Orte und Worte

Der Bücherpodcast vom rbb. Ein Buch, ein Ort, eine Begegnung: Wir sprechen mit Autorinnen und Autoren über ganz persönliche Themen, ihre aktuellen Bücher, das Schreiben und die kreative Arbeit. Unsere Hosts Nadine Kreuzahler, Anne-Dore Krohn und Stephan Ozsváth verabreden sich an Orten, die wichtig sind als Schauplatz oder zur Inspiration, mit dem Schwerpunkt in Berlin und Brandenburg. Alle Tipps, Empfehlungen und Orte findet Ihr in den Beschreibungen und Shownotes der Podcast Folgen.

Mit Dimitré Dinev an der Donau in Wien

Ein Dienstmädchen will sich am Vorabend des Ersten Weltkrieges in die Donau stürzen, um aus dem Leben zu scheiden, fällt aber dann doch lieber in die Arme eines Offiziers, dem sie später auf einem Lazarettschiff wieder begegnet. So fängt die Geschichte an, die durch die Donau und einen Wehrmachtsoffizier zusammengehalten wird. Aus Leopold wird Meto, der mit einer Kugel im Kopf ein Erschießungskommando der Roten Armee überlebt, aber vergisst, wer er ist. Meto hinterlässt Spuren und Kinder – mit einer Romnja zeugt er ein "blondes" Kind, mit einer Hirten, die Männer beim Ringen bezwingt, eine Tochter, die Agentin der bulgarischen Staatssicherheit wird. Meto muss fliehen, mit falschem Wehrmachtspass landet er in Österreich, integriert sich als falscher Vater in eine andere Familie. Eine irr-witzige Erzählung um Identität, um Wahrheit und Lüge, weltumspannend, mit der Donau in einer Hauptrolle. Denn auch die Grauen im kommunistischen Lager Belene auf einer Donauinsel erzählt Dinev auch. Letztlich ein Buch über die Liebe, über Wahrheit und Lüge, ein großer Wurf voller Menschlichkeit und Humor Stephan hat Dimitré in Wien an der Donau getroffen. Sie haben viel gelacht und Tiefschürfendes besprochen. Das Buch Zeit der Mutigen, Kein und Aber, 1152 Seiten, 36,00 Euro Stephan Ozsváth empfiehlt Gábor Schein: Der Schwede. Friedenauer Presse.204 Seiten. Antiquarisch. Rayna Breuer: Platte 317. Danube books, 216 Seiten. 20,00 Euro Dimitré Dinev empfiehlt William Wharton: Birdy. Antiquarisch. Imre Kertész: Heimweh nach dem Tod: Arbeitstagebuch zur Entstehung des "Romans eines Schicksalslosen". 144 Seiten. Rowohlt. 24,00 Euro. Podcast-Empfehlung von Stephan Ozsváth Rayna Breuer, DLF-Feature über das Lager von Belene. https://www.deutschlandfunk.de/die-opfer-der-utopie-belene-und-die-schatten-des-kommunismus-in-bulgarien-dlf-910ef38b-100.html Der Ort U 6, Station Handelskai/Milleniumstower am Wiener Donaufer, über die Brücke zur Donauinsel Der Autor Dimitré Dinev, +1968 in Plovdiv, Bulgarien geboren. 1990 floh er nach Österreich, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Studierte Philosophie und russische Philologie. Seit 1991 schreibt er Erzählungen, Theaterstücke und Essays. Seinen Durchbruch hatte er 2003 mit seinem Roman "Engelszungen". An seinem jüngsten Roman "Zeit der Mutigen" hat er dreizehn Jahre lang gearbeitet. Dafür erhielt er 2025 den "Österreichischen Buchpreis".

11-27
46:49

Mit Hannah Lühmann zwischen Neubauten in Ludwigsfelde

In Hannah Lühmanns neuem Roman “Heimat” zieht eine Frau mit ihrer Familie in den Vorort einer Großstadt - und befreundet sich dort mit ultrakonservativen Tradwives. Das Dorfleben ist ambivalent: Eine Müttergruppe unterstützt sich zwar gegenseitig, aber hinter den sauberen Fassaden spielt sich anderes ab als auf den perfekt polierten Instagram Kanälen. Als Inspiration für die Kulisse diente Lühmann dabei die Rousseaupark-Siedlung südlich von Berlin – aber nur auf google maps. Mit Anne-Dore fährt sie das erste Mal wirklich nach Ludwigsfelde. Sie gehen spazieren, sprechen mit Anwohnern und unterhalten sich beim Frühstück im Café Homebase über Tradwives, die Suche nach dem richtigen Leben und das Verhältnis von Fakt und Fiktion. Der Ort Die Rousseaupark-Siedlung in Ludwigsfelde https://www.rousseaupark.de/ Café Hombase in Ludwigsfelde https://homebase-cafe.de/ Das Buch Hannah Lühmann "Heimat", Hanser blau, 176 Seiten, 22 Euro Die Autorin Hannah Lühmann wurde 1987 in Berlin geboren und hat u.a. als stellvertretende Feuilleton-Chefin der Zeitung "Die Welt" gearbeitet. Ihr Debüt "Auszeit" erschien 2021, "Heimat" ist ihr zweiter Roman  

