Guck mal wer da spricht
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22120PC Guck mal wer da spricht. Mensch Mahler am 9.12.2022
96 Prozent aller Erwachsenen sprechen hin und wieder mit sich selbst, wie Umfragen zeigen. Und das ist nicht unbedingt ein Zeichen von Verblödung oder Einsamkeit. Selbstgespräche helfen dabei, besser mit Angst, Überforderung und Trauer umzugehen. Wer etwas ausspricht, verlangsamt das Gedankenkarussell und hilft sich selbst, die Realität zu begreifen.
Früher nannte man das ganze Gebet und konnte sich zumindest in der Phantasie vorstellen, dass es ein Gegenüber gibt, das einem zuhört.
Wenn man lieber mit sich selbst sprechen möchte um zu reflektieren oder nachzudenken, hat mein heute sein eigenes Gegenüber.
Schicken Sie einfach Whatsapp – Posts an sich selbst. Das ist die moderne Form des Tagebuchs oder des Selbstgesprächs. Eine Hilfe, den Alltag zu ordnen. Doch viel wichtiger: Niemand widerspricht einem.
Laut einer Studie der University of Michigan sind Selbstgespräche in der dritten Person der beste Weg, um sich zu beruhigen. Bei Whatsapp kann man sich endlich selbst schreiben. Das hört dann auch niemand. In Zukunft sehen Nutzer des Dienstes ihren Kontakt ganz oben in der Liste und können sich dann selbst Nachrichten schicken. Erinnerungen, Einkaufszettel, Sehnsüchte, Träume: geht alles nicht verloren, wenn man es sich selbst schickt. Auch wenn die vermeintlich nobelpreisverdächtige Idee, die man nachts hatte, sich beim späteren Lesen als Nonsens entpuppt. Was zur Hölle soll "Knorzy wömbög" eigentlich bedeuten? "Interessante Selbstgespräche setzen einen klugen Partner voraus", schrieb der Science-Fiction-Autor H. G. Wells. Notiz an mich selbst: Wells war ein schlauer Mann.
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