DiscoverLiebes Kino! Erinnerungen von Adrian KutterAdrian, wie lange, glaubst du, wird es das Kino noch geben? (Folge 02)
Adrian, wie lange, glaubst du, wird es das Kino noch geben? (Folge 02)

Adrian, wie lange, glaubst du, wird es das Kino noch geben? (Folge 02)

Update: 2025-03-01
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In der zweiten Episode erzählt Adrian, wie er das Kino in Biberach übernahm und Regisseure wie Werner Herzog und Wim Wenders in die Provinz holte.

Im Interview unterhält sich Michael Scheyer mit Adrian Kutter, einem erfahrenen Kinomacher, über seine Anfänge im Kino und die Herausforderungen sowie Erfolge, die er während seiner Karriere erlebt hat. Die Diskussion beginnt mit Adrians Kindheit in Biberach, wo er die Welt des Kinos durch die Vorführkabine seines Vaters, einem Filmregisseur und Astronomen, entdeckte. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Mannheim kehrte Adrian jedoch aufgrund der Bitte seines Vaters in die Heimatstadt zurück, um den Familienbetrieb zu führen, was für ihn anfangs mit wenig Begeisterung verbunden war, da er eine andere Karriere angestrebt hatte.


Adrian beschreibt die Herausforderungen, die er beim Übernehmen der Kinos in Biberach erlebte. Er entschloss sich, eine mutige Entscheidung zu treffen: eines der Kinos in ein Filmkunsthaus umzuwandeln, um anspruchsvollere Filme zu zeigen, während das andere Kino weiterhin große Hollywood-Produktionen vorführen sollte. Diese Entscheidung war riskant, da die Konkurrenz durch ein neues Multiplexkino in der Stadt wuchs, das die Zuschauerzahlen aufteilte. Adrian entschied sich jedoch, die Programmgestaltung kreativ zu gestalten, indem er nicht nur Filme zeigte, sondern auch ein monatliches Programm herausgab, das thematische Schwerpunkte setzte und ein breites Publikum ansprach.


Er erläutert seine Vision von Kino als mehr als nur das Zeigen von Filmen. Stattdessen wollte er Kino als kulturellen Raum etablieren, der Bildung und Diskussion fördert. Dazu gehörten auch Veranstaltungen wie Seminare zur Zeitgeschichte und Filme für Kinder und Jugendliche. Ein wichtiger Wendepunkt in Adrians Karriere war die Einladung des Regisseurs Werner Herzog, der nach Biberach kam, was den Beginn einer engen Freundschaft markierte und weitere prominente Regisseure anzog, die ebenfalls ihre Filme in Biberach vorführten. Die Feststellung, dass Herzog während seiner Besuche die Unterstützung des Publikums als wertvoll erachtete, zeigt die Relevanz von Adrians Engagement und seine Bedeutung für die deutsche Filmszene.


Ein weiterer Teil des Gesprächs behandelt die Beziehung von Adrians Kinos zur Gilde Deutscher Filmkunsttheater, der Adrien bereits kurz nach seiner Rückkehr nach Biberach beitrat. Er schildert, wie seine innovativen Programme und die Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung dazu führten, dass seine Arbeit deutschlandweit anerkannt wurde. Dies führte nicht nur zur Stärkung seines eigenen Kinos, sondern auch zur Inspiration für andere Programmkinos in der Umgebung.


Schließlich bietet Adrian Einblicke in die Entwicklung des deutschen Films über die Jahre. Er beschreibt, wie sich das Kino und die Filmverleihsysteme verändert haben und berichtet über den Konkurrenzdruck durch das Fernsehen und Streaming-Dienste, betont aber gleichzeitig die Notwendigkeit, die kulturelle Relevanz des Kinos zu bewahren. Er ist optimistisch, dass das Kino weiterhin bestehen wird, da es einen sozialen Raum für gemeinschaftliche Erlebnisse bietet. Die Diskussion endet mit einer Ausblick auf die nächsten Themen, die in zukünftigen Folgen erörtert werden sollen, insbesondere die Biberacher Filmfestspiele, die auf Adrians Initiative zurückgehen.

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Adrian Kutter und Michael Scheyer