Kontroverse: Hautkrebs-Screening

Kontroverse: Hautkrebs-Screening

Update: 2025-09-02
Share

Description

Die Wirksamkeit bevölkerungsweiter Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen ist umstritten und die Evidenz ist weltweit uneinheitlich und widersprüchlich.

Deutschland führte ein landesweites Programm ein. Anfängliche Rückgänge der Melanom-Mortalität waren nicht nachhaltig, aber es gab positive Effekte wie die Früherkennung dünnerer Läsionen und eine geringere Behandlungsintensität. Ein Hauptproblem ist die Überdiagnose, bei der Tumore entdeckt werden, die nie Schaden angerichtet hätten.

Die diagnostische Unsicherheit bei der Unterscheidung zwischen gutartigen Muttermalen und frühen Melanomen trägt zur Überdiagnose bei.

International empfehlen die meisten Fachorganisationen, einschließlich der US Preventive Services Task Force und der Cochrane Collaboration (2019), keine routinemäßigen bevölkerungsweiten Screenings für asymptomatische Erwachsene, da die belastbare Evidenz fehlt.

Vorteile sind die Erkennung dünnerer Läsionen und reduzierte Behandlungsintensität.

Nachteile umfassen vor allem Überdiagnose und Überbehandlung (unnötige Biopsien, psychische Belastung, kosmetische Unzufriedenheit) sowie eine hohe Belastung der Gesundheitsressourcen.

Es besteht ein Bedarf an Risikostratifizierung, um nur jene zu untersuchen, die am meisten profitieren, sowie an neuen Technologien wie Teledermatologie und KI.

Fazit: Aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass bevölkerungsweite Vorsorgeuntersuchungen für asymptomatische Personen ohne klare Risikostratifizierung keinen konsistenten direkten Mortalitätsvorteil haben. Die primäre Prävention (UV-Schutz) und die Aufklärung der Patienten zur Selbstuntersuchung bleiben entscheidend.

Comments 
00:00
00:00
x

0.5x

0.8x

1.0x

1.25x

1.5x

2.0x

3.0x

Sleep Timer

Off

End of Episode

5 Minutes

10 Minutes

15 Minutes

30 Minutes

45 Minutes

60 Minutes

120 Minutes

Kontroverse: Hautkrebs-Screening

Kontroverse: Hautkrebs-Screening

wayfinder.at