben mehrere Wolfschutzverbände in diesem Sommer in aller Entschlossenheit und nach genauer Prüfung eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht. Das Ziel: Die von der EU beschlossene Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs rückgängig zu machen. Der Jurist findet klare Worte: Es liegen keine neuen wissenschaftlichen Daten vor, die einen geringeren Schutz für Wölfe rechtfertigen würden. Noch dazu steht im Raum, dass die Entscheidungsprozesse innerhalb der EU womöglich nicht regelkonform abgelaufen sind und mit EU-Recht und internationalen Verträgen wie der Berner Konvention nicht vereinbar sind. Mehr als 30.000 Euro Spenden für die Klage sind bei den Artenschützern bereits eingegangen. Sie hoffen nun auf Gerechtigkeit. Und damit auf eine Signalwirkung für ganz Europa, da der Erhaltungszustand der Wolfspopulationen alles andere als "günstig" ist. Und so ist es gut möglich, dass diese Klage erst der Anfang ist...
Edit: Wenige Stunden nach Aufnahme dieser Folge wurde bekannt, dass neben den zwei Jungwölfen aus dem Schilt-Rudel im Kanton St. Gallen, weitere Welpen getötet wurden. Mindestens fünf weitere Jungwölfe wurden im Kanton Graubünden erschossen. Im Wallis drei Welpen sowie zwei erwachsene Wölfe. Stand heute (20.9.2025) wurden mindestens 125 Abschüsse von Wölfen in der Schweiz bewilligt.
Seit dem 1. September läuft in der Schweiz wieder eine proaktive Wolfsjagd, die bis Ende Januar 2026 andauert. In mehreren Kantonen wie Graubünden, Wallis und St. Gallen werden gezielt Wolfswelpen getötet, um angebliche Schäden an Nutztieren zu verhindern. Dabei zeigen wissenschaftliche Daten und Erfahrungen aus anderen Ländern mit hohen Wolfsdichten, dass Abschüsse weder notwendig noch wirksam sind. Statt Risse zu verhindern, zerstört die Jagd die sozialen Strukturen der Wolfsrudel und gefährdet die Population. Im Podcast spricht Riet Caspescha, ein Jäger aus Graubünden, über die Fakten, Rechtliches, ethische Fragen aber auch den wachsenden Widerstand in der Öffentlichkeit. Denn es geht in dieser Folge unter anderem auch um die nationale Wolfsdemo am 27. September 2025 in Bern, die vom Komitee gegen Wolfsabschüsse organisiert wird. Riet und die Schweizer Wolfsschützer hoffen darauf, dass möglichst viele Teilnehmer:innen kommen, um ein klares Signal gegen die sinnlose Wolfsjagd an die Politik zu senden. Der Widerstand wächst, findet Sabine und schließt sich dem Aufruf an.
Nach der Sonderausgabe vor sieben Wochen, kommt der Wolfspodcast mit dieser Folge endgültig aus der Sommerpause zurück. Das wird auch Zeit. Reißen doch die Schlagzeilen um die Zukunft der Wölfe in Deutschland nicht ab. Zu Gast ist wieder die Frau, die wir hier Ines nennen. Sie ist Regierungsoberamtsrätin und Diplomverwaltungswirtin und arbeitet in einer Bundesbehörde. Seit 30 Jahren ist sie im öffentlichen Dienst.
Die Insiderin arbeitet nebenbei ehrenamtlich im Natur- und Artenschutz.
Diese Folge ist eine Fortsetzung der letzten und der ideale Wiedereinstieg ins Thema. Ines und Sabine nehmen sich nochmal den Erhaltungszustand vor, der ja in den Politikerköpfen immer noch rumgeistert, ganz so, als hätte man ihn noch nicht an die EU-Kommission übermittelt. Weiter geht es um die juristische Bewertung der anstehenden politischen Änderungen für den Wolf mit Blick auf die FFH-Richtlinie und den Schutzstatus. Was bedeutet es konkret, wenn der Wolf vom Bundesnaturschutzgesetz ins Jagdrecht kommt? Dürfen Wölfe einfach so, wie von einigen Politkern und Teilen der Jägerschaft gefordert, bejagt werden?