11-20
48:06

Mit Verena Keßler im "Gym"

Die Idee zu ihrem neuen Roman “Gym” kam Verena Keßler im Fitnessstudio. Das Buch ist Milieustudie, Kammerspiel, Body-Horror und Satire. Es geht um eine junge Frau, die sich vom neuen Job im Fitnessstudio vor allem eins erhofft: Runterzukommen. Aber das Gegenteil passiert. Zwischen Beinpresse und Eiweiß-Shakes wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und gerät in eine gefährliche Spirale aus Kontrollwahn, Körperkult und Konkurrenzkampf. Nadine hat sich mit Verena im Fitnessstudio getroffen. Zwischen Crosstrainer und Schulterpresse haben die beiden über Krafttraining, Leistungsdruck, den Blick auf weibliche Körper, Schreibblockaden und Bücher gesprochen. Das Buch Verena Keßler "Gym", Hanser Berlin, 192 Seiten, 23,00 Euro. Nadine Kreuzahler empfiehlt Scholastique Mukasonga "Sister Deborah", aus dem Französischen von Jan Schönherr, 166 Seiten, Claassen. Verena Keßler empfiehlt Solvej Balle: "Über die Berechnung des Rauminhalts IV", 184 Seiten, Matthes & Seitz Berlin, setzt aus dem Dänischen von Peter Urban-Halle. Der Ort Fit Star in Leipzig Die Autorin Verena Keßler, geboren 1988 in Hamburg, lebt in Leipzig, wo sie am Deutschen Literaturinstitut studierte. Ihr Debütroman "Die Gespenster von Demmin" wurde für zahlreiche Preise nominiert und mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr bei Hanser Berlin der Roman Eva, für den sie den Literaturpreis "Der zweite Roman" erhielt.

11-13
46:48

Mit Marko Dinic in der Wiener Rathausbibliothek

Im Jahr 1942 erklären die NS-Besatzer Serbien für "judenfrei". Es ist der Ausgangspunkt des Romans von Marko Dinic. Er erzählt aus acht verschiedenen Perspektiven, auch aus der eines Hundes mit einem Halsband mit hebräischen Schriftzeichen um den Hals. Der letzte Jude Belgrads Isak Ras stolpert durch die Stadt, auf der Suche nach seiner Mutter. Wir begegnen einem Kollaborateur, einem Anarchistenpaar, einem jungen Rom, der zum Partisanen wird und in den 1990er Jahren einem Milizionär, der im Bosnienkrieg auf ein Buch schießt, das er für ein muslimisches hält. Zemun, heute Stadtteil von Belgrad, war einst auch Keimzelle des Zionismus – die Familie des Zionisten Theodor Herzl gehörte der jüdischen Gemeinde dort an. Über den Donauraum als Raum der Gewalt, die Shoa in Serbien, die politische Aufgabe des Schriftstellers, literarische Traditionen und die Vielfalt der "Donauliteratur" hat sich Stephan Ozsváth mit Marko Dinic an seinem Schreibort unterhalten, der Wiener Rathausbibliothek. Das Buch Marko Dinic: "Das Buch der Gesichter". Zsolnay-Verlag. 464 Seiten, 28,00 Euro. Stephan Ozsváth empfiehlt Henrik Szántó: "Treppe aus Papier". Blessing. 224 Seiten, 23,00 Euro. Marko Dinic empfiehlt Ronya Othmann: "Rückkehr nach Syrien". Rowohlt. 192 Seiten, 22 Euro. Der Ort Wiener Rathausbibliothek Der Autor Marko Dinic wurde 1988 in Wien geboren, er wuchs in Belgrad auf. In Salzburg studierte der Autor mit serbischem Pass Germanistik und Jüdische Kulturgeschichte. Sein Debütroman "Die guten Tage" erzählt vom "Gastarbeiter-Express", einem Bus, der zwischen Wien und Belgrad verkehrt und der Verlorenheit der jungen serbischen Generation. Das "Buch der Gesichter" stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2025.

