Viel mehr als nur der Gentleman-Typ: Sky du Mont, Schauspieler und Autor
Update: 2025-08-30
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Es sei Sky du Monts Abschied aus dem Filmgeschäft, hieß es noch Mitte August in München bei der Premiere von „Das Kanu des Manitu“. Kultregisseur Michael „Bully“ Herbig verdrückte gar einige Tränchen. Im Gespräch mit SWR Kultur gibt sich Sky du Mont hingegen geheimnisvoll:
Grundsätzlich sei der deutsche Film sehr viel besser geworden, sagt der 78-jährige Schauspieler, der in seiner jahrzehntelangen Karriere u.a. mit internationalen Stars wie Gregory Peck, Anthony Quinn, Nicole Kidman und Tom Cruise vor der Kamera stand.
Früher, so resümiert Sky du Mont, habe es in Deutschland ein „absolutes Redaktionsfernsehen“ gegeben: „Da saßen irgendwelche Redakteure und haben über alles bestimmt, mit den immer gleichen Regisseuren“. Das sei nicht gut für eine Filmindustrie. Heute hingegen gäbe es viele junge Regisseurinnen und Regisseure mit tollen Ideen.
In Zukunft will sich Sky du Mont noch mehr auf seine Lesungen konzentrieren, sei es aus seinen Büchern oder Adaptionen von anderen Autoren. Und auch auf der Bühne – etwa als Erzähler im Musical „The Rocky Horror Show“ – genießt Sky du Mont den unmittelbaren Kontakt zum Publikum.
Die Rolle des Santa Maria in „Der Schuh des Manitu“ bezeichnet Sky du Mont als Glücksfall: Immer nur der charmante Bösewicht sein – mit diesem Image habe er lange gehadert. Sein Freund Michael „Bully“ Herbig habe ihm mit der Rolle in seinen Westernkomödien ein echtes Geschenk gemacht. Es freue ihn ungemein, „dass die Leute meine Rolle, den Bösewicht, mögen“.
Bis heute interessant findet er, dass seine filmischen Erfolge in Amerika, keinerlei Resonanz oder gar Anerkennung in Deutschland nach sich zogen. So die amerikanische Miniserie „War & Remembrance“ von 1988, in der Sky du Mont den Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg spielte. Sie wurde unter anderem mit einem Golden Globe ausgezeichnet.
„Egal, macht nichts“, erklärt der Schauspieler im Interview. „Ich bin sehr stolz, dass ich dabei war und es hat sehr viel Spaß gemacht.“
Als prägende Erfahrung beschreibt Sky du Mont die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Star-Rregisseur Stanley Kubrick: „Der war berüchtigt“ – im positiven, aber auch im negativen Sinne. Kubrick habe seine Schauspieler schon sehr hart rangenommen, erinnert sich Sky du Mont.
„Ich lernte einen Regisseur kennen, der mich mochte“, erzählt der Schauspieler. „Das war für mich eine sehr neue Erfahrung. Es war nicht so, dass ich viele Regisseure in meinem Leben hatte, außer Bully vielleicht, die mich wirklich mochten.“ Er habe Kubrick als einen menschlichen Regisseur kennen gelernt:
Warum er so „unbeliebt“ gewesen sei und immer auf die bösen Rollen festgelegt wurde, dass habe er sich sehr lange gefragt, so Sky du Mont. Im „Tatort“, bei „Derrick“, „Der Alte“ spielte er Mörder, Leichen oder Auftraggeber.
„Und in sämtlichen Liebesfilmen wurden immer mir die Frauen ausgespannt. Da fragt man sich schon – hallo?! – wie sehen mich eigentlich die Leute?“, sagt Sky du Mont im Interview.
Vielleicht habe er irgendwie unnahbar gewirkt, vermutet der Schauspieler hinsichtlich dieser – zumindest in Deutschland – etwas eintönigen Rollenbesetzung.
Auch als Autor hat sich Sky du Mont einen Namen gemacht – der in familiärer Beziehung zum Dumont Verlag steht. In seinem neusten Buch „Der nächste Fehler kommt bestimmt“, plädiert der Vater dreier Kinder „positiver, milder zu sein – mit den Menschen, mit denen er es zu tun habe. Und mit sich selbst.“
Das Alter schenke ihm eine sehr schöne Zeit, „ohne diesen Stress und ohne Druck. Ich genieße das sehr“, freut sich Sky du Mont, der zwischen Hamburg, wo er in einer WG mit seinem Sohn lebt, und dem gemeinsamen Haus mit seiner Partnerin in Österreich pendelt.
In seinem biografischen Rückblick erzählt Sky du Mont auch von den Menschen, die ihm im Leben weitergeholfen haben. So auch der große Schauspieler Gregory Peck, der ihn immer zum Essen eingeladen habe, und der ihm einen guten Rat mit auf den Weg gegeben habe: „Weißt Du Sky, ich war nie der beste Schauspieler in Hollywood. Aber ich war immer der fleißigste!“
Seinen so persönlichen, geradezu vertraulichen Schreibstil, begründet Sky du Mont mit der Erkenntnis, dass ihn und seine Leserschaft nichts trenne. „Mir wurde klar, dass wir alle die gleichen Wünsche, Träume, Fehler haben. Da kann ich mich doch auch persönlich an meine Leser wenden.“
Ich mag solche totalitären Behauptungen überhaupt nicht. Mal sehen, was das Leben noch für Überraschungen bereithält.Quelle: Sky du Mont, Schauspieler und Autor
Grundsätzlich sei der deutsche Film sehr viel besser geworden, sagt der 78-jährige Schauspieler, der in seiner jahrzehntelangen Karriere u.a. mit internationalen Stars wie Gregory Peck, Anthony Quinn, Nicole Kidman und Tom Cruise vor der Kamera stand.