Und wie sind die vielen, vielen Forderungen von allen möglichen Interessensvertretern zu bewerten? Der Druck auf die Politik wächst, die Zeit rennt und den Anfang macht das Land Brandenburg.
Der Wolfspodcast meldet sich aus der Sommerpause mit einer Sonderausgabe. Am 31.Juli 2025 wurde offiziell bekannt, was die Bundesregierung der EU-Kommission in Sachen Erhaltungszustand des Wolfs übermittelt hat. Der Bericht unterscheidet erstmals die biogeografischen Regionen von Deutschland. In der Atlantischen Region – also vom Emsland bis zum Niederrhein – ist der Erhaltungszustand des Wolfs jetzt offiziell „günstig“, während für die Kontinentale Region die Bewertung noch aussteht. Dabei sieht die FFH-Richtlinie ganz klar eine bundesweite und vor allem wissenschaftliche Gesamtbewertung vor. Ein weiterer Skandal ist, dass das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach Auswertung aller wissenschaftlichen Monitoring-Daten der Bundesländer in einem Fachgutachten zu dem Ergebnis kommt, dass der Wolf in Deutschland noch lange nicht im grünen Bereich ist. In 12 von 16 Bundesländern sind Wölfe sogar immer noch echte Seltenheiten. Doch warum geht Deutschland plötzlich eigene Wege und ignoriert Wissenschaft und Gesetz? Steckt politischer Druck dahinter? Zu Gast in dieser Folge ist Ines. Sie arbeitet seit 30 Jahren in einer Bundesbehörde und verfügt über weitreichende Kontakte und Einblicke. In ihrer Freizeit ist sie ehrenamtlich im Natur- und Artenschutzbereich tätig. Mit Expertise, Erfahrung und Weitblick ordnet sie die Geschehnisse ein. Offen spricht sie darüber, wie wissenschaftliche Fakten einfach ignoriert werden und rechtsstaatliche Prinzipien und das europäische Artenschutzrecht untergraben werden. Fazit: Die Zukunft des Wolfes in Deutschland ist mehr als ungewiss.
Gast in dieser Folge ist Deutschlands bekanntester Naturfilmer - der Biologe und Verhaltensforscher Sebastian Koerner. Zusammen mit Matthias Kays ist er in bewährter Runde schon zum zweiten Mal im Wolfspodcast am Start. Und auch dieses Mal geht es um die aktuelle Situation der Wölfe in Deutschland und um die kontrovers diskutierte, mittlerweile sehr populistische Wolfspolitik. Im Mittelpunkt steht der neue Film von Sebastian „Wölfe und Menschen – Wege zur Koexistenz“, der eindrucksvoll zeigt, wie ein respektvolles Miteinander gelingen kann. Matthias hat ihn bei den Dreharbeiten unterstützt. Gemeinsam erinnern sich die zwei Kollegen & Freunde an Erlebnisse und Begegnungen mit Menschen in den Wolfsgebieten. Und sie berichten über das Leben der wilden Wölfe aus ihrer ganz besonderen Sicht als Naturfilmer. Diese Folge ist ein Muss für alle, die sich für Wildtiere, Naturschutz und die gesellschaftliche Debatte rund um den Wolf interessieren.
Wölfe in Österreich ist zurück im Wolfspodcast. Der bekannte YouTuber war schon einmal in Folge 42 zu Gast. Seitdem ist einiges passiert und die Situation in Österreich ist dramatischer denn je. Abschussverordnungen ohne wissenschaftliche Grundlage, Politik, die auf Verunsicherung setzt, Förderungen für Herdenschutz, die gestrichen werden und Antiherdenschutzvereine, die mobil machen. Die Hetze gegen Herdenschutz und NGOs reicht bis zu Morddrohungen – ein unhaltbarer Zustand. Österreich hat in zwei Jahren mehr Wölfe getötet als Deutschland in über zwei Jahrzehnten – obwohl nur fünf Rudel nachgewiesen wurden. Der günstige Erhaltungszustand ist also weit entfernt. Die Politik in Österreich versagt beim Schutz des Wolfes und der Weidetierhaltung. Und auch um den Wolf in Tourismusgebieten geht es in dieser Folge. Ein Blick nach Deutschland zeigt: Weidetierhaltung und Tourismus trotz hoher Wolfsdichte funktionieren reibungslos. Warum wird in Österreich trotzdem so viel Stimmung gemacht? Wer sich aktiv gegen Politik und Verbände einsetzen will, kann sich gezielt mit Briefen an die Verantwortlichen wenden. Die Podcaster erzählen, wie und liefern euch auf Wunsch alle Infos frei Haus.