11-06
43:29

Mit Victor Schefé vom Bahnhof Zoo bis nach Berlin Schöneberg

Tassilo wächst in der DDR auf, er weiß schon früh, dass er Jungs liebt. Außerdem liebt er Musik, Bücher und seine Mutter. Aber als Teenager stößt er plötzlich an Grenzen, die die Diktatur um ihn herumzieht. Und er erlebt einen Verrat, der ihn fürs Leben prägt. “Zwei, drei blaue Augen” erzählt vom großen Freiheitsdrang eines jungen Mannes zwischen Popmusik, ersten Lieben, Ausflügen nach Ost-Berlin, Jugendpsychiatrie und StaSi-Verhören. 1986 kann Tassilo, der sich bald in Victor umbenennt, endlich nach West-Berlin ausreisen. Der international erfolgreiche Schauspieler Victor Schefé erzählt in seinem ersten Roman seine eigene Lebensgeschichte. Sein Buch ist eine Reise in ein untergegangenes Land, ein queerer Coming-Of-Age-Roman, ein Stück deutsch-deutsche Geschichte, die Story einer schmerzhaften Mutter-Sohn- Beziehung, und die rotzige, energiegeladene Erzählung eines Popmusikfans und schwulen Aktivisten. Das Buch Victor Schefé: "Zwei, drei blaue Augen", 470 Seiten, dtv. Nadine Kreuzahler empfiehlt Katerina Poladjan: "Goldstrand", 160 Seiten, S. Fischer. Victor Schefé empfiehlt Tilmann Lahme: "Thomas Mann. Ein Leben", 592 Seiten, dtv. Miku Sophie Kühmel: "Hannah", 304 Seiten, S. Fischer. Alles von James Baldwin, neu übersetzt von Miriam Mandelkow, dtv. Der Ort Spaziergang: Bahnhof Zoologischer Garten, S-Bahnsteig. Saturn im Europa Center. Schwuler Buchladen Prinz Eisenherz, Motzstraße 23, Berlin Schöneberg. Café Romeo und Romeo, Motzstraße 20. Der Autor Victor Schefé, 1967 in der DDR geboren, 1986 nach West-Berlin ausgereist. Erste Rollen als Schauspieler an Berliner Off-Theatern, bald danach Hauptrollen am Schauspielhaus Wien. Hat bisher in über achtzig Film- und TV-Produktionen mitgespielt, von "Tatort" bis "Bewegte Männer", auch international in "Bridge of Spies" unter der Regie von Steven Spielberg, im James-Bond-Film "Spectre" und in drei Staffeln "Borgia". "Zwei, drei blaue Augen" ist sein Romandebüt.

10-30
50:02

Mit Jehona Kicaj an der Uni Hannover

Sprachlosigkeit in Literatur übersetzen – das war Jehona Kicajs Impuls, um diesen Roman zu schreiben. Sprachlosigkeit über die Gräuel des Kosovo-Krieges. Den wollte sie aus der Perspektive einer Kosovarin im Exil erzählen. Der Roman beginnt mit einer Szene beim Zahnarzt – Er findet heraus, dass die Protagonistin mit den Zähnen knirscht. Die Traumata der eigenen Familie, eines ganzen Landes arbeiten in ihrem Mund in der Nacht. Sie beginnt zu forschen: Was ist damals passiert? Stephan Ozsváth war als Südosteuropa-Korrespondent selbst viel im Kosovo. Er sprach mit Jehona Kicaj über Literatur als Erinnerungsarbeit, den Widerstand der Kosovaren gegen die serbische Unterdrückung und den Buchstaben Ë – der ihr als Titel "perfekt" vorkommt, um die vererbten Traumata zu beschreiben. Das Buch Jehona Kicaj: "Ë", Wallstein-Verlag, 176 Seiten, 22 Euro   Stephan Ozsváth empfiehlt – mit Abstrichen Nelio Biedermann: "Lázár", 336 Seiten, Rowohlt Berlin, 24 Euro    Jehona Kicaj empfiehlt Lukas Bärfuss: "Die Krume Brot", 224 Seiten, Rowohlt Taschenbuch, 14 Euro   Der Ort  Universität Hannover und der Weg vom Hauptbahnhof dorthin   Die Autorin  Jehona Kicaj, 1991 in Suhareka im Kosovo geboren, in Göttingen aufgewachsen. Hat Germanistik, Philosophie und Literaturwissenschaft studiert. Hat den Verlag re:sonar mitgegründet, der "junge Literatur" herausbringt, darunter auch von Deutschen mit Migrationsbiographie. "Ë" ist Jehona Kicajs Debütroman. Sie hat dafür den Hanna-Preis der Stadt Hannover bekommen. Nominiert war sie auch für den Deutschen Buchpreis und den ZDF Aspekte Literaturpreis.

10-23
50:06

Auf der Buchmesse mit Andrej Kurkow

Andrej Kurkow hat den dritten Band seiner Samson-Reihe fertig geschrieben: "Samson und das galizische Bad". Die historische Krimireihe spielt im Jahr 1919, kurz nach der Februarrevolution, als Rotarmisten die Stadt Kiew einnahmen und die Ukraine um ihre Unabhängigkeit kämpfte. Auf der ARD-Bühne auf der Frankfurter Buchmesse spricht der ukrainische Bestseller-Autor Andrej Kurkow mit Anne-Dore über die Wiederholung der Geschichte, über das Leben in Kiew zu Zeiten des Krieges und sein Verhältnis zur russischen und zur deutschen Sprache. Das Buch Andrej Kurkow: "Samson und das galizische Bad", aus dem Russischen von Johanna Marx und Claudia Zecher, mit Illustrationen von Juri Nikitin. Diogenes, 480 Seiten, 25,00 Euro. Der Ort Mitschnitte der Veranstaltungen auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat sind zu finden in der ARD Audiothek. https://www.ardkultur.de Der Autor Andrej Kurkow wurde 1961 in der Sowjetunion geboren und wuchs in Kiew auf. Er ist Autor von erfolgreichen Büchern wie "Picknick auf dem Eis" oder „Graue Bienen“ und war bis 2022 Präsident des ukrainischen PEN. In der Samson-Reihe erschienen bisher "Samson und Nadjeschda", "Samson und das gestohlene Herz".

