DiscoverVoll in die PresseVIDP#105 – Standhochsprung, Barfuß-Marathon und Pauschenpferd (Best-of-Olympia-Edition)
VIDP#105 – Standhochsprung, Barfuß-Marathon und Pauschenpferd (Best-of-Olympia-Edition)

VIDP#105 – Standhochsprung, Barfuß-Marathon und Pauschenpferd (Best-of-Olympia-Edition)

Update: 2024-08-11
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Voll in die Presse - Episode 105

In der einhundertfünften Episode unseres athletischen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ hagelt es Olympia-Highlights: Bizarre Sportarten von Sackhüpfen bis Solo-Synchronschwimmen, sympathische Memes vom Turkish Hitman bis zum Pommel-Horse-Guy. Ein Goldfavorit wird zum Deppen, ein Marathonläufer hat die Schuhe vergessen, holt aber trotzdem Gold. Ein grenzübergreifendes Tischtennis-Selfie gibt’s aus Nord- und Südkorea und Kommentatoren-Gold geht nach Deutschland. In der neuen Rubrik „Funky Fun-Facts“ verraten wir schließlich, warum „Paris 2024“ keine Olympiade ist und wie man zum Olympioniken wird. Immerhin verfügen in unserer Runde drei von vier Mitstreiter eine über jahrzehntelangen Medienkonsum geschärfte Sportexpertise.



„Näher bin ich an Sport nicht rangekommen als über das Sportsender-Nachtprogramm.“



  • Prollo (selbstkritisch über sein Sportwissen)



Als außersportlichen Exkurs kommt unsere Stamm-Hörerin Regina zur dunklen Seite der KI-Musik zu Wort. Musik-Profi Mokka nimmt fachlich Stellung (Spoiler-Alarm): Spotify veräppelt uns mit KI-Fahrstuhlmusik. Dafür versammeln wir die Puhdys, die Prinzen und Rammstein in einem kleinen Olympia-Ratespiel. In der Disziplin Bier-Genuss treten heute IPAs aus Frankreich und aus den Niederlanden an.


Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2024/podcast/vidp105-standhochsprung-barfuss-marathon-und-pauschenpferd-best-of-olympia-edition


Disziplin-Klassiker und Kommentatoren-Gold


In der Antike ging es rund um den Olymp eher rustikal zu: Laufen, Ringen, Faustkampf und dergleichen. Bei den olympischen Spielen der Neuzeit wurden hingegen innovative bis merkwürdige Disziplinen ausprobiert, etwa Hindernisschwimmen, Langstreckentauchen oder Standhochsprung. Offensiver wurde es beim Taubenschießen – mit echten Tauben – und beim Pistolenduell – glücklicherweise mit Wachskugeln. Beim Hirsch-Schießen wurde hingegen auf Dummy-Zielscheiben anstatt auf lebende Tiere geballert. Das Pudel-Frisieren hat es („leider“) nur in den olympischen Testlauf geschafft. Es gab zwar Gold für 17 frisierte Puschelhunde, aber keine Freigabe als offizielle Olympia-Disziplin.



„Er kommentiert den Pferdesport wie eine Symphonie“



  • Ben (bekennender Soestmeier-Fan)



Neben den sportlichen Höchstleistungen gehört zu Olympia auch die geflissentliche und manchmal sogar wahrhaft inbrünstige Kommentierung. Eine gute Chance auf Kommentatoren-Gold hätte Carsten Sostmeier. Als fast schon lyrischer Reitsport-Experte hat der TV-Kommentator über die Jahre eine große Fangemeinde aufgebaut, und seit "Paris 2024“ auch uns für sich gewonnen. Durch ihn lernen wir, dass hinter Dressurreiten mehr steckt als Hoppe-Reiter, und welche Bedeutung die Beziehung zwischen Reiter*in und Pferd für einen gelungenen Auftritt hat:



„Bemerkenswert, mit welch einer freudigen Gelassenheit hier diese Stute unterwegs ist und quasi immer wieder fragt: Isabell, komm, zeig mir, wohin wir weitertanzen wollen.“



  • Carsten Soestmeier (zum Ritt von Isabell Werth beim olympischen Manschaftsdressurreiten 2024)



Hitman-Meme und Schnarch-Jury


Pistolenschießen mit Gehörschutz, Blende und Schießbrille? Da lacht der türkische Sportschütze Yusuf Dikeç. Er zieht lieber mit der linken Hand in der Tasche ohne solcherlei Ausrüstung lässig die Knarre. Trotzdem oder gerade deshalb reicht sein lässiger Stil für die Silbermedaille in Paris. Und das Internet feiert ihn als türkischen Hitman – das ist doch Gold wert.



„Wie bei allen Ereignissen auf diesem Planeten fühlen sich immer Leute berufen, bei irgendetwas, das nicht funktioniert, dann direkt ins Netz zu gehen und rumzumotzen.“




  • Sammer (plädiert für mehr Gelassenheit im Internet)


Den Schuss nicht gehört hat die Hammerwurf-Jury, als Merlin Hummel zur diesjährigen Olympia-Qualifikation antrat. Offenbar hatte er seinen Hammerwurf so unauffällig absolviert, dass der Kampfrichter davon nichts mitbekam. Als er sich dann doch auf den Weg zum Ausmessen machte, wurde ihm das Wurfgerät schon entgegengetragen. Es folgten die Suche nach der Einschlagstelle, ein hektisches Hin und Her sowie einige Diskussionen, bis Hummel dann doch noch eine gültige Wertung erhielt. Shit happens, wir nehmen’s gelassen.


100-Gramm-Ringerin und Motorboot-Debakel


Eine kleine Normabweichung bedeutete für die indische Ringerin Vinesh Phogat das Olympia-Aus und brachte sie dazu, ihre Karriere zu beenden. Als sie im Finale antreten sollte, war sie laut offizieller Messung nur 100 Gramm zu schwer für ihre Gewichtsklasse bis 50 kg. Zuletzt hatte sie noch mittels Sauna, Fasten und sogar Haarschnitt versucht, jedes Gramm herauszuholen. Ähnlich war es im Jahr 2000 der Judo-Kämpferin Debbie Allan gegangen – sie lag damals sogar nur 50 Gramm über dem zulässigen Gewicht. Neben den genannten Sofortmaßnahmen hatte sie sich sogar nackt wiegen lassen.


Dass es auch insgesamt nicht immer glatt läuft, zeigte das 1908 in London eingeführte und gleich auch wieder abgeschaffte olympische Motorboot-Rennen. Nicht nur, dass es kaum Teilnehmer gab. Alle drei Rennen endeten bei schwerer See im Debakel und es erreichte jeweils nur ein Boot überhaupt das Ziel.


Bei „Paris 2024“ waren wir treu des etwas abgetragenen Olympia-Mottos „dabei sein ist alles“ aber trotz aller Widrigkeiten von den überragenden sportlichen Leistungen an und in der Seine beeindruckt. Mit einem feierlichen „Haudraufundschlus“ (Gruß an alle Asterix-Fans) verabschieden wir uns – und verschwinden im Gegensatz zum olympischen Feuer nicht für zwei Jahre, sondern nur für zwei Wochen in der Versenkung.


Über diesen Podcast


Voll in die Presse“ „Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern auch um die Geschichte dahinter. Und manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick vielleicht nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.


Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Beef Rogers, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.


Eine Produktion von Benanza.Podcast 2024. Mehr Infos unter https://www.benanza.de/category/podcast/voll-in-die-presse/


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Ben Cartwright für Benanza.Podcast