Melanie Pignitter über Selbstfindung, Verletzlichkeit und innere Stärke
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Warum fällt es uns so schwer, Grenzen zu setzen? Warum sagen wir so oft Ja, obwohl wir Nein meinen – und verlieren uns selbst im Versuch, es allen recht zu machen? Die Autorin und diplomierte psychologische Beraterin Melanie Pignitter spricht davon, dass viele Menschen fälschlicherweise glauben, ihr Charakter sei verantwortlich für ihr Verhalten. Dabei sei es in Wahrheit oft das Ergebnis tiefer Prägungen: „Ich bin halt so“ ist meist kein Wesenszug, sondern ein Schutzmechanismus aus der Kindheit. Wer nie gelernt hat, Zuneigung ohne Leistung zu bekommen, lebt oft im Dauerlauf nach Anerkennung – bis zur Erschöpfung.
In einer Welt voller Erwartungen und sozialer Fassaden scheint Echtheit zur Ausnahme geworden zu sein. Dabei beginnt echte Verbindung genau dort, wo wir uns zeigen, wie wir sind: mit Zweifeln, Ängsten, Unzulänglichkeiten. „Wenn ich mich nackt zeige, macht das auch mein Gegenüber – und nur dann entsteht echte Verbindung“, sagt Pignitter. In Freundschaften, in Beziehungen, auch in der Öffentlichkeit. Die Angst vor Liebesentzug sei tief verwurzelt, aber genau deshalb brauche es die Erfahrung, dass nichts Schlimmes passiert, wenn man auch einmal Nein sagt. Im Gegenteil: Oft wächst der Respekt – und der Selbstwert gleich mit.
In ihrem Buch „Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol“ erzählt Melanie Pignitter die Geschichte von Eva, die nach Trennung und Jobverlust mit einem alten VW-Bus aufbricht – und sich dabei selbst begegnet. Es ist ein erzählter Roman, zugleich aber auch ein Selbsthilfebuch, das den Mut feiert, sich von alten Mustern zu lösen. Und es ist eine Einladung, genau hinzusehen: auf das, was uns geprägt hat, was uns bremst – und was wir ablegen dürfen, um zu der Person zu werden, die wir längst sind.
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Fotoquelle: Joanna Jakubik