10-16
36:00

Mit Fikri Anıl Altıntaş im Lieblingscafé

"Zwischen uns liegt August" ist nicht nur Trauerbewältigung, sondern auch Trauerverständigung, sagt Fikri Anıl Altıntaş. In seinem zweiten Roman nimmt er als Sohn Abschied von seiner Mutter und versucht gleichzeitig sich der Frau und der Jugendlichen anzunähern, die sie jenseits der Mutterrolle war. Das Buch erzählt von der letzten Geburtstagsfeier, davon, wie sich Routinen in der Familie mit der Krebsdiagnose verändert haben, und es schlägt einen Bogen in die Kindheit der Mutter in der Türkei der 70er Jahre. In seinem Lieblingscafé in Berlin Prenzlauer Berg erzählt Fikri Nadine davon, wie Schreiben für ihn während der Trauer zur Notwendigkeit wurde, wie er in die türkische Geschichte abgetaucht ist und warum er Feminist ist. Das Buch Fikri Anıl Altıntaş: "Zwischen uns liegt August", 269 Seiten, C.H.Beck. Nadine Kreuzahler empfiehlt Maximilian Probst und Ursina Tossi (Hrsg.): "Die Philosophie des Tanzens", 240 Seiten, Mairisch. Fikri Anıl Altıntaş empfiehlt Sevgi Soysal: "Yıldırım Bölge Kadınlar Koğuşu (Yıldırım Area Women’s Ward)", 229 Seiten, İletişim Yayınları. Auf Deutsch von Sevgi Soysal: "Vor dem Morgengrauen", aus dem Türkischen übersetzt von Judith Braselmann-Aslantaş, Schöffling & Co. Der Ort Die Bekarei in Prenzlauer Berg – Ein Lieblingscafé von Fikri Anıl Altıntaş Der Autor Fikri Anıl Altıntaş, geboren 1992 in Wetzlar, lebt und arbeitet in Berlin. In seinen Texten, beschäftigt er sich mit Männlichkeiten, Antifeminismus und der (De)-Konstruktion von nicht-weißen, muslimisch gelesenen Männlichkeiten in Deutschland. Sein Debütroman "Im Morgen wächst ein Birnbaum" erschien 2023.

10-09
42:13

Mit Daniela Dröscher in der Staatsbibliothek zu Berlin

Eine "Junge Frau mit Katze", einem "Japanfimmel" und vielen Ängsten im Gepäck gerät im neuen Roman von Daniela Dröscher in eine Lebenskrise. Ela heißt sie und wer "Lügen über meine Mutter" gelesen hat, erkennt sie wieder. Sie ist nun erwachsen und steckt im Prüfungsstress für ihre Promotion, als ihr Körper rebelliert. Verschiedenste Symptome werfen Ela aus der Bahn, eine Ärzte-Odyssee beginnt. Auf der Suche nach der Ursache setzt sie sich mit ihrem Verhältnis zum eigenen Körper, dem inneren Leistungsdruck, dem Schatten ihrer Mutter, Klasse und Kapitalismus auseinander. Nadine und Daniela treffen sich in der Berliner Staatsbibliothek. Hier hat Daniela selbst tagelang an ihrer Promotion gearbeitet. Die beiden sprechen über autofiktionale Literatur, über Burn-Out, Herkunft und Klasse. Das Buch Daniela Dröscher: "Junge Frau mit Katze", 320 Seiten, Kiepenheuer & Witsch. Nadine Kreuzahler empfiehlt Volha Hapeyeva: "Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils", 72 Seiten, Verbrecher Verlag. Daniela Dröscher empfiehlt Emma Holten: "Unter Wert. Warum Care-Arbeit seit Jahrhunderten nicht zählt", aus dem Dänischen von Marieke Heimburger, 288 Seiten, dtv. Der Ort Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße Die Autorin Daniela Dröscher, 1977 geboren, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. 2009 erschien ihr Debütroman "Die Lichter des George Psalmanazar" erschien 2009 und wird nun unter dem Titel "Der falsche Japaner" neu aufgelegt. Seitdem sind Romane, ein Erzählband und der Essay "Zeige deine Klasse" erschienen. Ihr Roman "Lügen über meine Mutter" (2022) wurde zum Bestseller und für den Deutschen Buchpreis nominiert. Die Verfilmung kommt bald ins Kino.

