Kurswechsel in der Prostata: Finger weg von der DRU – und Fragen beim PSA
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In der Leitlinie jetzt einiges anders: Die EBM-GOP 01731 sollten Sie vergessen. Denn in der neuen Version (8.0) der S3-Leitlinie Prostatakarzinom hat das “Abtasten der Prostata vom After aus”, wie es in § 25 der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie (KFE-RL) heißt, also die digital-rektale Untersuchung (DRU), keinen Stellenwert mehr zur Früherkennung eines Prostata-Ca. Dafür bekommt die Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) einen neuen Stellenwert in der Leitlinie – samt neuer Schwellenwerte und Folgeintervalle. Neu ist außerdem die Rolle der MRT, bevor überhaupt eine Biopsie in Erwägung gezogen werden soll.
Allerdings: Ein Screening empfiehlt die Leitlinie unverändert nicht, Männer ab 45 sollen nicht gezielt angesprochen werden, sondern nach einem Wunsch zur Früherkennung (oder Familienanamnese) vor einer PSA-Wert-Bestimmung zunächst über Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. Zudem könnte sich in einer nächsten Version die Altersgrenze weiter nach oben verschieben (etwa auf 50 statt 45 Jahre). Und Leitlinie hin oder her: Die neuen Empfehlungen sind längst nicht Teil der KFE-RL, der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat erst am 17. Juli ein entsprechendes Beratungsverfahren gestartet, das einige Monate brauchen wird, Ausgang ungewiss.
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