Früher, so resümiert Sky du Mont, habe es in Deutschland ein „absolutes Redaktionsfernsehen“ gegeben: „Da saßen irgendwelche Redakteure und haben über alles bestimmt, mit den immer gleichen Regisseuren“. Das sei nicht gut für eine Filmindustrie. Heute hingegen gäbe es viele junge Regisseurinnen und Regisseure mit tollen Ideen.
Mehr Zeit für Lesungen und die Bühne
In Zukunft will sich Sky du Mont noch mehr auf seine Lesungen konzentrieren, sei es aus seinen Büchern oder Adaptionen von anderen Autoren. Und auch auf der Bühne – etwa als Erzähler im Musical „The Rocky Horror Show“ – genießt Sky du Mont den unmittelbaren Kontakt zum Publikum.
Die Rolle im „Schuh des Manitu“ war ein Geschenk
Die Rolle des Santa Maria in „Der Schuh des Manitu“ bezeichnet Sky du Mont als Glücksfall: Immer nur der charmante Bösewicht sein – mit diesem Image habe er lange gehadert. Sein Freund Michael „Bully“ Herbig habe ihm mit der Rolle in seinen Westernkomödien ein echtes Geschenk gemacht. Es freue ihn ungemein, „dass die Leute meine Rolle, den Bösewicht, mögen“.
Bis heute interessant findet er, dass seine filmischen Erfolge in Amerika, keinerlei Resonanz oder gar Anerkennung in Deutschland nach sich zogen. So die amerikanische Miniserie „War & Remembrance“ von 1988, in der Sky du Mont den Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg spielte. Sie wurde unter anderem mit einem Golden Globe ausgezeichnet.
„Egal, macht nichts“, erklärt der Schauspieler im Interview. „Ich bin sehr stolz, dass ich dabei war und es hat sehr viel Spaß gemacht.“
Die Zusammenarbeit mit Kubrick: „Er war einfach großartig“
Als prägende Erfahrung beschreibt Sky du Mont die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Star-Rregisseur Stanley Kubrick: „Der war berüchtigt“ – im positiven, aber auch im negativen Sinne. Kubrick habe seine Schauspieler schon sehr hart rangenommen, erinnert sich Sky du Mont.
„Ich lernte einen Regisseur kennen, der mich mochte“, erzählt der Schauspieler. „Das war für mich eine sehr neue Erfahrung. Es war nicht so, dass ich viele Regisseure in meinem Leben hatte, außer Bully vielleicht, die mich wirklich mochten.“ Er habe Kubrick als einen menschlichen Regisseur kennen gelernt:
Ich liebte diesen Mann über alles – er war einfach großartig.Quelle: Sky du Mont über die Zusammenarbeit mit Stanley Kubrick in „Eyes Wide Shut“
Eine Karriere als Schurke und Nebenbuhler
Warum er so „unbeliebt“ gewesen sei und immer auf die bösen Rollen festgelegt wurde, dass habe er sich sehr lange gefragt, so Sky du Mont. Im „Tatort“, bei „Derrick“, „Der Alte“ spielte er Mörder, Leichen oder Auftraggeber.
„Und in sämtlichen Liebesfilmen wurden immer mir die Frauen ausgespannt. Da fragt man sich schon – hallo?! – wie sehen mich eigentlich die Leute?“, sagt Sky du Mont im Interview.
Vielleicht habe er irgendwie unnahbar gewirkt, vermutet der Schauspieler hinsichtlich dieser – zumindest in Deutschland – etwas eintönigen Rollenbesetzung.
Neues Buch: Sky du Mont plädiert für mehr Positivität
Auch als Autor hat sich Sky du Mont einen Namen gemacht – der in familiärer Beziehung zum Dumont Verlag steht. In seinem neusten Buch „Der nächste Fehler kommt bestimmt“, plädiert der Vater dreier Kinder „positiver, milder zu sein – mit den Menschen, mit denen er es zu tun habe. Und mit sich selbst.“
Das Alter schenke ihm eine sehr schöne Zeit, „ohne diesen Stress und ohne Druck. Ich genieße das sehr“, freut sich Sky du Mont, der zwischen Hamburg, wo er in einer WG mit seinem Sohn lebt, und dem gemeinsamen Haus mit seiner Partnerin in Österreich pendelt.
Erinnerung an Menschen, die seine Karriere förderten
In seinem biografischen Rückblick erzählt Sky du Mont auch von den Menschen, die ihm im Leben weitergeholfen haben. So auch der große Schauspieler Gregory Peck, der ihn immer zum Essen eingeladen habe, und der ihm einen guten Rat mit auf den Weg gegeben habe: „Weißt Du Sky, ich war nie der beste Schauspieler in Hollywood. Aber ich war immer der fleißigste!“
Seinen so persönlichen, geradezu vertraulichen Schreibstil, begründet Sky du Mont mit der Erkenntnis, dass ihn und seine Leserschaft nichts trenne. „Mir wurde klar, dass wir alle die gleichen Wünsche, Träume, Fehler haben. Da kann ich mich doch auch persönlich an meine Leser wenden.“
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