DiscoverVoll in die PresseVIDP#95 – Laborfleisch-Bremse, Basken-Ballern und Splatter-Index (No-Go-Edition mit Spendengala)
VIDP#95 – Laborfleisch-Bremse, Basken-Ballern und Splatter-Index (No-Go-Edition mit Spendengala)

VIDP#95 – Laborfleisch-Bremse, Basken-Ballern und Splatter-Index (No-Go-Edition mit Spendengala)

Update: 2024-02-28
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Voll in die Presse - Episode 95

In der fünfundneunzigsten Episode unseres verbotenen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ graben wir kuriose Gesetze aus, lassen den Amtsschimmel wiehern und wundern uns, welche Filme und Lieder auf dem Index gelandet sind. Im neuen Tonstudio der Benanza-Ranch stärken wir uns an Südtiroler Spezialitäten, die uns Hörer Pino gespendet hat. Sein großzügiges Care-Paket enthielt neben reichlich Bier auch Kaminwurzen und Schüttelbrot, so dass wir lauter knuspern als Hänsel und Gretel.


Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2024/podcast/vidp95-laborfleisch-bremse-basken-ballern-und-splatter-index-no-go-edition-mit-spendengala


Gesetzes-Quiz und Island-Verbote


Sonderbare Gesetzgebung lädt zum Miträtseln ein: Ist in Paris das Küssen in Kirchen verboten? Oder eher auf Bahnsteigen? Müssen dänische Autofahrer vor der Fahrt den Kofferraum entlüften oder nach Personen unter dem Fahrzeug schauen? Und ist im Westminster-Palast das Sterben untersagt? Die Auswahl an kuriosen Regelungen ist so groß, dass selbst absurde Phantasieantworten kaum von echten Regelungen zu unterscheiden sind.


Eine Reihe illustrer Verbote hat der Vulkaninselstaat Island zu bieten. Von 1915 bis 1989 war Bier untersagt, weil es als Ausdruck des dänischen Lebensstils galt. Und von Dänemark hatte man sich mit Mühe unabhängig gemacht. Außerdem gab es von 1966 bis 1987 an Donnerstagen kein Fernsehprogramm, zwischenzeitlich auch im ganzen Juli nicht. Dadurch sollte die Bevölkerung wenigstens einmal die Woche und in den Sommerferien mal rauskommen, anstatt vor der Kiste abzuhängen. Ausdrücklich erlaubt war es in der Region Westfjorde hingegen, auf Basken zu ballern. Im Jahr 1615 versuchten sich 80 baskische Schiffbrüchige durchzuschlagen, in dem sie Einheimische ausraubten. Damit zogen sie derart nachhaltigen Groll auf sich, dass das Verbot 400 Jahre überdauerte und erst 2015 abgeschafft wurde.


Erzieherinnen-Posse und Peta-Karussell


Eine junge Mexikanerin landet nach dem Jura-Studium als Au-pair in Deutschland, entsagt ihrer Profession und will Erzieherin werden. Kein schlechter Plan angesichts des Personalmangels in diesem Bereich. Doch die Kita-Träger verlangen einen Berufsschulplatz und die Berufsschule verlangt einen Ausbildungsvertrag. Das Henne-Ei-Problem löst sich schließlich dank ihrer Beharrlichkeit und der Unterstützung durch einen motivierten Träger. Als die Ausbildung nach Monaten endlich losgehen soll, muss die Erzieherin in spe gleich am ersten Arbeitstag Urlaub nehmen. Denn der Amtsschimmel ist nicht nur schizophren, sondern auch lahmarschig: Die Arbeitserlaubnis dümpelt noch bei der Ausländerbehörde herum und kommt erst nach erneutem Hinterhertelefonieren Wochen später an.


Neben dem Amtsschimmel gelangt nun auch das Schaukelpferd in die Kontroverse. Wenn es nach dem US-Ableger der krawalligen Tierschutzorganisation PETA geht, sollen Karussells auf Jahrmärkten künftig ohne Tierfiguren auskommen. Der Sinn des Ganzen: Vor allem Kinder sollen nicht den Eindruck gewinnen, dass Tiere der menschlichen Unterhaltung dienen. Die Aktion ist eher symbolisch und hat auch kein Verbot zum Ziel, sondern eine freiwillige Umorientierung der Hersteller. Als rotierende Transportmittel schlagen die Tierschützer Autos und andere Fahrzeuge vor, oder auch Regenbögen oder Besen.


Laborfleisch-Bremse und Splatter-Index


Die italienische Regierung fürchtet offenbar den kulturellen Niedergang durch Laborfleisch. Jedenfalls will sie dessen Herstellung und Verkauf per Gesetz verbieten. Als Hauptargumente gegen künstlich und damit tierschonend erzeugtes Fleisch – das es in Europa noch gar nicht zu kaufen gibt – werden der Schutz der italienischen Küche und des landwirtschaftlichen Erbes angeführt. Ganz beiläufig unterstützt auch die Agrarlobby das Vorhaben. So soll man sich in Italien auch künftig von gesunden Antibiotika-Hühnchen ernähren können, die posthum das Kulturerbe der Massentierhaltung in Ehren halten.


Der Index ist des Filmes Fleischwolf. Wer es mit Sex und/oder Gewalt übertreibt, landet bekanntlich auf dem Index. Damit geht es ab unter die Ladentheke oder schlimmstenfalls ins behördliche Fegefeuer. Im Nachhinein scheint die Hochzeit der fürsorglichen Zensur in die 1970er und 80er Jahre zu fallen. Heute wirkt die zuständige Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz fast schon altersmilde, wirken doch Schulmädchenreport & Co. gegenüber einer durchschnittlichen Folge von Game of Thrones geradezu züchtig. Doch nicht nur bei Fleischpeitsche und Hupen, sondern vor allem bei Gore und Splatter läuten die Alarmglocken. Filme wie „Blood Feast“, „Braindead“ und „Zombie“ halten, was sie versprechen, worauf die Zensurstelle sie zurückhält.


Wir hingegen machen ungebremst weiter – mit den Händen über der Bettdecke und der Hand am Glas. Bleibt uns gewogen und lasst euch auch gerne von der alpinen Spendenbereitschaft anstecken!


Über diesen Podcast


Voll in die Presse“ „Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern auch um die Geschichte dahinter. Und manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick vielleicht nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.


Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Beef Rogers, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.


Eine Produktion von Benanza.Podcast. Mehr Infos unter https://www.benanza.de/category/podcast/voll-in-die-presse/


Kontakt & Mehr


Web: https://www.benanza.de


Twitter: https://twitter.com/vidp_podcast


Instagram: https://www.instagram.com/benanza_pix


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Mail: voll-in-die-presse@benanza.de


Merch: https://www.amazon.de/Voll-die-Presse-Fanware-Merchandise

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Ben Cartwright für Benanza.Podcast