Zum Einstieg in die Folge gibt es noch ein kurzes Update zum Züger-Buch, das vor einer Woche von Angelo Steccanella, WolfFacts Schweiz, zerlegt wurde. Die Buchpräsentation in Chur verlief eher mau, die Medien schienen wenig interessiert, Fragen wurden nicht zugelassen. Aber wie kommt das Buch in Österreich an? Welche Rolle spielen Leute wie Züger und Weiler dort?
Und wie wurde eigentlich das EuGH-Urteil in Sachen Estland aufgenommen? Viele Fragen, unbequeme Antworten und immer wieder die Bitte an euch: Seid laut, bleibt dran und engagiert euch!
Mensch, Wolf! - so heißt das neue Buch des Schweizer Biologen Marcel Züger.
Es stellt sich als neue Publikation dar, ist aber im Kern eine Zusammenstellung bekannter, vielfach widerlegter Thesen mit neuen Illustrationen – wissenschaftliche Nachweise, fachliche Tiefe und methodische Sorgfalt fehlen vollständig. Und mehr noch: Züger schießt rhetorisch wieder gewohnt scharf gegen Wölfe. Angelo Steccanella, Gründer von „WolfFacts Schweiz" hat ein Vorab-Exemplar von diesem Buch kritisch unter die Lupe genommen, jede These wissenschaftlich geprüft und einen umfassenden Faktencheck erstellt.(Den Link dazu findet ihr weiter unten). Im Gespräch mit Sabine erzählt der Schweizer, was genau in dem Buch steht, welche Thesen Züger aufstellt und wie Desinformationen mittlerweile in der Wolfsdebatte den Ton angeben. Zeitgleich zur Veröffentlichung dieser Podcast-Folge findet die Buch-Premiere im schweizerischen Chur statt. Und während Züger feiert, kommt hier die Gegenveranstaltung im Podcast-Format.
Diese Folge ist ein weiterer Beitrag zur Versachlichung der Debatte – für mehr Transparenz, Fakten und echte Aufklärung im Wolfsschutz.
Es ist Freitag, und Max von der Taskforce: Artenschutz ist wieder als Co-Host dabei. In dieser Folge nehmen Sabine und er sich den Fall eines Wolfsübergriffs in Stade vor. Vor einer guten Woche wurde dort auf dem Hof eines Milchviehbetriebs eine Färse tot aufgefunden, die Anzeichen eines Wolfsübergriffs aufwies. Max und die Taskforce waren noch am selben Tag vor Ort, um Beweise zu sammeln. Die ersten Untersuchungen deuten auf einen Wolfsangriff hin. Und die Behörden bestätigen dies anhand des typischen Rissbildes. Aber kann der Vorfall so abgelaufen sein, wie der Landwirt vorgibt, und wie alle Medien unkommentiert übernehmen? Es bleiben viele Fragen und für Experten, die den Wolfspodcast beraten, ist die Beweislage eher dünn. Dass Wölfe in Ställe mit mehreren hundert Kühen eindringen und einzelne heraustreiben, um sie zur Strecke zu bringen und zu töten, ist bis jetzt so gut wie nie vorgekommen.
Im Kontext einer kleinen Anfrage der AfD an die Brandenburger Landesregierung wurden Vorwürfe und Unterstellungen gegen die Taskforce laut. Der Wolfspodcast berichtete. Sabine und Max thematisieren die Verstrickung von Jägern mit der rechtsextremistischen Partei insbesondere mit Blick auf den Waffenbesitz. Seit Herbst 2024 werden in mehreren Bundesländern die Waffenbesitzberechtigungen von AfD-Mitgliedern überprüft, da die Partei vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird.
Wie geht es in Hürtgenwald nach den beiden Rissvorfällen auf eine Schafherde weiter? Der Bürgermeister der Gemeinde hatte in Aussicht gestellt, den Herdenschutz durch den Ausbau der Zäune zu verbessern. Was hat das geplante Gespräch zwischen Thomas aus Folge 57 und ihm ergeben?
