Adrian, wie war das, in Jurys der Berlinale zu sitzen und was ist so schlimm an Cannes? (Folge 04)
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In dieser Episode setzen wir unsere spannende Gesprächsreihe mit Adrian Kutter fort, in der wir tiefer in die Welt der Filmfestivals eintauchen. Nach der letzten Episode über die Biberacher Filmfestspiele geht es nun um andere bedeutende Filmfestivals, die einen besonderen Platz in Adrians Herz haben. Adrian teilt seine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke aus seiner über 50-jährigen Karriere in der Film- und Kinobranche, angefangen mit seiner Verbindung zur Gilde Deutscher Filmkunsttheater und dem Beginn seiner Arbeit im Bereich Filmfestivals.
Wir erfahren, wie Adrian nach seinem Studium 1973 in Biberach aufschlug und schon ein Jahr später in die Gilde eintrat. Seine ersten Schritte in die Welt der Filmkunst begannen hier, wo er es schaffte, eine wichtige Stimme in einem Verband zu werden, der sich darauf spezialisiert hat, qualitativ hochwertige Filme zu präsentieren. Adrian erzählt von seiner ersten Jury-Erfahrung und den bedeutenden Filmpreisen, die er über die Jahre hinweg vergeben durfte. Dabei hebt er den Gilde Filmpreis hervor, der 1977 ins Leben gerufen wurde und bei dem Adrian von Anfang an involviert war.
Das Gespräch führt uns zur Berlinale, einem der renommiertesten Filmfestivals weltweit, das für Adrian und seine Mitstreiter stets ein Muss war. Adrian reflektiert über die Entwicklung der Berlinale im Laufe der Jahre und die verschiedenen Farben, die das Festival angenommen hat. Besonders eindrucksvoll sind seine Erzählungen über seine Zeit in internationalen Jurys, in denen er mit bedeutenden Persönlichkeiten des Films zusammensitzen durfte. Diese Erfahrungen geben uns einen tiefen Einblick in die komplexe Dynamik von Filmjurys und der Kunst des Filmhandwerks.
Adrian spricht auch darüber, wie er die Berlinale als Plattform genutzt hat, um herausragende Filme zu fördern und dabei half, das Festival in der internationalen Filmkultur zu positionieren. Auch seine Reise nach Cannes und die Unterschiede im Umgang mit der Filmindustrie im Vergleich zur Berlinale werden thematisiert. Adrian schildert den Glamour, die Herausforderungen und die Absichten der Festivalleiter und verfolgt, wie sich die Festivalkultur über die Jahre verändert hat.
Schließlich werfen wir einen Blick auf Adrians Engagement in Biberach und die Verbindung zu arthausartigen Filmen, die bei der Extremheit der glamourösen Welt von Cannes oft übersehen werden. Er betont, dass es bei seinem eigenen Festival letztlich immer um die Verbindung zwischen Filmemachern und dem Publikum geht – ein wertvoller Ansatz, der in der heutigen Zeit oft verloren geht.