10-02
41:28

Mit Andrea Sawatzki über den Dächern Berlins

Erst der Vater, jetzt die Mutter: In "Brunnenstraße" erzählte die Film- und Fernseh-Schauspielerin Andrea Sawatzki autofiktional von der Demenz ihres Vaters. In ihrem neuen Roman "Biarritz" geht es um ein schwieriges Mutter-Tochter-Verhältnis. Ein großes Schweigen, Schuldgefühle, Sehnsüchte und Schmerz stehen zwischen Emmi und Hannah. An ihrem neuen, wieder autofiktionalen Roman hat Andrea Sawatzki drei Jahre gearbeitet und ihn fast nicht zu Ende geschrieben. Warum ihr das Buch diesmal so schwergefallen ist, warum sie aus Wut mit 50 anfing, Romane zu schreiben, was es mit Biarritz auf sich hat, und welche Literatur sie liest, erzählt Andrea Sawatzki im Gespräch mit Nadine in der rbb Dachlounge im 14. Stock über den Dächern Berlins. Das Buch Andrea Sawatzki: "Biarritz", 160 Seiten, Piper Nadine Kreuzahler empfiehlt Volker Kutscher und Kat Menschik: "Westend", Illustrierte Lieblingsbücher Band 20, 112 Seiten, Galiani Berlin Andrea Sawatzki empfiehlt Alex Schulman: "Vergiss mich", aus dem Schwedischen übersetzt von Hanna Granz, 256 Seiten, dtv Der Ort Studio 14 – die rbb Dachlounge

09-25
32:52

Orte und Worte – die Bühne zum Blühen bringen mit Georgi Gospodinov

Das neue Buch des bulgarischen Schriftstellers Georgi Gospodinov beginnt mit einem starken Satz: Mein Vater war Gärtner, jetzt ist er ein Garten. "Der Gärtner und der Tod" ist ein leises, poetisches Buch über den Vater und über das Sterben und das Leben - voll mit rettenden Geschichten gegen den Tod. Anne-Dore hat mit Georgi Gospodinov auf dem 25. Internationalen Literaturfestival Berlin gesprochen. Der begnadete Erzähler sprach auf Bulgarisch (mit Simultanübersetzung) über den blühenden Garten seines Vaters, die Vätergeneration im Sozialismus, das "ich" als Figur und die Botanik, die immer ein bisschen mehr über den Tod weiß als wir Menschen. Der Ort Mehr über das Internationale Literaturfestival unter https://literaturfestival.com Das Buch Georgi Gospodinov: Der Gärtner und der Tod, aus dem Bulgarischen von Alexander Sitzmann, Aufbau Verlag, 240 Seiten, 24 Euro. Der Autor Georgi Gospodinov wurde 1968 geboren und lebt in Sofia. Für seinen Roman "Zeitzuflucht" erhielt er 2023 den International Booker Prize. U.a. erschienen von ihm bisher "Natürlicher Roman", "Physik der Schmermut", "Zeitzuflucht"

09-19
48:37

Mit Tim Staffel am Wasserspiel im Kreuzberger Viktoriapark

Wasser ist das "blaue Gold". Weltweit hat der Run auf die natürliche Ressource begonnen. In Tim Staffels neuem Roman "Wasserspiel" übernimmt ein globaler Wasserkonzern die Kontrolle über das Wasser in Lüren, einer fiktiven deutschen Kleinstadt. Jugendliche leisten Widerstand, in einem Camp errichten sie ein kleines Utopia, ernten ihr eigenes Wasser. Unterstützt werden sie von einem alten Lürener, einem Wasser-Vlogger, der auf die Machenschaften des Konzerns aufmerksam macht. Stephan Ozsváth hat Tim Staffel am Wasserspiel im Kreuzberger Viktoriapark getroffen und erfahren, wie Tim Staffel als Museumswächter vom Horst-Wessel-Lied beschallt wurde, dass er gleichzeitig mehrere Bücher liest und dass er mittlerweile beim Schreiben keine Musik mehr hören kann. Das Buch von Tim Staffel, über das wir im Podcast reden Tim Staffel: "Wasserspiel", 320 Seiten, Kanon, 26 Euro. Stephan Ozsváth empfiehlt Sarah Kuratle: Chimäre, Otto Müller Verlag, 23 Euro. Tim Staffel empfiehlt Richard Powers: Die Wurzeln des Lebens. S.Fischer, 624 Seiten, 19 Euro. André Gide: Stirb und werde, dtv. Antiquarisch. Der Ort Wasserspiel im Viktoriapark in Berlin-Kreuzberg. Der Autor Tim Staffel, ist 1965 in Kassel geboren. Er studierte Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Er war Dozent für Szenische Künste an der Universität Hildesheim. Er lebt in Berlin.

09-11
48:56

Orte und Worte live mit Andrea Sawatzki - kommt vorbei!

