KI in der Drogerie

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Update: 2024-07-03
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dmGPT für 75.000 Mitarbeiter

Der deutsche Drogeriewarenhändler dm ist einer der Pioniere in der Nutzung von Sprachmodellen. Schon im Sommer 2023 hat das Unternehmen die Sprach-KI dmGPT gestartet, die Texte zusammenfasst oder übersetzt. Der Roll-out ist inzwischen abgeschlossen und dmGPT steht 75.000 der insgesamt 81.000 dm-Mitarbeitern in 14 Ländern zur Verfügung. „Täglich gehen zigtausende Anfragen ein“, sagt Roman Melcher, Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für das IT-Ressort, im KI-Podcast der F.A.Z.
Die Kosten für die generative KI sind laut Melcher vernachlässigbar. Die Nutzung der Cloudinfrastruktur verursache kaum zusätzliche Kosten und die Entwicklung des Frontends für den Zugriff auf das Sprachmodell sei ebenfalls überschaubar gewesen. Bei den laufenden Kosten für die generative KI komme es darauf an, welches Abrechnungsmodell und welche Version des Sprachmodells genutzt werde. GPT-3.5 sei extrem preiswert und für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend.
Parallel zur individuellen Nutzung werde dmGPT zusätzlich in Unternehmensanwendungen integriert, um beispielsweise interne Daten zu verarbeiten oder Prozesse zu automatisieren. Ein Beispiel sei die Problemlösung des internen Servicedesks für die sogenannten Cash-Recycler – einer Art Geldautomaten, die das Bargeldhandling in den Filialen erleichtern und teilautomatisieren. „Wenn es Probleme gibt, können wir 50 Prozent der Lösungsbereitstellung mit dmGPT machen“, erklärt Melcher.
Generative KI werde die Arbeit vieler Berufsgruppen in Zukunft spürbar verändern. „Wenn wir heute eine Sonnencreme vermarkten, muss man mit einer Crew an den Strand fliegen. Jetzt geht das mit generativer KI. Und wenn Sie das auf 10.000 Artikel denken, sehen Sie, welche Skalierungseffekte da drinstecken“. Allerdings sei es wichtig, Mitarbeiter frühzeitig auf diese Veränderungen vorzubereiten und mitzunehmen. Dies könne nur gelingen, wenn Entwicklungen offen kommuniziert werden. Auch Aufklärungsarbeit und Weiterbildung werden immer wichtiger. Ein Beispiel sind Prompting-Workshops. Die Erfahrungen seien sehr positiv. Bei den Mitarbeiter überwiege die Neugier, nicht die Angst, sagte Melcher.
Die Folge ist Teil unseres Podcasts „Künstliche Intelligenz“. Er geht den Fragen nach, was KI kann, wo sie angewendet wird, was sie bereits verändert hat und welchen Beitrag sie in der Zukunft leisten kann. Hosts des Podcasts sind Peter Buxmann, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt, und D:ECONOMY-Redaktionsleiter Holger Schmidt. Die Podcast-Folgen erscheinen jeweils am ersten Mittwoch im Monat.

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Frankfurter Allgemeine Zeitung