Fast Fashion in die Hölle
Description
150 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich produziert – das Zehnfache der Weltbevölkerung. Ein einzelnes T-Shirt verschlingt 2700 Liter Wasser, so viel trinkt ein Mensch in zweieinhalb Jahren. Willkommen in der Hölle namens Fast Fashion: Ein System, das Arbeiterinnen in Bangladesch 17 Stunden am Tag schuften lässt für Löhne, von denen sie nicht leben können, während Shein täglich 9000 Tonnen Fracht per Flugzeug um die Welt schickt.
Aber warum kaufen wir weiter? Die Apps sind perfekte Manipulationsmaschinen: Dark Patterns, Algorithmus-gesteuerte Kaufräusche, 1000 neue Designs täglich. Von der Scheckkarte Mikroplastik im Körper bis zu den Textilmüllbergen in Ghana – die wahren Kosten zahlen andere. 40 Prozent der Kleidung wird nie getragen, dennoch steigen die Emissionen der Branche schneller als der Umsatz. Während Europa das Lieferkettengesetz verwässert und Menschenrechte der „Wettbewerbsfähigkeit“ opfert, vergiften unsere Wegwerf-T-Shirts Flüsse in Produktionsländern und schaffen die Fluchtursachen, vor denen wir uns dann abschotten wollen.
Patrick und Jens zerlegen das perverse System der Ultra-Fast-Fashion – und zeigen, warum unser Schweigen zur Zustimmung für diese globale Katastrophe wird.
Themen
- Fast Fashion und Ultra-Fast-Fashion als globales Phänomen
- Shein, Temu und die dritte Welle der Fast Fashion
- Umweltauswirkungen: Wasserverbrauch, Mikroplastik, CO2-Emissionen
- Ausbeutung von Textilarbeiter:innen in Bangladesch und China
- Dark Patterns und manipulative App-Designs
- Globale Textilmüllkrise in Ghana und der Atacama-Wüste
- EU-Lieferkettengesetz: Aufweichung und politisches Versagen
- Gesundheitsrisiken durch Chemikalien in billiger Kleidung
- Retouren-Wahnsinn und dessen Klimaauswirkungen
- Influencer-Marketing und soziale Medien als Treiber
Erwähnte Personen & Organisationen
- Inditex: Spanischer Textilkonzern, zu dem Zara gehört
- Shein: Chinesischer Ultra-Fast-Fashion-Konzern, geschätzt 60 Milliarden Dollar wert
- H&M: Schwedische Modekette, Pionier der Fast Fashion
- Zara: Spanische Modekette unter Inditex
- Achim Berg: Branchenkenner und Analyst für Fashion-Industrie
- Greenpeace: Umweltorganisation, führt Studien zu Textilgiften durch
- Fern Davies: Designerin, deren Designs von Shein kopiert wurden
- BibisBeautyPalace: Deutsche Influencerin mit Shein-Kollaboration
Begriffe
- Fast Fashion: Geschäftsmodell der Textilindustrie mit häufigen Kollektionswechseln und günstigen Preisen
- Ultra-Fast-Fashion: Verschärfte Form der Fast Fashion mit täglichen neuen Produkten (Shein, Temu)
- Dark Patterns: Manipulative Website-Designs, die zu bestimmten Handlungen verleiten
- PFAS: Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, „Ewigkeitschemikalien“ in Textilien
- Mikroplastik: Kleinste Plastikpartikel, entstehen beim Waschen synthetischer Textilien
- De-Minimis-Regel: US-Zollregel für Pakete unter 800 Dollar (inzwischen abgeschafft)
- Geplante Obsoleszenz: Absichtliche Verkürzung der Produktlebensdauer
- Intention-Action-Gap: Kluft zwischen nachhaltigen Absichten und tatsächlichem Kaufverhalten
Weiterführende Quellen
- Greenpeace-Studie zu Chemikalien in Fast Fashion
- Umweltbundesamt: Textilien und Umwelt
- Utopia: Fast Fashion Probleme und Alternativen
- EU-Parlament: Umweltauswirkungen der Textilproduktion
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