Nadine hat Andrea Sawatzki mit ihrem neuen Roman "Biarritz" bei "Orte und Worte" zu Gast. Es geht um Mütter und Töchter, Sehnsüchte und Prägungen. Und ihr könnt diesmal live dabei sein! Es wird Geburtstag gefeiert: Das rbb24 Inforadio wird 30 – und ihr seid eingeladen. Am 15. September in der rbb Dachlounge in Berlin ab 15.30 Uhr. Nicht nur "Orte und Worte" bringt eine Podcastfolge auf die Bühne, sondern auch das Team von "7 Tage wach" und Linda Zervakis mit "Berlin-Code". Einfach hier anmelden: https://www.inforadio.de/dossier/2025/30-jahre-rbb24-inforadio/events/podcast-event.html

09-08
01:12

Daniela Krien und Helga Schubert über Glaube, Liebe, Hoffnung

Die Autorinnen Helga Schubert und Daniela Krien gehören zwar unterschiedlichen Generationen an, doch sie haben einiges gemeinsam: Sie sind Bestsellerautorinnen, vom Leben in der DDR geprägt, pflegen enge Angehörige - und beide sind gläubig. Orte und Worte hat sie im Rahmen des Literaturfestivals lit:potsdam getroffen. Unter dem Titel "Glaube, Liebe, Hoffnung" sprachen sie mit Anne-Dore über Kraftquellen, Wendepunkte ihres Lebens und Sinnhaftigkeit. Vor ausverkauftem Haus im großen Saal des Orangerieschlosses in Potsdam erzählten sie, welche Rolle die Religion in ihrem Alltag spielt, wie sie mit Momenten der Verzweiflung umgehen, wie sie Zeit zum Schreiben finden und wie der Glaube als Geisteshaltung ihre Bücher prägt. Das Buch von Helga Schubert, über das wir im Podcast reden Helga Schubert "Der heutige Tag. Ein Stundenbuch der Liebe", 272 Seiten, dtv Das Buch von Daniela Krien, über das wir im Podcast reden Daniela Krien "Mein drittes Leben", 304 Seiten, Diogenes Der Ort Orangerieschloss im Park Sanssouci in Potsdam, dieses Jahr wichtiger Veranstaltungsort der Lit:Potsdam https://www.litpotsdam.de Die Autorinnen Daniela Krien, Jahrgang 1975, hat Bestseller wie "Die Liebe im Ernstfall" und "Der Brand" geschrieben. Ihr Roman "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" wurde verfilmt. Sie lebt in Leipzig. Helga Schubert, geboren 1940, gewann mit 80 Jahren den Bachmannpreis, mit der Geschichte "Vom Aufstehen". Seither erscheinen Neuauflagen und neue Bücher von ihr bei dtv.

07-17
01:05:22

Zu Hause bei Comic-Autorin Ulli Lust

Ulli Lust hat sich schon in ihren früheren Comics und Graphic Novels mit Frauenbildern und Geschlechterrollen auseinandergesetzt. In ihrem Comic "Die Frau als Mensch" geht sie zurück an die Anfänge der Geschichte. Bei ihren Recherchen fand sie Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, Höhlenmalereien und Statuetten von selbstbewussten Frauen mit ausladenden Brüsten und sichtbarer Vagina, Fürsorge und Kooperation statt Krieg und Aggression. Gerade hat sie für ihren Band den Deutschen Sachbuchpreis bekommen. Nadine hat Ulli Lust in ihrem Arbeits- und Schlafzimmer besucht, in ihrem Zuhause zwischen Zeichenbrett und Matratze. Warum Ulli Lust genauso leben will, wie ihre Anfänge als Comicautorin waren und wie "Die Frau als Mensch" entstanden ist, erzählt die Wahl-Berlinerin mit Wiener Wurzeln in dieser Folge. Ulli Lust empfiehlt Robert Sapolsky: "Gewalt und Mitgefühl - die Biologie des menschlichen Verhaltens", Übersetzt aus dem Englischen von Hainer Kober, Antoinette Gittinger , 1024 Seiten, Hanser. Nadine empfiehlt Barbi Marković: "Stehlen, Schimpfen, Spielen", 144 Seiten, Rowohlt Hundert Augen. Das Buch Ulli Lust: "Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte", 256 Seiten, Reprodukt. Die Autorin Ulli Lust ist eine der renommiertesten Comic-Autorinnen. Neben ihren autofiktionalen Graphic Novels "Heute ist der letzte Tag vom Rest meines Lebens" und "Wie ich versuchte ein guter Mensch zu sein" veröffentlichte sie zahlreiche Comicreportagen und ist seit 2013 Professorin für Comic und Illustration an der Hochschule Hannover.

