Juchtenkäfer und großer Wiesenjnopf-Ameisenbläuling
Description
221215PC Die Sache mit dem Juchtenkäfer. Mensch Mahler am 15.12.2022
Ich bin Naturschützer und Rock-Fan. Und das birgt Konflikte in sich. Als der Stuttgarter Hauptbahnhof in dem Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 verbuddelt wurde, mussten im Schlossgarten dutzende Bäume – nein nicht gefällt – sondern umgesiedelt werden. Weil in Ihnen wiederum der Juchtenkäfer siedelte. Und dem darf man seine Heimat nicht rauben. Immerhin 75% der Bäume haben den Umzug überlebt und ihre Bewohner, die Juchtenkäfer, vermutlich auch. 25% Kollateralschaden.
Das alles hat aber noch nichts mit Rock ‘n Roll zu tun. Der große Wiesenknopf-Ameisenbläuling schon. Denn der Falter nutzt den großen Wiesenknopf, um sich darauf auszuruhen und weiß der Geier was zu machen. Und der große Wiesenknopf wächst ausgerechnet auf dem Uni-Gelände. Ob er exklusiv dort wächst, entzieht sich meiner botanischen Kenntnis.
Nun findet ausgerechnet auf dem Uni-Gelände, keine 2 Kilometer von unserem Haus entfernt, jedes Jahr das geilste Festival statt, das ich kenne. „Umsonst und draußen“ heißt es, ist nicht-kommerziell und kostenlos und Studenten aus aller Welt incl. uns Eingeborenen machen sich zwei tolle multikulturelle Tage. Was also der Falter und die Festivalbesucher auf der Wiese so treiben, ist Privatsache.
Die Stadtverwaltung Stuttgart hat sich für den großen Wiesenknopf-Ameisenbläuling und gegen die kostenlose Kultur entschieden. Ich könnte kotzen. Oder besser noch: Ich organisiere eine Buddelaktion. Wir siedeln den Großen Schießmichtot einfach auf eine andere Wiese um und haben im Sommer 2023 wieder Spaß. Umsonst und draußen.
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