DiscoverAlles Geschichte - Der History-PodcastGAMECHANGER - Marie Curie und die Entdeckung der Radioaktivität
GAMECHANGER - Marie Curie und die Entdeckung der Radioaktivität

GAMECHANGER - Marie Curie und die Entdeckung der Radioaktivität

Update: 2025-12-05
Share

Description

Marie Curie bekam als erste Frau einen Nobelpreis - zunächst den für Physik, später erhielt sie noch einen zweiten, für Chemie. Doch ihr Erfolg war nicht vorgezeichnet. Als Maria Sklodowska wurde sie in Warschau geboren, doch in Polen durfte sie als Frau nicht studieren. Das Studium an der Sobonne in Paris musste sie sich hart erarbeiten. Gemeinsam mit ihrem Mann entdeckte sie dort die Elemente Radium und Polonium, und als erste nannte sie deren Strahlung "radioaktiv". Von Susanne Merkle (BR 2011)

Credits
Autor dieser Folge: Susanne Merkle
Gesprochen haben: Christiane Roßbach, Martin Umbach, Katja Bürkle und Friedrich Schloffer
In der Technik war: Christiane Gerheuser-Kamp
Regie: Sabine Kienhöfer
Redaktion: Brigitte Reimer
Im Interview: Renate Strohmeier (Autorin)


Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks 2025


Besondere Empfehlung der Redaktion


COSMO (2025): Lost Sheroes – Frauen, die in den Geschichtsbüchern fehlen


Schauspielerin Milena Straube erzählt in Lost Sheroes die packenden Biografien von Heldinnen, die die Welt geprägt haben: Delia Derbyshire, Elisabeth Báthory, Die Pythagoreerinnen – noch nie von ihnen gehört? Statt großer Namen rückt dieser Podcast die fast vergessenen Pionierinnen der Geschichte ins Licht, die in vielen Geschichtsbüchern bestenfalls Fußnoten sind – aber Stoff für ganze Epochen liefern. ZUM PODCAST


Passende Linktipps:


ARD alpha (2025): Marie Curie


Radioaktiv - dieses Wort prägte Marie Curie. Als Physikerin, Polin, Mutter und Nobelpreisträgerin war sie außergewöhnlich. Doch wie schaffte es ein Mädchen aus dem verarmten polnischen Landadel bis an die Spitze der internationalen Forschung? Die vierteilige Doku-Serie geht dem außergewöhnlichen Leben der Pionierin auf den Grund. ZUR DOKU


Bayern 2 (2025): Die Frauen der Familie Curie - Marie, Irène und Eve


Als Naturwissenschaftlerin ist Marie Curie weltberühmt - und sie ist die Begründerin einer Dynastie bedeutender Forscherinnen: Ihre ältere Tochter Irène wird ebenso Nobelpreisträgerin. Die Enkelin wird eine bekannte Kernphysikerin. Maries jüngere Tochter Eve hingegen macht sich als Kriegsreporterin einen Namen. ZUR FOLGE

Und hier noch besondere Tipps für Geschichts-Interessierte


Bayern 2-Newsletter: Die Podcast-Entdecker
Ihr liebt Podcasts? Dann registriert euch für den Newsletter "Die Podcast-Entdecker": Er liefert euch Podcast-Tipps von Bayern 2 direkt in euer Postfach. HIER ENTLANG


DAS KALENDERBLATT erzählt geschichtliche Anekdoten zum Tagesdatum - skurril, anrührend, witzig und oft überraschend.


Und noch viel mehr Geschichtsthemen, aber auch Features zu anderen Wissensbereichen wie Literatur und Musik, Philosophie, Ethik, Religionen, Psychologie, Wirtschaft, Gesellschaft, Forschung, Natur und Umwelt gibt es bei RADIOWISSEN


Wir freuen uns über Feedback und Anregungen zur Sendung per Mail an radiowissen@br.de.


Alles Geschichte finden Sie auch in der ARD Audiothek:
ARD Audiothek | Alles Geschichte
JETZT ENTDECKEN


Lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Manuskript:


Zitatorin (Marie): „Vor 15 Jahren entdeckte Henry Becquerel die Strahlung von Uran. Zwei Jahre später wurde die Forschung auf diesem Gebiet ausgedehnt – zuerst von mir und dann von Pierre Curie und mir. Diese Forschungen führten uns sehr schnell zu der Entdeckung neuer Elemente, deren Strahlung wesentlich stärker war. Die Elemente, die eine solche Strahlung aufweisen, habe ich radioaktiv genannt und die Strahlungseigenschaft, die sie besitzen hat so den Namen Radioaktivität bekommen. Dank der Entdeckung dieser neuen radioaktiven Substanzen, besonders des Radiums, hat sich die Forschung auf diesem Gebiet erstaunlich schnell entwickelt. Entdeckungen folgten rasch aufeinander, es war klar, dass eine neue Wissenschaft dabei war, sich zu entwickeln.“


Erzähler: November 1911: Marie Curie erhält in Stockholm den Nobelpreis für Chemie. Es ist ihr zweiter. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre und dem Franzosen Henry Becquerel ist sie bereits 1903 für ihre Leistungen im Fach Physik ausgezeichnet worden.


