OrgAvantgarde: Folge 2 - Dysfunktionen & Betriebliche Unsicherheitszonen
Description
Die griechische Vorsilbe dys bedeutet schlecht /mangelhaft. Dysfunktion heißt somit Fehlfunktion, eine Funktion, die nicht nur ihren Zweck nicht erfüllt, sondern darüber hinaus eine eigene von Handelnden als unerwünscht erlebte Nebenwirkung entfaltet. Im Prozess des Organisierens treten Dysfunktionen insbesondere in der Bewältigung von Kontingenz durch Ordnung stiftende Maßnahmen häufig auf. Man könnte sogar sagen Dysfunktionen sind der Normalfall und die Tücke der Dysfunktion besteht darin, dass sie sich als solche nicht zeigt, sondern in der Regel gut „getarnt“ auftritt.
Und die beste Tarnung der Dysfunktion ist, sie erscheint als Lösung in der Bewältigung von Kontingenz.
Definition I: Dysfunktionen sind Fehlfunktionen im wertschöpfenden Prozess des Organisierens, die als Lösung für Kontingenzbewältigung eingeführt wurden. Unmerklich verändert die Lösung ihren eigentlich zugedachten Zweck und wird zu einem Hemmnis, zu einer Störung, zu einer failed activity im Prozess des Organisierens. Man könnte auch sagen Dysfunktionen sind im Prozess des Organisierens die heute vergeblichen Lösungsversuche von gestern.
Definition II: Organisationale Dysfunktionen sind Fehlfunktionen der Zusammenarbeit bzw. des Organisierens, die dazu führen, dass die daraus resultierende Wertschöpfung hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt und damit im Ergebnis schlechter ist als sie es hätte sein müssen. ...