6.11.1989: Erich Mielke ordnet Vernichtung von Stasi-Akten an
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Im Herbst 1989 steht die DDR-Führung vor dem Aus: Proteste richten sich auch gegen das Ministerium für Staatssicherheit. Stasi-Chef Mielke lässt darum Akten verschwinden.
Am 6. November 1989 passiert in der DDR etwas Unerhörtes. Der langjährige Chef des Ministeriums für Staatssicherheit, Erich Mielke, erlässt eine geheime Anweisung zur außerordentlichen Vernichtung von Materialien seines Ministeriums. Die Weisung geht per Rundschreiben an die Kreisdienststellen.
Die Demonstrationen, die sich gegen das Regime richten, finden inzwischen im ganzen Land statt. Die Kreisdienststellen erscheinen Mielke deshalb nicht mehr sicher genug. Brisante Unterlagen über inoffizielle Mitarbeiter oder Überwachungspraktiken sollen vernichtet oder in die Bezirksverwaltungen ausgelagert werden.
Mielke ahnt, dass seine Macht schwindet. Der "Feind" soll keine Spuren finden. Die Spuren des eigenen rechtsstaatswidrigen Handelns sollen beseitigt werden. Tags darauf tritt Mielke als Minister zurück.
In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:
- wie das DDR-Ministerium für Staatssicherheit im Volksmund genannt wird,
- mit welcher Haltung Erich Mielke sein Ministerium 32 Jahre lang führt,
- wie die Aktenvernichtung durch die Bevölkerung gestoppt wird,
- für welche Tat Erich Mielke nach dem Mauerfall zu sechs Jahren Haft verurteilt wird,
- wo die Akten lagern, die dieses Urteil ermöglichen.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
- Roland Jahn (letzter Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde)
Weiterführende Links:
- Stichtag 26.10.1993: Erich Mielke wegen Mordes verurteilt
- Stichtag 08.02.1950: DDR verabschiedet Stasi-Gesetz
- Zeitzeichen 29.12.1991: Stasi-Unterlagen-Gesetz tritt in Kraft
- Stichtag 12.11.1996: Karlsruher Entscheidung zu den Todesschüssen an DDR-Grenze
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Thomas Klug
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother
Technik: Antonia Herzog