Erzählerin: Marie gibt sich an diesem Tag selbstbewusst. Sie stellt ihre eigenen Verdienste dar, auch wenn sie an ihren verstorbenen Mann erinnert. Sie hat allen Grund für diese Festigkeit, denn die Tatsache, dass sie ausgezeichnet wird, ist durchaus nicht unumstritten.


Erzähler: In Frankreich tobt eine heftige Medienkampagne gegen die Wissenschaftlerin. Man wirft ihr die Affäre mit einem verheirateten Mann vor und manche Kollegen behaupten, Frauen seien in der Wissenschaft lediglich zur Assistentin geeignet. 1910 hat etwa der schottische Chemiker und Nobelpreisträger William Ramsey in einem Interview mit der Londoner Zeitung Daily Mail erklärt:


Zitator: „Alle angesehenen Wissenschaftlerinnen haben ihre besten Leistungen nur zusammen mit einem männlichen Kollegen erreicht.“


Erzählerin: Marie Curie mag sich über solche Äußerungen geärgert haben, gewundert hat sie sich sicher nicht, denn Zeit ihres Lebens wurde es ihr nicht gerade leicht gemacht, ihre Ziele zu erreichen.


Erzähler: Marie Curie wird am 7. November 1867 als Marya Salomea Skłodowska in Warschau geboren. Sie ist das jüngste von fünf Kindern. Ihr Vater ist Lehrer an einem Gymnasium, die Mutter war vor ihrer Ehe Leiterin eines Mädchenpensionats.


Erzählerin: Marie, die die Eltern liebevoll Mania nennen, ist ein aufgewecktes Kind. Mit vier bringt sie sich selbst das Lesen bei. Der Vater fördert das Interesse seiner Tochter an den Naturwissenschaften. Noch Jahre später, als Marie längst ausgezogen ist, wird das so sein, sagt die Autorin Renate Strohmeier, die ein Buch über Frauen in den Naturwissenschaften geschrieben und sich auch mit dem Leben Marie Curies befasst hat:


O-Ton Strohmeier: „Sie hat sich sehr für Mathematik interessiert, hat zum Beispiel mit ihrem Vater korrespondiert und dabei immer mathematische Aufgaben von ihm bekommen und gelöst und das hat dann interessanterweise auch später ihre Tochter Irene mit dem Großvater so gehandhabt, dass die immer, wenn sie sich Briefe geschrieben haben auch mathematische Aufgaben gelöst haben.“


Erzählerin: Marie wächst keineswegs in einer heilen Welt auf. Ihre Mutter stirbt, als sie 10 Jahre alt ist. Kurz zuvor hat der Vater seine Anstellung verloren, weil er sich für die Unabhängigkeit Polens eingesetzt hat.


Erzähler: Seit dem Wiener Kongress untersteht das Land der gemeinsamen Kontrolle von Russland, Österreich und Preußen. Polen findet man auf keiner Landkarte. Die offizielle Landessprache ist Russisch. Renate Strohmeier:


O-Ton Strohmeier: „Da durfte nur heimlich Polnisch gesprochen werden, die offizielle Unterrichtssprache war Russisch und wenn der Schulrat kam, mussten alle Bücher versteckt werden, alle polnischen Bücher und die Schülerinnen wurden getestet, ob sie auch Russisch sprechen, und ob sie die russische Geschichte kennen, ob sie alle Zaren aufzählen können und ob sie das „Vater unser“ auf Russisch können usw.“

Comments 
loading
00:00
00:00
1.0x

0.5x

0.8x

1.0x

1.25x

1.5x

2.0x

3.0x

Sleep Timer

Off

End of Episode

5 Minutes

10 Minutes

15 Minutes

30 Minutes

45 Minutes

60 Minutes

120 Minutes

GAMECHANGER - Marie Curie und die Entdeckung der Radioaktivität

GAMECHANGER - Marie Curie und die Entdeckung der Radioaktivität

Merkle, Susanne