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Die Geschichtsgreißlerei

Die Geschichtsgreißlerei
Author: Andreas Filipovic, Walter Szevera
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© Andreas Filipovic
Description
History goes Grätzl! - Ausgehend von Wiener Orten behandelt die Geschichtsgreißlerei historische Themen und aktuelle gesellschaftspolitische Fragen. Sie erzählt Unbekanntes und Unerhörtes über Wien und spannt den Bogen weit darüber hinaus.
57 Episodes
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Gemeinsam mit dem Gast Florian Wagner untersuchen Andreas und Walter eine der erfolgreichsten Kultserien im österreichischen Fernsehen, den „Kaisermühlen-Blues“. Sie spüren Bildern der ökonomischen, politischen und kulturellen Transformation der 1990er Jahre nach und stellen die Frage nach Gegenwart und Zukunft eines Proletarischen Fernsehens.
Cocktail-Trinken diente immer als kulturelles Unterscheidungsmerkmal gegen klassischen Alkoholismus, Spießertum und provinzielle Engstirnigkeit
Mit der industriellen Bereitstellung von Sodawasser und künstlichen Aromen sowie der Entstehung einer konsumfreundlichen amerikanisierten Jugendkultur steigt der Absatz von zuckerhältigen nicht-alkoholischen Getränken ab den 1950er rapide an.
Aufgrund technischer Innovation, Marketing und politischer Umwälzungen entwickelt sich Bier im 19.Jahrhundert vom jahreszeitlich beschränkten Genussmittel zum Modegetränk des gehobenen Bürgertums.
Erst ab den 1880er Jahren konnte aufgrund der wissenschaftlich-technischen Fortschritten in der Lebensmittelindustrie (Pasteurisierung, Kühlmittel, …) Wien im großen Maßstab mit Milch und anderen Molkereiprodukten versorgt werden.
Lange Zeit wurde Wein als Ersatz und Haltbarmachung von Wasser verwendet, erst spät entwickelt es sich als wahres Genussmittel.
Trinkwasserversorgung ist für Großstädte wie Wien zentrale Voraussetzungen, die Breitstellung von Wasser stellt aber enorme städtebauliche und finanzielle Herausforderungen
In dieser Sendung geht um die wichtige Arbeit der Gruppe MATHILDA und die Ausrichtung des Forschungsfokus auf die Opfer und deren aktivistische Initiative, das Unrecht aufzuarbeiten.
Migration und Wanderungsbewegungen spielen seit Anbeginn der Menschheitsentwicklung eine Schlüsselrolle. Das Prinzip der Sesshaftigkeit ist hingegen ein im Gesamtblick sehr junges Phänomen und stellt eher die Ausnahme dar.
Zwischen 1938-45 wurden tausende jüdische MieterInnen von Gemeindebauten aus ihren Wohnungen vertrieben. Die Nationalsozialisten gängelten damit Teile der Bevölkerung für ihre rassistische Politik. Nach 1945 blieb lange dieser dunkle Teil der Geschichte der Wiener Gemeindebauten unter dem Teppich des Schweigens und bewusster Verdrängung.
Elende Verhältnisse schaffen elendes Verhalten und das Leben des Einbrechers Schani Breitwieser steht für die große soziale Ungerechtigkeit zum oft verklärten Ende der Kaiserzeit. Eine unglaubliche Geschichte, die nur darauf wartet, verfilmt zu werden
Im klassischen ArbeiterInnenbezirk Rudolfsheim-Fünfhaus engagierten sich während des Nationalsozialismus unterschiedliche anti-faschistische Kräfte, deren politisches Spektrum von kommunistischen Betriebsgruppen bis legitimistischen Kreisen reichte. Im Zentrum des aktiven Widerstandes standen dabei Teile der Belegschaft des Wiener Westbahnhofs.
Der Bau und Erhalt eines U-Bahnnetzes erleichtert nicht nur die Mobilität der BürgerInnen in der Stadt, sondern stellt Kommunen vor enormen finanziellen, technischen und organisatorischen Herausforderungen und bringt auch zahlreiche soziale und kulturelle Veränderungen mit sich.
Am 2. April 1965 starb der Antifaschist Ernst Kirchweger an seinen Verletzungen, die ihm ein junger rechtsextremer Burschenschafter zwei Tage zuvor bei einer Demonstration gegen den rechtsextremen Hochschulprofessor Taras Borodajkewycz zugefügt hatte. Ernst Kirchweger gilt als das erste politische Opfer der zweiten Republik.
Der Wiener Narrenturm wird in Ablehnung unwissenschaftlicher und brutaler Behandlung psychisch kranker Menschen 1784 errichtet. Doch dient er auch im selben Maß zur Wiedereingliederung Kranker in den Arbeitsprozess und zur Herausbildung gesunder und wehrtauglicher Staatsbürger*innen.
Der Ausbau des Telefonnetzes in Wien ging lange Zeit nur schleppend voran. Hohe Kosten, inhaltliche Skepsis und gesellschaftspolitische kommunikative Mentalitätscharakteristiken lassen Wien bis in die 1970er anderen Hauptstädte hinterherhinken.
Schon kurz nach Mozarts Tod nimmt die Kommerzialisierung des Mythos Mozart an Fahrt auf und entwickelt sich innerhalb von 200 Jahren zu einem global funktionierenden Marketinginstrument.
Die Verstaatlichte Industrie war für über 30 Jahre der Hauptmotor des österreichischen Wirtschaftserfolgs und stand immer wieder im Zentrum parteipolitischer und ideologischer Auseinandersetzungen.
Vom mittelalterlichen Bürgerspital bis zum AMS: Armenfürsorge und Wohlfahrt in Wien - Gesellschaftliche Fürsorge änderte sich über die Jahrhunderte von religiöser Verpflichtung hin zur erkämpften gesetzlichen Absicherung.
Der Historiker und Medienwissenschaftler Florian Wagner spricht mit Andreas und Walter über die legendäre TV-Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“, die 2025 ihr 50 jähriges Produktionsjubiläum feiert.