Die Mission Herdenschutz geht weiter. Für mehr Fakten und weniger Vorurteile im Umgang mit dem Wolf. Darauf geben Max und Sabine euch ihr Wort.
Die Nachricht erreichte die Podcast-Redaktion heute am frühen Nachmittag. Ein Jäger hatte in einem Waldstück bei Goldenstedt beim Spaziergang mit seinem Hund zehn Schlingfallen entdeckt– offenbar ausgelegt, um Wölfe zu töten. Deutschlandweit sorgte diese Nachricht für Entsetzen. Die Jagd mit Fallen dieser Art ist brutal, verboten und mit maximalem Tierleid verbunden. Elmar Friedrich erzählt, wie er auf die Fallen stieß, und was danach passierte. Und wie er selbst versuchte, die Täter zu finden. Offen spricht der Jäger über schwarze Schafe in den eigenen Reihen und bekennt sich klar und deutlich zum Wolf. Er ist überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es mit der Koexistenz wie in anderen Ländern funktioniert. Diese Folge liefert alle Hintergründe zu dem aktuellen Fall und gibt gleichzeitig spannende Einblicke in die Welt eines Jägers, für den Anstand und Ehre einfach dazu gehören.
In dieser Episode geht es um die "Fallakte Hürtgenwald" – eine fast unglaubliche Geschichte in der beschaulichen Eifel in Nordrhein-Westfalen. Hier kam es zu Angriffen, mutmaßlich von Wölfen, auf eine Schafherde. Sabine und Max berichten, wie die Community vor Ort schnell reagierte, die grausamen Bilder eines Metzgers in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, und wie mutige Menschen die Weide inspizierten. Dabei entdeckten sie nicht nur verletzte Schafe, sondern auch einen völlig ungeeigneten Zaun, der den Tieren keinen Schutz bot. Besonders skandalös ist, dass ein amtlich beauftragter Wolfsberater, der offen gegen Wölfe eingestellt ist, ein falsches Gutachten über den Zaun ausstellte. Welche Rolle spielten Presse und TV in dieser Geschichte? Viele unbequeme Wahrheiten sind dabei ans Licht gekommen.
Gemeinsam mit der Taskforce: Artenschutz wurde ein Krisenstab eingerichtet. Es wurden Spuren gesichert und die Vorfälle bei den Behörden angezeigt. Leider gab es nach dem ersten Angriff eine zweite Attacke – wieder mit Todesfällen und wieder derselbe Zaun. Zu Gast sind Thomas und Sebastian, sowie der Gründer und Leiter der Taskforce: Artenschutz, Max als Co-Host.
Mission Herdenschutz: Sabine ist heute nicht im Podcast-Studio, sondern mitten im Grünen: Rund 60 Kilometer südöstlich von Berlin, in Klein Köris, trifft sie Schäfer Matthias Rackwitz. Schon vor zwei Wochen hat sie ihm einen Tag lang bei der Arbeit über die Schulter geschaut – jetzt ist sie zurück, mit frischen Eindrücken und ganz vielen Fragen.
Matthias hält zusammen mit seinem Geschäftspartner seit 30 Jahren Schafe und Ziegen im Nebenerwerb – rund 200 Tiere, ganzjährig im Freiland, umgeben von mehreren Wolfsrudeln. Wie sieht der Alltag eines Schäfers aus, der jeden Tag Zäune kontrolliert, Hunde, Schafe und Ziegen versorgt und sich selbst vom Aufwand her als „wolfsgeschädigt“ betrachtet? Dabei geht es unter anderem um Landschaftspflege und die Herausforderungen des Herdenschutzes. Matthias setzt konsequent auf Herdenschutzhunde – mit Erfolg: Noch nie gab es einen Wolfsübergriff, obwohl die Wölfe regelmäßig an seinen Zäunen patrouillieren. Doch auch die Hunde bringen ihre eigenen Geschichten mit: Sie sind freundlich, aber eigenwillig, und sorgen manchmal für Konflikte mit Spaziergängern.
