Überdiagnostik – vom „uphill battle“ und wie De-Implementierung geht
Description
Nein, das ist noch nicht Folge 3 unserer Effizienz-Serie. Aus aktuellem Anlass schieben wir einen kleinen Kongressbericht ein, und zwar von der Preventing Overdiagnosis 2025 International Conference, die vom 3. bis 5. September im britischen Oxford stattgefunden hat. Mit dabei war Martin Scherer. Er hat ad hoc Verena Vogt, ebenfalls vor Ort, zu einer kurzen Podcast-Episode überzeugen können. Verena Vogt ist am Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Jena Professorin für Quantitative Versorgungsforschung.
Plus für alle zu dieser Episode: eine Literatursammlung zu De-Implementation: www.evidenzupdate.de/p/uberdiagnostik-vom-uphill-battle
Plus für alle Unterstützer zu dieser Episode, das vollständige Transkript: www.evidenzupdate.de/p/transkript-zur-episode-uberdiagnostik
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Wir sprechen über die Frage: Was tun gegen Überdiagnostik und Überversorgung? Wie sehen die positive Narrative aus, damit „less is more“ zum Grundprinzip in der Medizin wird? Oder um mit Loriot zu sprechen: „Ein Leben ohne Point-of-Care-Testung ist nicht unmöglich, aber sinnvoll.“
Die Tagung, kurz PODC, bringt Forschende, Ärztinnen, Ärzte aus der ganzen Welt zusammen, die gegen Überdiagnostik vorgehen wollen. Und doch hat die Tagung auch den Charakter einer Selbsthilfegruppe. Um es positiv zu formulieren: „Es geht sehr viel darum, dass wir Teil einer Community sind und uns gegenseitig auch vermitteln, dass wir nicht verrückt sind, wenn wir zu dem Thema forschen.“
Eine zentrale Frage ist, wie man Überversorgung systemisch angeht. Vergütungsanreize, Entscheidungsstrukturen und die Dichte von medizinischem Personal und Infrastruktur sind einige Treiber. Und mit Roemer’s Law: „A bed built is a bed filled.“ Überversorgung entsteht eben nicht nur in der Arzt-Patienten-Beziehung, sondern ist tief im Gesundheitssystem verwurzelt.