Lydia Staltner: Wie LichtBlick Senioren in Not bundesweit unterstützt mit Geld und Gemeinschaft
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Warum der Kampf gegen Altersarmut auch ein Kampf für mehr Würde im Alter ist.
Über 31.000 Seniorinnen und Senioren in Deutschland sind auf Soforthilfe, Patenschaften und Gemeinschaft angewiesen, weil die Rente nicht reicht. Wie Lydia Staltner Lichtblicke schafft, wo andere wegsehen, erzählt sie im LIVVING Podcast. Ein Gespräch, das berührt und aufrüttelt.
Altersarmut bleibt für viele eine stille Realität, mitten unter uns, aber oft unsichtbar. Mehr als die Hälfte der Rentenempfänger:innen erhält heute weniger als 1.250 Euro im Monat, und die von der Initiative LichtBlick Seniorenhilfe unterstützten Menschen kommen im Schnitt sogar nur auf 769 Euro. Während die Armutsgrenze in Deutschland 2025 bei 1.450 Euro netto für Alleinstehende liegt, reicht das Geld bei immer mehr älteren Menschen nicht einmal für das Allernötigste.
LichtBlick Seniorenhilfe e. V., gegründet von Lydia Staltner, stellt sich seit 22 Jahren gegen diese Entwicklung. Bundesweit begleitet der Verein inzwischen über 31.000 ältere Menschen – mit finanzieller Soforthilfe, Patenschaften, gemeinschaftlichen Aktionen und viel persönlicher Zuwendung. Für dieses Engagement wurde Lydia Staltner mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Doch die größte Auszeichnung ist, wenn aus existenzieller Not neue Hoffnung wächst: Würde, Gemeinschaft und der Mut, Hilfe anzunehmen.
Die wichtigsten 3 Erkenntnisse aus dem Interview
1. Altersarmut bleibt oft unsichtbar
„Die schaut ja gar nicht arm aus“: Warum Not so schwer zu erkennen ist
Wer an Altersarmut denkt, hat selten ein Gesicht vor Augen. Lydia Staltner weiß, warum: „Diese Leute, die arm sind, pflegen sich, die möchten nach außen nicht arm erscheinen. Die haben eine gepflegte Bluse an, Rock, schmücken sich auch mit dem künstlichen Schmuck, den sie vielleicht schon viele Jahre haben.“ Viele Betroffene schämen sich, Hilfe zu suchen. „Die wollen von der Nachbarin, darum gehen sie auch manchmal nicht zur Tafel, einfach nicht als arm abgestempelt werden. Weil das heißt, lapidar sagen manche, ja, die hat ja nie gearbeitet.“
2. Die Not wächst rasant und trifft immer mehr Menschen
„Wir werden regelrecht überrannt“: Die Zahlen sind dramatisch
In den letzten vier Jahren hat sich die Zahl der von LichtBlick unterstützten Rentner:innen fast verdoppelt. „Wir werden regelrecht überrannt“, berichtet Lydia Staltner. Täglich erreichen den Verein rund 50 neue Anträge. Das sind Menschen, die im Alter plötzlich nicht mehr wissen, wie sie Lebensmittel, Medikamente oder die nächste Nebenkostenrechnung bezahlen sollen.
3. Hilfe bedeutet mehr als Geld: Gemeinschaft gegen Einsamkeit
„Einsamkeit ist die neue Armut“: Wie LichtBlick Hoffnung spendet
LichtBlick leistet schnelle und unbürokratische Hilfe, aber das ist nur der Anfang. „Wir nehmen ihnen einfach die Angst. Viele gehen vor unserem Ladenbüro auf und ab, tun so, als würden sie auf jemanden warten, bis sie sich trauen reinzukommen. Und wenn sie dann eine Tasse Kaffee bekommen und merken, dass sie würdevoll behandelt werden, blühen sie auf.“
Spendenkonten: Unterstützen Sie LichtBlick mit einer Spende, Patenschaft oder ehrenamtlichem Engagement – jeder Beitrag macht einen Unterschied.
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Kontakt und weitere Informationen:
LinkedIn Profil Lydia Staltner: https://www.linkedin.com/in/lydia-staltner/
Webseite Lichtblick e.V.: seniorenhilfe-lichtblick.de