07-10
49:43

Mit Ricarda Messner über den Dächern Berlins

Sie haben Tür an Tür gelebt in einem Haus in Berlin-Charlottenburg. Fünf Jahre nach dem Tod ihrer Großmutter räumt sie deren Wohnung aus, rettet Gegenstände, die die Geschichte der weitverzweigten Familie erzählen: Einen kleinen Kochtopf, Musikkassetten des Großvaters, Dokumente, die vom Holocaust erzählen, den in Riga ermordeten Familienmitgliedern. Den Vaternamen darf sie nicht annehmen, bescheiden die Behörden. Er gehört ihr nicht. Ricarda Messner nimmt uns mit in die Wohnungen, aber auch die Geschichten der weitverzweigten Familie. Die Wurzeln reichen von Berlin in die Sowjetrepublik Lettland und ins Rigaer Ghetto. Wo der Name wohnt - eine Gedenkstätte zwischen Buchdeckeln. Stephan Ozsváth empfiehlt Hervé Le Tellier "Der Name an der Wand", übersetzt von Romy Ritte, Jürgen Ritte, 160 Seiten, Rowohlt Hundert Augen. Ricarda Messner empfiehlt George Perec "Träume von Räumen", übersetzt von Eugen Helmlé, 160 Seiten, DIAPHANES. Das Buch Ricarda Messner "Wo der Name wohnt", 170 Seiten, Suhrkamp. Der Ort Der radio3-Kultursalon in Studio 14 – Die rbb Dachlounge Die Autorin Ricarda Messner, 1989 in Berlin geboren. Mitgründerin und Herausgeberin von "Flaneur" – die Zeitschrift widmet sich in jeder Ausgabe einer Straße in einer anderen Stadt. "Wo der Name wohnt" ist ihr Debütroman, er wurde mit dem Alfred-Döblin-Stipendium gefördert.

07-03
51:41

Mit Jaqueline Scheiber in der Wiener Burggasse

Architektin Klara hat Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen. Und dann geschieht es doch. KlackKlack, und schon hat sich Balázs in ihr Herz geschlichen, den sie immer wieder rüde zurückweist, wenn er zu nett wird. Der Ungar ist Bühnentechniker beim Theater, er wollte nicht in Orbáns Ungarn leben. Nach einer feucht-fröhlichen Party wacht Klara auf, Balázs liegt neben ihr – tot. In ihrem Debütroman beschreibt Jaqueline Scheiber, wie der Schock und die Trauer die Wohnung neu erscheinen lässt. Sie vermisst die Altbauwohnung mit "DreimeterDreißig" Deckenhöhe neu und rekonstruiert die Liebesbeziehung zu Balázs. Stephan Ozsváth spricht mit Jaqueline Scheiber auf einem Spaziergang über die Wiener Burggasse über Manisches Schreiben, die Arbeit mit Süchtigen, Offenheit im Internet und das Ungarn von Viktor Orbán. Stephan Ozsváth empfiehlt Krisztián Grecsó: Lange nicht gesehen, Claasen, 412 Seiten. Jaqueline Scheiber empfiehlt Annika Decker: Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben, dtv, 446 Seiten. Das Buch Jaqueline Schreiber "dreimeterdreißig", 224 Seiten, leykam. Der Ort Burggasse Wien, hier spielt der Roman und in dem Viertel lebt Jaqueline Scheiber. Die Autorin Jaqueline Scheiber, 1993 im Burgenland geboren, Mutter Ungarin, Vater Wiener. Hat als Sozialarbeiterin unter anderem mit Drogenabhängigen und Alkoholsüchtigen gearbeitet. Instagram-Influencerin "Minusgold", Podcasterin und Literaturbloggerin. Nennt sich selbst bi-polar. Als 23-Jährige wachte sie neben ihrem Partner auf, er war tot. Sie gründete mit anderen jungen Trauernden den "Young Widow/ers Dinner Club". Ableger gibt es mittlerweile auch in der Schweiz und Deutschland.

06-26
52:53

Mit Sophie Sumburane auf dem Campus am Neuen Palais in Potsdam

Mit Krimis hat Sophie Sumburane es in den Bachmannwettbewerb in Klagenfurt geschafft, in diese altehrwürdige Show der Literaturkritik, wo 14 Autorinnen und Autorinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeneinander um die Wette lesen. Sophie glaubt sogar, dass sie die erste Krimi-Autorin überhaupt sein könnte, die teilnimmt. Es gebe eine Entwicklung, sagt Sophie, Kriminalromane würde heute nicht mehr nur als Genre-Literatur abgetan. Auf dem Campus am Neuen Palais in Sanssouci hat sich Nadine mit der Potsdamerin getroffen. Dort spielen Teile von Sophies letztem Roman "Tote Winkel", der um das Trauma einer Vergewaltigung kreist. Die beiden sprechen über feministische Krimi-Literatur und Sophies Engagement gegen Rassismus und rechte Gewalt. Nadine Kreuzahler empfiehlt Ocean Vuong: "Der Kaiser der Freude", aus dem Englischen übersetzt von Anne Kristin Mittag und Nikolaus Stingl, 582 Seiten, Hanser. Sophie Sumburane empfiehlt Myriam Leroy: "Rote Augen", aus dem Französischen übersetzt von Daniela Högerle, 176 Seiten, Edition Nautilus. Stephan empfiehlt Sándor Márai: "Die jungen Rebellen", übersetzt von Ernö Zeltner, 288 Seiten, Piper Verlag. Goran Petrović: "Ein Sternenzelt aus Stuck", übersetzt von Mirjana und Klaus Wittmann, 200 Seiten, dtv. Das Buch Sophie Sumburane: "Tote Winkel", 200 Seiten, Edition Nautilus. Der Ort Campus am Neuen Palais der Universität Potsdam, Park Sanssouci Die Autorin Sophie Sumburane, geboren 1987 in Potsdam, schreibt Kriminalromane, Essays, Hörspiele und Kurzgeschichten. In diesem Jahr ist sie zum Bachmannwettbewerb nach Klagenfurt eingeladen. Sie engagiert sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus und ist Teil des Netzwerks "Herland - Feministischer Realismus in der Kriminalliteratur".