Wie funktioniert die Koexistenz zwischen Wolf und Weidetier? Welche Rolle spielen Politik und Lobbyverbände? Matthias nimmt uns mit in eine Welt zwischen Natur, Naturschutz, Bürokratie und echter Leidenschaft.
Jetzt reinhören und erfahren, wie sich das Leben anfühlt, wenn der Wolf nicht nur Märchen, sondern Alltag ist.
Andreas Hoppe – vielen als Kommissar Mario Kopper aus dem Ludwigshafener Tatort bekannt – prägte über zwei Jahrzehnte das deutsche Fernsehen an der Seite von Ulrike Folkerts. Seit seinem Ausstieg 2018 ist Hoppe nicht nur als Schauspieler und Autor aktiv, sondern engagiert sich leidenschaftlich für Umwelt- und Tierschutz – insbesondere für den Wolf.
In dieser Folge spricht Sabine mit ihm über seine Faszination für den Wolf, die in den Weiten Kanadas begann, und darüber, warum der Wolf für ihn weit mehr ist als nur ein wilder Beutegreifer. Hoppe sieht ihn als Symbol für Wildnis, Artenschutz und den Umgang unserer Gesellschaft mit Natur und Vielfalt. Er berichtet von seinen Erfahrungen mit Herdenschutz, Behördenversagen und der Rolle von Jägern und Verbänden im Umgang mit dem Wolf.
Und natürlich geht es auch um die aktuelle, folgenschwere Entscheidung des EU-Parlaments: Der Wolf wurde am 8. Mai 2025 in der FFH-Richtlinie von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Die Mitgliedstaaten können nun den Schutz lockern – mit potenziell gravierenden Folgen für den Wolf und den Artenschutz in Europa. Was sind die realistischen Folgen der aktuellen Wolfspolitik? Wie viel Hoffnung bleibt? Der ehemalige NABU-Wolfsbotschafter gibt in dieser Folge aber auch Einblicke hinter die Kulissen seiner MDR-Dokumentation „Schüsse in der Wolfsheide“ – ein investigativer True-Crime-Öko-Krimi über illegale Wolfstötungen und Artenschutzkriminalität mitten in Deutschland. Das Thema Wolf lässt Hoppe seitdem nicht mehr los. Für sein Buch „Die Hoffnung und der Wolf“ (Frederking & Thaler Verlag) hat er Gespräche mit Wolfsforschern, Schäfern, Politikern und Naturschützern geführt. Und bietet damit einen sachlichen, vielschichtigen Blick auf das Zusammenleben von Mensch und Wolf – von der Wildnis Kanadas bis in die brandenburgischen Wälder.
Freut euch auf ein Gespräch mit Tiefgang, Haltung und überraschenden Einblicken – von der Fernsehlegende zum engagierten Wolfsfreund.
Diese Folge erzählt die Geschichte eines Falls in Brandenburg. Es geht um die Mutterkuhherden einer Agrargenossenschaft in Teltow Fläming, in der Nähe von Baruth. Wird an diesem Ort Tierleid systematisch in Kauf genommen, während der Wolf als Sündenbock für ein fragwürdiges System missbraucht wird? Seit Anfang April recherchiert der Wolfspodcast zusammen mit Max und dem Team seiner Taskforce Artenschutz an den Hintergründen zu mindestens 11 gerissenen Kälbern in den letzten eineinhalb Jahren. Besuche vor Ort, Gespräche mit Anwohnern und viele Mails mit Behörden bringen Fragen und Ungereimtheiten ans Licht, denen die Artschützer auf den Grund gehen. Wo sind die mit Steuergeldern geförderten Weidezäune, die der Betrieb bekommen hat? Warum spricht der Rissgutachter in seiner Beurteilung von Hütestandart, wo doch alle Weiden nur mit einem Draht gezäunt sind? Die Wolfsschützer sind geschockt, als ihnen außerhalb der Koppeln wenige Tage alte Kälber entgegen laufen. Heartbreaking! Was muss in einer Mutterkuh vorgehen, deren Kalb von Wölfen gerissen wird – und sie nichts dagegen tun kann? Sowas passiert, wenn das Tierleid zum Spielball politischer, landwirtschaftlicher und jagdlicher Interessen wird. Fazit: Das Leben weiterer Kälber ist akut in Gefahr. Es besteht dringender Handlungsbedarf.



