König Jesus oder Himmelskönigin?
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„Gott hat schon immer Menschen mit Seuchen, Kriegen und Hungersnöten heimgesucht“, sagte meine Bekannte am Telefon, als wir uns über Corona und die aktuellen Kriege mit ihren Folgen unterhalten. Ich bin erstaunt, das aus ihrem Mund zu hören. „So etwas gab es nur zur Zeit des AT. Gerichte sind dank Jesus vorbei“, höre ich zuweilen einige sagen. Aber was ist dann von den Gerichts- und Endzeitreden Jesu zu halten? Oder von der Offenbarung, die deutlich von Gottes Gerichten berichtet? Der Prophet Jeremia spricht des Öfteren über Israel Gottes Gericht aus, gerade dann, wenn Israel Gott nicht vertraut, eigene Wege einschlägt oder Götzen dient.
So ist in der Bibel überliefert, dass ein kleiner Rest von Israeliten sich nach der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier noch in der Stadt befindet. Der größte Teil der Bevölkerung wird nach Babylon in die Verbannung geführt. Der babylonische König Nebukadnezar ernennt nach der Eroberung Jerusalems im Jahr 586 v. Chr. Gedalja zum Statthalter von Juda, bei dem Jeremia wohnt. Doch gegenüber Gedalja sind die Israeliten misstrauisch, sodass Jismael mit seinen Anhängern Gedalja samt seinen Gefolgsleuten umbringt. Die verängstigten zurückgebliebenen Juden bitten angesichts dieser bedrohlichen Lage Jeremia, den HERRN zu befragen, was sie tun sollen und versichern: „Es sei Gutes oder Schlechtes – auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, werden wir hören“. Zehn Tage später kommt die Antwort Gottes durch Jeremia: „Flieht nicht nach Ägypten, sondern bleibt im Land“! Wenn sie bleiben, will Gott sie segnen. Wenn sie aber fliehen, so werden alle Bedrohungen, die sie in Juda befürchten, in Ägypten über sie kommen. Doch längst haben sie in ihrem Herzen beschlossen, nach Ägypten zu fliehen. Außerdem beschuldigen sie Jeremia, er lüge und sei von Baruch, seinem Schreiber, verführt. Baruch hält das schriftlich fest, was Jeremia im Auftrag Gottes verkündigen soll. Das missfällt einigen. So fällt Baruch wie Jeremia bei den Übriggebliebenen des Volkes in Ungnade. Was Baruch auszeichnet, auch in der Zeit des Gerichts in Ägypten behält er die rechte Gesinnung als Knecht Gottes. Er sucht nicht seinen eigenen Vorteil, sondern tut, was Gott will.
Darum findet er Gnade bei Gott und kommt mit dem Leben davon. Jeremia erinnert seine Landsleute daran, dass all das Unheil das Ergebnis ihres Götzendienstes ist. Selbst in Ägypten dienen sie weiter falschen Göttern. Daher wird bis auf einige Entkommene, keiner nach Juda zurückkehren. Auch der König von Ägypten, auf den sie ihre Hoffnung setzen, wird besiegt. Die Israeliten jedoch weigern sich, auf Jeremia zu hören und behaupten, es sei ihnen besser ergangen, als sie der Königin des Himmels, der Ischtar, dienten. Selbst heute bitten manche Christen Gott um Leitung, obwohl sie sich längst entschieden haben zu tun, was ihnen gefällt oder vorteilhaft scheint. Auch stelle ich mir die Frage: „Wer sitzt auf dem Thron meines Herzens“ (vgl. Sprüche 4, 23)? Jesus, oder mein Ego?
Ich möchte auf meinen König Jesus schauen.
Autor: Aline Jung
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