Autismus: Häufig missverstanden – und stärker in Beziehungen, als viele denken
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55 - Autismus wird von vielen noch immer stark missverstanden. Zwischen Klischees vom „Genie“ auf der einen Seite und dem „beziehungsunfähigen Aussenseiter“ auf der anderen gehen oft die eigentlichen Merkmale und Stärken unter. In dieser Episode sprechen wir über die Autismus Spektrum Störung (ASS), die nach ICD-11 als Spektrum verstanden wird, und darüber, was Autismus tatsächlich ist – und was nicht. Wir erklären die zentralen Kriterien, zum Beispiel Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und rigide Routinen, aber auch das besondere Wahrnehmungsprofil, aus dem sich häufig Nischeninteressen und beeindruckende Talente in bestimmten Bereichen entwickeln. Wir gehen darauf ein, warum Menschen mit ASS sehr wohl Emotionen wahrnehmen und emotionale Empathie besitzen, gleichzeitig aber kognitive Empathie und unausgesprochene soziale Regeln anspruchsvoll sein können. Im Beziehungskontext schauen wir uns an, warum Smalltalk, Gruppensituationen und soziale Veranstaltungen anstrengend sind, weshalb Online-Dating für manche Menschen im Spektrum eine hilfreiche Alternative ist und welche typischen Missverständnisse in Partnerschaften entstehen. Gleichzeitig sprechen wir über Stärken, die in Beziehungen besonders wertvoll sind: Direktheit statt Spielchen, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Loyalität, wenn man sich einmal auf eine Person eingelassen hat – und was sich neurotypische Paare davon vielleicht abschauen können. Wir geben einen Einblick in die Autismus Spektrum Störung aus Beziehungs- und Alltagsperspektive: Welche Herausforderungen begegnen Betroffenen und Angehörigen, was entlastet im Miteinander und wo liegen die Chancen in Beziehungen mit Menschen im Spektrum. Eine Episode über Mythen, Realität und darüber, warum Autismus in Beziehungen oft ganz anders aussieht, als viele glauben.




