VIDP#102 – Affen-Rentner, Dreifach-Jobber und Chief-Pools-Officer (mit Streetart-Exkurs)
Description
In der einhundertzweiten Episode unseres farbenfrohen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ steigen wir – eher untypisch für einen Audio-Podcast – mit Streetart-Fotografie ein. Ben hat im Benanza-Bus einen kleinen Roadtrip absolviert und geknipst was das Zeug hält. Danach wechseln wir aber in unser gewohntes Medien-Potpourri: Koffein-Entzug im Urlaub, Socken im Bett, Internet-Sucht im Amazonas und zur Krönung eine Anaconda im Yoga-Outfit. Beruflich geht‘s vom Home-Office-Triathlon zum Pool-Beauftragten. Wer übrigens Schweizer*in werden will, sollte keinesfalls an Feiertagen den Rasen mähen. Und klar: Ein wenig Fußball ist auch dabei.
„Die waren im positiven Sinne betrunken.“ (Beef lobt die schottischen Fußballfans)
Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: > www.benanza.de/2024/podcast/vidp102-affen-rentner-dreifach-jobber-und-chief-pool-officer-mit-streetart-exkurs
Pool-Promotion und Bett-Hygiene
Auf die Liste der überkandidelten Berufsbezeichnungen setzt ein kalifornischer Pool-Vermieter ein weiteres Jobangebot. Die „Vision Clearance Engineers“, vulgo Fensterputzer, und als „Facility Manager” gehypte Hausmeister bekommen Gesellschaft vom „Chief Pools Officer“. Die gesuchte Person soll möglichst viele Mietpools des Anbieters Swimply anmieten, testen und auf sozialen Medien „dokumentieren“, beziehungsweise wohl eher promoten. Die Krönung: Neben einem Video-Lebenslauf ist zugleich der Nachweis über eine Pool-Buchung einzureichen. Mit solch viralen Angeboten kann man dann schon Umsatz generieren, bevor entsprechende Beauftragte eingestellt wurden.
Was sollte man auf keinen Fall mit ins Bett nehmen? Die Studie eines britischen Matratzenhändlers ergab, dass Ungemach von einem, beziehungsweise zwei Kleidungsstücken droht, die vielleicht nicht jede*r auf dem Schirm hat: Es sind die Socken. Allerlei vom Fußboden aufgesammelte Bakterien landen abends mit der Fußbekleidung im Bett. Das könne zu allerlei Unpässlichkeiten von Hautausschlägen bis Atemwegserkrankungen führen. Plakativ zeigt dies der gerne genommene Klo-Vergleich: Auf Socken finde sich mehr Schmutz als auf einer Fernbedienung, und auf dieser wiederum mehr als auf einer Toilette.
„Erst die Kloschüssel, dann der Hipster-Bart, dann die Fernbedienung – und das schlimmste sind offensichtlich die Socken im Bett.“ (Ben zieht den bakteriologischen Quervergleich zu VIDP-Episode 1)
Der naheliegende Tipp für Socken-Liebhaber: Einfach abends ein frisches Paar anziehen. Und für diejenigen, die gerne komplett nackt schlafen, gibt es aus der Schlafforschung Entwarnung. Ohne Kleidung bessere sich die Schlafqualität und die natürliche Regeneration der Haut werde gefördert. Von ungefilterten Darmwinden soll man sich hingegen nicht entmutigen lassen, denn diese stellen bei gesunden Menschen keine Bedrohung dar.
„Ich habe geschurzt, wir müssen gehen!“ (Sammer ist nie um ein passendes Filmzitat verlegen)
Internet-Importeur und Eidgenossen-Test
Das bisher weitgehend abgeschottet lebende Amazonas-Volk der Marubo erhielt dank einer technologie-missionarischen Aktivistin vor kurzem Internetzugang. In den Regenwald geschleppte Starlink-Antennen bringen jedoch nicht nur das Wissen der Welt auf die örtlichen Smartphones, die bisher vor allem zum Fotografieren Verwendung gefunden hatten. Vor allem bringen sie, wenn man dem Dorfältesten glauben darf, exzessiven Pornokonsum, internetsüchtige und lethargische Jugendliche und generell „die Wege des weißen Mannes“, wie es der 73-Jährige despektierlich zusammenfasst.
„Die Leute haben von ihrem Tagesgeschäft abgesehen und haben sich eine Wurst nach der anderen gepellt.“ (Prollo erklärt das Urwald-Internet)
Während also auf den Bildschirmen die Backen wackeln, geht die Stammeskultur den Bach runter.
Kulturelle Meinungsverschiedenheiten finden sich auch in Mitteleuropa. Einem Noch-Franzosen, der seit über zehn Jahren in Clos du Doubs im Schweizer Kanton Jura gelebt hatte, verweigerte die Gemeindeversammlung die Einbürgerung. Eine knappe Mehrheit stimmte gegen den Mann, und das mit unterschiedlichen Begründungen. Man bekomme ihn selten zu Gesicht, hieß es, oder er hätte an Feiertagen seinen Rasen gemäht. Sein Haus sei seit Jahren eine Dauerbaustelle, die bei Stürmen oft Trümmer verteile. Insgesamt missachte er die örtlichen Regeln und sei somit nicht integriert. Der Abgewiesene müsste nun in eine andere Gemeinde ziehen, um doch noch eingebürgert zu werden.
Jackson-Schimpanse und Job-Sammler
Michael Jackson war nicht nur Popstar, sondern auch Tierliebhaber. So hinterließ er zwar keine menschlichen Hinterbliebenen, aber seinen Affen Bubbles. Den Schimpansen hatte er zu Lebzeiten als Haustier gehalten und zu diversen Fernseh- und Filmauftritten mitgeschleppt. Schon 2005, vier Jahre vor Jacksons Tod, war das pelzige Groupie in den Ruhestand getreten. Mittlerweile ist er mit 41 Jahren ein Primaten-Senior, geht künstlerischen Hobbys nach und lässt es sich in Florida unter seinesgleichen gutgehen. Für sein finanzielles Wohlergehen ist dank dem Nachlass seines berühmten Herrchens gesorgt, und dessen Fans schicken ihm regelmäßig Geschenke. Es sei ihm gegönnt, zumal ein solch entspannter Lebensabend dem King of Pop leider verwehrt blieb.
Von Ruhestand keine Spur: Die Suche nach Jobsicherheit eskalierte für einen texanischen Netzwerktechniker ein wenig und trieb ihn in den Burnout. Der fleißige Angestellte trug zwar in einem Jahr 344.000 US-Dollar ins Home-Office, hatte dafür allerdings auch drei Vollzeitjobs. Die Mehrfachbeschäftigung hatte bereits 2020 begonnen und trug dazu bei, dass er eine Hypothek abbezahlen und für die Ausbildung seiner Kinder sparen konnte. Als schließlich zwei der drei Arbeitgeber aufgrund Umstrukturierungen die Arbeitsverhältnisse kündigten, kam der Arbeit(über)nehmer mit zwei Abfindungen und einem verbliebenen Vollzeitjob aus der Sache heraus.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ „Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern auch um die Geschichte dahinter. Und manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick vielleicht nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Beef Rogers, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.
Eine Produktion von Benanza.Podcast 2024. Mehr Infos unter https://www.benanza.de/category/podcast/voll-in-die-presse/
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