Roter Teppich für den Goldenen Tannenzapfen – In Freiburg startet das Black Forest Filmfestival
Update: 2025-11-25
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Ein Kino als Familienprojekt
Dass in Freiburg nun ein Filmfestival an den Start geht, hat auch etwas mit einer Kolonialwarenhändlerin aus dem Saarland zu tun. Die Uroma von Festivalleiterin Katharina Gerson ist in den 1930er-Jahren in den Schwarzwald gezogen und hat ihr Geld in ein sogenanntes Tonfilm-Theater investiert.
Ein Kino als Familienprojekt. Das „Roxy“ in Waldkirch wurde auch für Katharina Gerson ein Stück weit zum Lebensmittelpunkt.
Margarethe von Trotta ist Schirmherrin
Die Idee, mit einem Festival in den Schwarzwald zurückzukommen, trägt sie schon lange mit sich herum. Sie lebt mittlerweile in Berlin, ist Filmhistorikerin, und hat in den letzten Jahren das Filmprogramm der Frankfurter Buchmesse verantwortet, ein Festival geleitet und dabei viele Kontakte geknüpft.
Unter anderem zu ihrer Co-Festivalleiterin Cornelia Hammelmann und zu Regie-Legende Margarethe von Trotta, die sie als Schirmherrin gewinnen konnte. Die lobt den Mut der Festivalmacherinnen.
Der Schwarzwald in der Hauptrolle
Von Trottas Film über Hannah Arendt mit Barbara Sukova in der Titelrolle läuft im Rahmen einer kleinen Retrospektive, außerdem ist die Regisseurin in einer moderierten Masterclass zu erleben.
Der Schwarzwald soll im Programm ebenfalls eine Hauptrolle bekommen: als Ort, der für Mythen und Märchen steht. Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“ ist zu sehen, eine Diskussionsrunde widmet sich dem Fantastischen im Film. Und künftige Filmgeschichtenerzähler können sich Inspiration holen im Emmendinger Tagebucharchiv.
Ein großer Testballon
Spielorte sind das familiäre Kino Cine Maja in Emmendingen und vor allem die Friedrichsbaukinos in Freiburg. Geschäftsführer Ludwig Ammann erhofft sich neben viel Publikum auf lange Sicht eine Stärkung für den Filmstandort.
Das Programm des Festivals könnte man jetzt erstmal als fünftägigen Testballon bezeichnen, es ist breit und bunt, reicht von Klassikern wie der Rockoper „Tommy“ bis zu Deutschland-Premieren wie dem Eröffnungsfilm:„Our Hero Balthazar“.
Der Film mit Hollywood-Schauspieler Asa Butterfield wurde beim New Yorker Filmfestival in Tribeca zum ersten Mal gezeigt.
Das Festival soll ausgebaut werden
Außerdem sind im Wettbewerb sowohl Spielfilme aus Finnland oder Österreich und auch Dokumentarfilme dabei. Sieger in verschiedenen Kategorien werden am Ende mit dem goldenen Tannenzapfen ausgezeichnet.
Als echte Trophäe soll es den aber erst ab dem nächsten Jahr geben. Ob die Saat des Festivalgedankens in Freiburg bis dahin aufgeht, wird sich zeigen. Ziel ist es, das Festival in den nächsten Jahren auszubauen, grenzüberschreitend im Dreiländereck zu etablieren und so den „Black Forest“ noch stärker auf die Kinolandkarte zu setzen.
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