Tunnelbau bei 2. Stammstrecke: Jetzt kommt 178-Meter-Bohrer zum Einsatz
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Erste Tunnelbohrmaschine bestellt
Für das Großprojekt 2. Stammstrecke München hat die Arbeitsgemeinschaft „Tunnel Hauptbahnhof“ die erste von insgesamt sechs Tunnelbohrmaschinen (TBM) bestellt. Damit startet der Übergang zum maschinellen Tunnelbau – dem Herzstück eines der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands.
Hightech aus Baden-Württemberg
Die 178 Meter lange Maschine wird von der Herrenknecht AG im baden-württembergischen Werk Schwanau gebaut. Sie ist speziell für die schwierigen Bodenverhältnisse Münchens aus Ton, Schluff, Sand und Kies konzipiert. Mit einem Durchmesser von fünf Metern und einem Gesamtgewicht von rund 700 Tonnen gehört sie zu den leistungsstarken Spezialmaschinen im europäischen Tunnelbau.
Einsatz ab 2026 in München
Ab September 2026 soll die TBM in München zwischen Donnersberger Brücke und Marienhof den Erkundungs- und Rettungsstollen graben. Nach der Werksabnahme wird die Maschine in Einzelteile zerlegt, zur Baustelle transportiert, wieder zusammengesetzt und für den Start vorbereitet.
Sechs TBM für das Großprojekt
Insgesamt kommen sechs Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz. Sie bauen zwei Verkehrstunnel von Westen und Osten sowie den Erkundungs- und Rettungsstollen. Später treffen die Tunnel im Marienhof zusammen. Die ersten TBM für die Verkehrstunnel sollen voraussichtlich 2028 starten.
Mehr Kapazität und bessere Anbindung
Die 2. Stammstrecke soll die Münchner S-Bahn nachhaltig stärken: mehr Kapazität, bessere Pünktlichkeit und eine attraktive Alternative für umweltfreundlichen Nahverkehr. Die Strecke verläuft in bis zu 48 Metern Tiefe zwischen Laim und Leuchtenbergring, es werden fünf Bahnhöfe neu gebaut oder umgebaut und die Anbindung an den Flughafen München verbessert. Fertiggestellt werden soll das Projekt voraussichtlich zwischen 2035 und 2037.
Wer steckt hinter dem Projekt?
Die ARGE Tunnel Hauptbahnhof besteht aus den Firmen Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Ed. Züblin AG, Firmengruppe Max Bögl sowie Bauer Spezialtiefbau.




