Eine ägyptische Göttin in der erzkatholischen Josefstadt
Update: 2025-06-10
Description
Der Inhalt:
Ab den 1830 setzte in Österreich eine regelrechte Ägypten-Euphorie ein. Ägyptische Kultur und Waren standen beim Bürgertum hoch in Kurs. Dies hängte unter anderem mit dem florierenden Baumwollhandel zusammen, in dessen Mittelpunkt die Hafenstadt Triest stand. Doch nicht nur Baumwolle wurde importiert, viele BewohnerInnen des Kaiserreiches emigrierten aus den verarmten Regionen der dalmatinischen Küste und ließen sich in Ägypten nieder. In dieser Sendung wird gezeigt, dass Migration und Wanderungsbewegungen seit Anbeginn der Menschheit zentraler Bestandteil menschlicher Entwicklung darstellen. Mit der relativ jungen Wissenschaftsdisziplin der Paläogenetik kann man Migrationsströme in viel besseren Maße rekonstruieren und wichtige Schlüsse auf die gegenseitige Befruchtung von unterschiedlichen Kulturen bis in die Bronzezeit ziehen. Vor allem die Wanderbewegungen von Frauen spielen in der Migrationsgeschichte eine bis dato unterschätzte Rolle, was exemplarisch anhand der Bronzefrauen aus Sachsen im nördlichen Alpenvorland gezeigt wird. In dieser Episode wird die komplexe Beziehung zwischen Migration, Zwangsmigration und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen untersucht. Die Diskussion beleuchtet die historischen Wurzeln von Antisemitismus und Flüchtlingsbewegungen, die Auswirkungen von Kriegen auf die Migration und die Mythen rund um Sesshaftigkeit.
Der Ort:
Der Ort:
Der Isis-Brunnen am Wiener Albertplatz, 1080 Wien, wurde 1833 errichtet und von Kaiser Franz I und dem damaligen Abt des Schottenstifts 1834 eingeweiht. Der Brunnen wird von einer Figur der altägyptischen Göttin Isis, der Gottheit für Wiedergeburt und Magie, geschmückt. Die Errichtung der Statue dieser orientalischen Gottheit im Beisein eines katholischen Kaisers und eines Abtes zeigt die hohe Ausstrahlungskraft der altägyptischen Kultur im ersten Drittel des 19.Jahrhunderts in Österreich.
Der Gast:
Hannes Leidinger ist Historiker und forscht und lehrt u.a. an den Universitäten Wien und Salzburg sowie der Andrássy Universität. Er ist Mitglied mehrerer Kommissionen und auch Ausstellungskurator sowie Autor zahlreicher Publikationen insbesondere zur Geschichte Mittel- und Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert.
Tipps und Tricks:
Zum Lesen:
Der Gast:
Hannes Leidinger ist Historiker und forscht und lehrt u.a. an den Universitäten Wien und Salzburg sowie der Andrássy Universität. Er ist Mitglied mehrerer Kommissionen und auch Ausstellungskurator sowie Autor zahlreicher Publikationen insbesondere zur Geschichte Mittel- und Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert.
Tipps und Tricks:
Zum Lesen:
Hannes Leidinger, Susanne Weber-Mauthner: Zuhause ist Anderswo. Eine Weltreise durch die Migrationsgeschichte – von Ötzi bis heute. Wien 2024
Jochen Oltmer: Globale Migration. Geschichte und Gegenwart. München 2017
Lena Karasz: Migration und die Macht der Forschung. Kritische Wissenschaft in der Migrationsforschung. Wien 2017
Zum Recherchieren:
Website des Flüchtlingshochkommissariat der Vereinigten Nationen (UNHCR): https://www.unhcr.org/at/
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