Musiksalon: 425 Jahre Oper - Ein Spiegelkabinett der buntesten aller Theaterformen
Description
Wirklich rund ist er ja nicht, dieser Geburtstag. Aber dass sich die Gattung Oper 425 Jahre lang gehalten hat, ist doch ein Grund zum Feiern. So widmen wir unseren 225. „Presse“-Klassik-Podcast dem eigenwilligen Genre und seinen merkwürdigsten Blüten. Getreu unserem Motto, diese Reihe möge Kenner überraschen, aber auch Einsteigern Türen ins geheimnisvolle Reich der sogenannten Klassischen Musik öffnen. Zu diesem Zweck stellt mir Katrin Nussmayr jede zweite Woche in „Klassik für Taktlose“ Fragen frei nach Woody Allen: „Was Sie immer schon über Klassik wissen wollten, aber nie zu fragen wagten“.
Sie bringt mich damit immer wieder wirklich aus dem Takt, kommt sie doch stets aufmunitioniert mit allem, was sie zu ihrem Thema finden konnte, ins Studio und will dann Hintergründe wissen. Womit ich oft gezwungen bin, über Dinge nachzudenken, die mir so selbstverständlich scheinen wie dem heiligen Augustinus einst die Zeit: Jeder wisse doch, was die Zeit sei, meinte er, aber sobald man ihn frage, könne er’s nicht sagen.
Vor diesem Dilemma stand ich diesmal, wie bei jeder „Musiksalon“-Folge allein gelassen. Was eine Oper ist, weiß ja auch jeder. Aber jetzt versuchen Sie einmal, die illustre Historie, die von Claudio Monteverdi bis Giuseppe Verdi, von Lully und Gluck bis Wagner und Bizet, von Händel und Mozart bis zu Richard Strauss und Hans Werner Henze führt, in einer Dreiviertelstunde zu erklären.
Im Podcast kann der Kritiker beweisen, wovon er schreibt
Zugegeben, das Medium Podcast relativiert ein Grundübel des Musikjournalismus. Wie meinte doch Franz Grillparzer? „Beschriebene Musik ist wie ein erzähltes Mittagessen.“ Im Podcast kann ich alles, was ich behaupte, mittels Musikzuspielungen beweisen. Glaube ich zumindest. Vielleicht versuchen Sie’s einmal und klicken über die "Presse“-Homepage, Streamingdienste (z. B. Spotify) oder YouTube die frei zugänglichen Folgen an. 224 behandelten bisher, abwechselnd „taktlos“ und „taktvoll“, alle erdenklichen Themen zwischen jüngsten CD-Alben, Porträts kaum bekannter Komponisten, Einführungen in die Geheimnisse der beliebtesten Meisterwerke, dem Mythos Maria Callas und der Frage, wie viel „Klassik“ in den populärsten Popsongs steckt.
Was war jetzt wirklich die erste Oper der Geschichte?
Und ab heute plaudere ich also in Folge 225 über die erste Oper, die erhalten geblieben ist, und darüber, was seither im Musiktheater geschehen ist. Das nimmt sich so widersprüchlich aus wie die Tatsache, dass ich in Podcast Nummer 1, wie Sie mühelos nachprüfen können, wenn Sie die lange Liste bis an ihren Anfang zurück scrollen, Monteverdis „Orfeo“ als „die erste Oper“ bezeichnet habe. Was übrigens auch stimmt, wenn man dessen Repertoirewert im Vergleich zu Peris „Euridice“ berücksichtigt – woran sich auch gleich die nächste Anekdote knüpft: Beide Stücke behandeln die Geschichte von Orpheus und Eurydike – und die tanzen wiederum in Podcast-Folge 222 miteinander Cancan, weil Katrin etwas über diesen Pariser Modetanz der Belle Époque wissen wollte.
Also dürfen wir bitten: Eintritt frei!
Über den Podcast: „Musiksalon“
"Presse"-Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz präsentiert seine Lieblingsaufnahmen und lädt uns ein, mit ihm in seiner Klassiksammlung zu wühlen und einzudringen in die Geheimnisse von Mozart, Bach, Beethoven und anderen. Ein Podcast für Kenner und Neulinge.
Jeden zweiten Samstag auf der Webseite der "Presse" und überall, wo es Podcasts gibt.
Alternierend mit dem „Musiksalon“ erscheint der Podcast „Klassik für Taktlose“, in dem Katrin Nussmayr und Wilhelm Sinkovicz gemeinsam die Welt der klassischen Musik ergründen: für musikalische Einsteiger und Klassik-Freunde, die’s ein wenig genauer wissen wollen.
Produktion: Wilhelm Sinkovicz/www.sinkothek.at
Audio-Finish: Georg Gfrerer/www.audio-funnel.com.
Redaktion/Konzeption: Anna Wallner
Grafik: Adobe Stock