06-19
45:29

Mit Nell Zink an den Schauplätzen von "Sister Europe"

Aus Virginia, USA, nach Brandenburg: Die Schriftstellerin Nell Zink lebt seit 25 Jahren in Deutschland, seit 2013 in Bad Belzig im Fläming. Dort hat Nadine sie schon mal getroffen für Orte und Worte. Nells neues Buch "Sister Europe" ist ein Berlin-Roman. Er spielt an einem einzigen Tag und einer einzigen Nacht. Ein bunt zusammengewürfelte Feiergesellschaft schleicht sich von einer Literaturpreis-Verleihung im leicht abgerockten Interconti-Hotel in den nächtlichen Tiergarten und diskutiert über alle möglichen Themen der Gegenwart. Geschlecht, Identität, Herkunft, Klimawandel, Kapital, Liebe. Nell und Nadine besuchen die Schauplätze des Romans und unterhalten sich über ein No-Future-Gefühl, die USA unter Trump, Bücher und Verdrängungstechniken. Nadine Kreuzahler empfiehlt Bernardine Evaristo: "Blondes Herz", aus dem Englischen von Tanja Handels, Klett-Cotta, 288 Seiten. Nell Zink empfiehlt Rita Bullwinkel: "Schlaglicht", aus dem Englischen von Christiane Neudecker, 256 Seiten, Aufbau Verlag. Das Buch Nell Zink "Sister Europe", aus dem Englischen von Tobias Schnettler, 272 Seiten, Rowohlt. Der Ort Hotel Intercontinental, Budapester Straße in Berlin Charlottenburg; Rosa-Luxemburg-Denkmal, Café am Neuen See im Tiergarten. Die Autorin Nell Zink, 1964 in Kalifornien geboren, im ländlichen Virginia aufgewachsen. Lebt seit 25 Jahren in Deutschland, hat an der Universität Tübingen in Medienwissenschaft promoviert. Erst mit 50 ihren ersten Roman veröffentlicht: Der Mauerläufer. Seitdem hat sie mehrere Romane geschrieben und war für den National Book Award nominiert. Sie lebt in Bad Belzig, Brandenburg.

06-12
47:28

Mit Katharina Köller am Wiener Donaukanal

Sie trägt knallgelbe Schuhe, als sie zum "Flex" am Donaukanal kommt, einem Nachtclub, den sie als Jugendliche auch viel besucht hat, und der ein Schauplatz in ihrem Roman "Wild wuchern" ist. Ihr Roman handelt von dem Ausbruch aus einer toxischen Beziehung und der Wiederannäherung der beiden Cousinen Marie und Johanna. Die naturliebende Johanna lebt als Einsiedlerin in einer Hütte in den Tiroler Bergen. Dort sucht Marie Zuflucht. Stephan Ozsváth sprach mit ihr über das Schreiben in "Slots", die das Kleinkind lässt, den Ärger über die Frage, warum toxische Männer sind wie sie sind, die Poesie von Wein-Beschreibungen, und warum sie als Autorin einen Instagram-Account braucht. Stephan Ozsváth empfiehlt Andrea Tompa: "Omertà". Suhrkamp, 954 Seiten. Katharina Köller empfiehlt Bücher von Mareike Fallwickl, etwa "Und alle so still", Rowohlt, 368 Seiten. Das Buch Katharina Köller: "Wild wuchern", 208 Seiten, Penguin. Der Ort Das "Flex" am Wiener Donaukanal. Die Autorin Katharina Köller, 1984 in Eisenhüttenstadt im Burgenland geboren. Hat Philosophie und Schauspiel studiert. Drückt sich vielfältig kreativ aus: Mit Comics, Performances, als Theaterschauspielerin, als Roman-Autorin. "Wild wuchern" ist ihr zweiter Roman und aus dem Theaterstück "Windhöhe" entstanden. Ihr Debüt "Was ich im Wasser sah" ist mit dem Phantastikpreis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet worden. Sie lebt mit ihrer Familie jetzt in Innsbruck.

06-05
50:08

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