Transformation ist etwas für Erwachsene. Oliver Sowa und Wolf Lotter (288)
Description
"Transformation ist kein Spielplatz. Transformation ist etwas für Erwachsene.“
Transformation ist ein Wort, das in der Arbeitswelt gerne und oft verwendet wird. Manchmal so oft, dass es seine Substanz zu verlieren droht. Doch in diesem Gespräch wird es zurückerobert.
Jule Jankowski trifft auf Oliver Sowa, Geschäftsführer der Beutlhauser Gruppe, und Wolf Lotter, Essayist und langjähriger Vordenker für gesellschaftlichen Wandel. Gemeinsam haben die beiden ein Buch geschrieben: „Transformation“. Ein Wort, ein Anspruch und ein echtes Arbeitsprogramm.
Umbau zum kundenzentrierten Unternehmen
Oliver Sowa bringt eine Perspektive mit, die selten so offen und selbstkritisch formuliert wird. Als Führungskraft eines mittelständischen Unternehmens beschreibt er, wie radikal sich Strukturen ändern müssen, wenn man echte Kundenorientierung und Zusammenarbeit ermöglichen will.
"Unsere Organisation war per Institution kundenfeindlich gebaut," führt Oliver selbstkritisch aus und erklärt, wie dem Umbau gelang. Vom Abbau von Silos über die Abschaffung klassischer Zielvereinbarungen bis hin zur Reorganisation ganzer Entscheidungsprozesse lässt Sowa keinen Zweifel daran, dass echte Transformation keine PR-Maßnahme ist, sondern Arbeit an der Institution selbst.
Transformation ist ernste Angelegenheit
Wolf Lotter kontert mit seiner klarsichtigen, oft schonungslosen Analyse gängiger Narrative. Für ihn ist Transformation keine Wohlfühlveranstaltung, sondern eine ernste Angelegenheit. Wer Transformation will, muss bereit sein, Realitäten anzuerkennen, Verantwortung zu übernehmen und sich der Mühe des Denkens zu stellen. Mit spitzer Feder kritisiert er den Budenzauber rund um Schlagwörter wie Nachhaltigkeit oder Vertrauen, wenn diese nicht mit Substanz unterlegt sind.
Wo beginnt, wo endet Transformation?
Wie sieht echte Transformation aus. Wo beginnt sie, und warum kommt so vieles von oben. Was bedeutet horizontale Verantwortung, und warum ist Digitalisierung erst der letzte Schritt. Warum müssen Führungskräfte anfangen, das System zu hinterfragen, das sie selbst geschaffen haben. Und was bedeutet eigentlich Sinn – jenseits der semantischen Nebelkerzen.
Vertikale und horizontale Ebene der Transformation
Besonders eindrucksvoll ist die gemeinsame Reflexion über vertikale und horizontale Dimensionen von Transformation. Vertikal bedeutet, die Veränderung durch alle Ebenen der Organisation zu denken, von der Führung bis zur operativen Praxis. Horizontal meint, die Auflösung von Silos, das Verstehen von Zusammenhängen über Abteilungsgrenzen hinweg und die Fähigkeit, Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette neu zu organisieren. Nur wenn beide Richtungen zusammengedacht werden, kann Transformation wirksam und tragfähig sein.
Darüber sprechen wir in der Folge von GOOD WORK
- Inventur statt Vision: Unternehmen müssen sich trauen, zu sehen, was ist
- Ein nüchterner Blick auf die eigene Realität ist Ausgangspunkt jeder Transformation
- Kundenfeindlich durch Struktur: Wie Organisationen ungewollt Zusammenarbeit verhindern
- Wenn Systeme falsch gebaut sind, hilft kein gutes Wollen – nur Umbau
- Gesätes Misstrauen: Warum Zielsysteme oft mehr schaden als nutzen
- Verhalten ist das Ergebnis von Steuerung – nicht von Charakter
- Transformation braucht Mut zur Selbstkritik: Führung beginnt mit Klarheit
- Wer oben sitzt, muss zuerst den Spiegel halten – nicht die PowerPoint
- Digitalisierung ist kein Heilmittel: Erst Kultur, dann Technik
- Technologie ist Abbild, nicht Ursache – ohne Struktur ist Software wirkungslos
- Zusammenarbeit heißt Entflechtung: Horizontale Verantwortung statt vertikale Kontrolle
- Organisationen, die Verantwortung dorthin bringen, wo die Kompetenz sitzt, gewinnen Klarheit
Die beiden Gäste bilden eine perfekte Dialektik. Praxis trifft Theorie, Klartext trifft Tiefgang. Und die Gastgeberin sorgt dafür, dass aus diesem Austausch keine Abhandlung wird, sondern ein lebendiger Dialog mit viel Humor, Reibung und Reflexion.
Ein Gespräch, das provoziert, ermutigt und herausfordert. Mit einem klaren Appell: Wer Wandel will, muss sich ehrlich machen. Und anfangen, neu zu führen.
Viel Spass bei dieser Folge.
Interview: Jule Jankowski
Weiterführende Links und Infos:
Hier geht's direkt zum Buch von Wolf Lotter und Oliver Sowa Transformation: Theorie und Praxis für die Führung. Wie bewusster Wandel neue Chancen eröffnet und stabile Orientierung in einem sich rasant verändernden Wettbewerbsumfeld bietet. Erschienen: 2025 im Haufe Verlag
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